Morgens um 7 ist die Welt nicht in Ordnung.


Brrrrrrrh, war dat heute Morgen, so gegen 7 Uhr im Haus kalt. So um die 13, 5 ° C, und das bei - 4 ° draußen. Ich zog mich leicht bibbernd im Bad an und versuchte dabei meine 7 Sinne zusammen zu führen. Warum ist es jetzt, in diesem, unserem, Wohnquartier, nur so kühl? Ein schneller Griff an den Heizkörper brachte die erhellende Erkenntnis, dass die Pelletheizung nicht laufen konnte. Wäre sie am Laufen, wären auch die anderen, von mir kontrollierten, Heizkörper warm. Doch sie waren kalt und blieben es.

Solange zumindest, bis ich mich fröstelnd über das Treppenhaus in den Keller, genauer gesagt, den Heizungsraum dort, schleppte. Kaum hatte ich diesen erreicht und das Licht angeknipst, sah ich sie stoisch blinken. Die Störungskontrolllampe an dem " Bio Tech Top Light, 14,9 Kw - Heizkessel ".

Aha, also die Heizung stört. Das störte mich wiederum. Ich drückte routinemäßig, aber eher nur deshalb, um das bestätigt zu bekommen, was ich auch zuvor bereits wusste, auf das Display des Heizkessels und bekam die erwartete Nachricht, dass das " Pelletlager leer " war. " Der Schweinehund hatte also erneut nicht gezogen! ", dachte ich so bei mir. Ich drückte auf dem Knopf " Pelletfüllzeit " und anschließend auf den Programmbefehl " Füllen ".
Dann ging´s los!

Das Sauggebläse zog aus dem Pelletraum über den Plaste - Ansaugschlauch die gepressten, zirka 4 bis 6 mm langen Stäbchen. Na, also!

Danach begab ich mich nach oben. In der Küche angekommen, drückte ich einen anderen Knopf. Den des Kaffee - Vollautomaten der Firma " Jura " nämlich. Endlich, endlich, konnte ich mein heißes, geliebtes, schwarzes Gebräu in mich hinein schütten. Immerhin funktionierte das Wohlstandswunderding tadellos. Okay, es ist ein gebrauchtes Teil. Sonst hätten wir uns die " Jura " für mehr als das dreifache an Euronen net leisten können. Das Wasser im Tank musste ich zunächst auffrischen. Es gibt ja Schlaumeier, die behaupten, der Nutzer muss den Behälter mit dem Altwasser, also dem abgestanden Wasser vom Vortage, komplett ausschütten, dann reinigen, ehe er das Leistungswasser einfließen lässt. Alles Kokolores, denn wenn das Wasser nur einige Stunden im Tank verbleibt, kann es in dieser kurzen Zeitspanne kaum abgestanden sein. Der Kaffee schmeckt somit nicht anders, als einen Tag zuvor.

Auf den kommt es nämlich an. Und da hatten wir uns vor einigen Wochen gründlich vertan. Statt der seit vielen Jahren gekauften " No Name " - Marke, die die Supermarktkette für fast die Hälfte dessen anbietet, was die etablierten Sorten von " Tchibo ", " Eduscho " oder auch " Melitta " kosten, mussten wir ein Super - Sonder - Günstig - Angebot von " Tchibo ", eben, kaufen, weil unsere " Hausmarke " leider ausverkauft war.
Das hätten wir lieber nicht machen sollen.

Dieser " Tchibo " - Kaffee schmeckte von Anfang an, so, wie er auch als Angebot im Regal stand: billig! Scheußlich! Nahezu ungenießbar!

Weil er aber nun einmal angebrochen worden war, musste der " Tchibo " - Kaffee auch aufgebraucht werden. Also schraubte ich an den so genannte " Frischeverschluss " herum, öffnete den Hauptdeckel der " Jura ", um an den " Bohnenbehälter " zu gelangen, nahm den dortigen " Frischedeckel " ab und füllte die " Tchibo " - Bohnen hinein. Er rasselte dabei so, wie bei den Pellets, die über den 5 - Tonnen - Tank angesaugt, dann in den Pelletbehälter des Heizkessels fallen. Es klckerte genauso, nur nicht in einer solchen Menge. Bei einer Füllung 60 Kilogramm Kaffeebohnen einzubringen, wäre doch etwas zu viel des Schlechten ( des schlechten " Tchibo " - Kaffees ).

Nachdem einige Gramm in den Plastetank eingeflossen waren, schloss ich die beiden Deckel der " Jura " wieder und ließ zunächst über einen Knopfdruck die Maschine starten. Sie kannterte und ratterte. Dann zeigte sie mir an, dass ich die Reinigungstaste drücken möge. Befohlen, ausgeführt. Ein Zischen erfüllte den Küchenraum. Aus beiden verchromten Ausläufen plätscherte heißes Wasser in den " Bunzlauer " - Topf.
Dieses schüttete ich wiederum in den 1 - Liter - Maßbehälter aus Plaste, der neben der Maschine stand.

Dann drückte ich die Edelstahl - Taste unterhalb des Symbols, dass dem Kaffeefreund anzeigt, das er nun einen normalen Kaffee ordert.
Die " Jura " lief wie immer. Dampfend ergoss sich die schwarze Brühe aus den beiden kleinen Ausläufen in den Keramiktopf. Zuvor hatte ich das Volumen, also die Größe und damit auch die Stärke des Gebräus eingestellt. Mit 190 ml lag ich da im letzten Drittel der Skala, die von 35 ml bis 250 ml geht.

Nachdem der Befehl: " Kaffee, marsch! " ausgeführt worden war, knatterte die " Jura " auf ihre Grundstellung zurück. Ich füllte den Kaffeepott mit etwas 3,5 %iger Frischmilch ( ebenfalls ein " No Name " - Produkt des Discounters ) auf und setzte mich an den Küchentisch. Im Hintergrund nudelte MDR aktuell seine viertelstündigen Nachrichten ab. Darin hieß es unter anderem auch, dass sich der geschäftsführende Bundesaußenminister Sigmar Gabriel in den Medien über den " schlechten Stil " seiner Partei, der SPD, im aktuellen Umgang mit ihm und hier, vor allem wegen der aktuellen Postenschacherei, in der jetzt wohl gebildeten Großen Koalition, massiv beschwert habe.

Aha, der " Siggi " schon wieder! Vor einigen Jahren hat die NPD - AFD - Pöbelbande ihm arg zugesetzt,weil er die jugendlichen Steinewerfer in Heidenau als " Pack, was sich da auf den Straßen herum treibt " tituliert hatte. Flugs wurde daraus das Lügengebilde, er habe alle politischen Gegner aus der rechts nationalen Ecke als Pack bezeichnet. Dann war da diese unglückliche Sache mit dem Zeigen des berühmt berüchtigten " Stinkefingers " für den einst Stefan " Effe " Effenberg aus der bundesdeutschen Fußballnationalmannschaft verbannt wurde. 
Auch sonst machte er nicht immer eine glückliche Figur, wenn es darum ging, sich von den Schwarzen durch politische Entscheidungen klar abzusetzen. Zudem war er über viele Jahre nicht gerade ein eleganter Spitzenpolitiker, der " Siggi ", mit seinem Übergewicht und dem Stiernacken. " Siggi ", Sigmar Gabriel, der Dicke, eben!

Jetzt sollte er einfach ausgebootet werden. Der SPD - Vorsitzende Martin Schulz war statt seiner für den Posten im künftigen Kabinett " Merkel IV " vorgesehen. " Uns Martin " hat durch seine jahrelange Tätigkeit bei der EU in Brüssel immer noch glänzende Auslandskontakte. Für das Amt des Bundesfinanzminister soll angeblich Olaf Scholz, der zugezogene Hamburger, vorgesehen sein. Schulz mit Scholz und gegen Merkel? Da gab es schon einmal die Konstellation zweier SPD - Schwergewichte. Steinbrück und Steinmeier. SPD - Jargon von einst: " Stone und Stone ".
Daraus wurde nischt. Nun aber: Schulz-Scholz. Martin - Olav?

Ich trank meinen Kaffee und las in irgendeiner " SPIEGEL " - Ausgabe vom September den letzten Jahres, irgendein Artikel über die Parteien, so kurz vor der damaligen Bundestagswahl. Seit dem sind fast 5 Monate ins gelobte Land gezogen. Eine lange Zeit. Die " Jamaika " - Sondierer haben es nicht auf die Kette bekommen. Der Ein - Mann - FDPler Detlef Linder haute schlussendlich, aus lauter Angst, dabei doch das wahre Gesicht, und dem rechts gewirkten Deutschen Volk die gelbe Arschkarte zeigen zu müssen, einfach so in den Sack. Dieser Sack, Lindner, das Sackge... ?

Jetzt soll es die GroKo erneut richten. Ohne " Siggi " Gabriel. Welch´Freveltat! Einen so schwergewichtigen SPDler nicht mit in das sinkende Schiff ziehen zu wollen.

Ich trank einen zweiten Pott des " Tchibo " - Kaffees aus der " Jura ". Nun goss ich mehr Milch hinzu. Eine furchtbare Brühe war das. Nicht richtig schwarz, sondern dunkelbraun. So, wie die AFD, die CSUler am rechten Rand und jene völkischen Fettär..., die in den Sozialen Medien sich über Gabriel echauffieren. Einfach ungenießbar, dieses Pack!

Heute Nachmittag sickerte durch, dass Martin Schulz jetzt doch nicht in das geplante Kabinett " Merkel IV " eintreten möchte. So, wie er es vor der Wahl bereits entschieden hatte. Martin Schulz ist nicht wortbrüchig geworden. Ebenso wenig ist es die SPD, obwohl sie jetzt doch eine GroKo bilden möchte. Oder entscheiden sich die Delegierten auf dem demnächst stattfindenden Sonderparteitag doch noch anders. Dann muss unsere andere Dicke, die Andrea, die echte " Mama ", Nahles wieder eine Brandrede halten. Auch " Siggi " wird wohl kämpferisch reden. Allerdings nicht in Form einer Brandrede. Unser Willy indes wird uns von oben aus zusehen, vor lauter Schreck gleich zwei doppelte Cognac " Remy Martin " trinken und entsetzt den Kopf mit dem schütter gewordenen Haar schütteln. Was ist nur aus der Arbeiterpartei von damals, aus meiner Partei von früher, geworden?

Als ich heute Morgen um 7 Uhr in der kalten Küche saß, den Backofen anstellte, damit zumindest meine Füße warm werden sollten, lief die Pelletheizung längst wieder an. Ohne Fleiß, keinen Preis. Ohne Kenntnis, keinen Ministerposten? Nö! Dat Eine hat mit dem Andren nüscht zu tun. da geht es um die Hackordnung, den Proporz und die vorhandenen Drähte zur Industrie und Wirtschaft. Da kann " Siggi " dann doch eher mitreden. Denn die SPD ist ja keine Arbeitnehmerpartei mehr, geschweige denn die Partei des Kleinen Mannes und völlig ausgeklammert, die des Arbeiters. Das will ja in unserer Konsum - und Moneten geilen Gesellschaft nun wahrlich keiner mehr sein. Deshalb buhlen alle Polit - Vereine um die Gunst des Mannes in der gesellschaftlichen Mitte sowie dessen Frau an seiner Seite.

" Siggi " Gabriel macht´s wieder! Na, bitte! Da ist die SPD doch in deer Mitte... und weiter auf dem absteigenden Ast!

Heute Morgen um 7 Uhr war die Welt noch in Ordnung. Auch ohne Heizung und dampfenden Kaffee?

James, James, der Last, nicht der Bond, mit seinem Klimperkasten in Ost - Berlin 1987 und
" Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung " :


Häh, ´87? War sie das damals schon? Wird sie es je sein?
Dafür gab es zu jener Zeit keine Pelletheizung, keine Kaffee - Vollautomaten von " Jura " und den miserablen Bohnenkaffee dazu von " Tchibo " mit dem überflüssigen Frischeverschluss in der 1000 Gramm - Packung nebst Diebstahlsicherung. Und " Uns Siggi " war kein Minister, der hieß da Hans - Dietrich Genscher und kam aus Halle / Saale, damals noch DDR - Gebiet. Nur der CDU - Kanzler Kohl war noch schlimmer.

Frobisher Neck und " Isi ":











Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?