Weihnachten für Helene Fischer: Tri - Tra - Trullala!


Die beiden Dickschiffe des bundesdeutschen TV - Schwachsinns, die ARD und das ZDF, können es einfach nicht lassen, dem vom vielen Weihnachtszauber verzückten Glotzer das Fest so richtig zu vermiesen. Weil die private Konkurrenz abgelaufene Konserven aus dem kühlen Keller holen, um diese mit viele Werbeschund garniert, alle Jahre wieder zu kredenzen, bleibt den Quoten süchtigen Öffentlich - Rechtlichen gar nichts anderes übrig als auf Hausmannskost zurückzugreifen.

Am ersten Heiligen Feiertag gab es bei Mama ARD im Ersten einen Berglandland - Krimi. Es ging um einen persiflierten Banküberfall, der in dieser Form natürlich nie stattfinden wird und mit dem sich der Oberjäger aller Verbrecher, Ganoven und Halunken, der Cerne, Rudi, nicht auf´s Glatteis führen lässt.

Gut, wer nimmt am Abend des 1. Weihnachtstages einen Beitrag über den Versuch der wundersamen Geldvermehrung aus dem Kaff St. Andreasberg schon tierisch ernst? Niemand! Und deshalb dümpelte die Handlung in dem 1 1/2 - Stünder so vor sich hin. Wildes Gejage, atemberaubenden Verfolgungsjagden und kriminalistischer Stumpfsinn, wie er in den formatierten Langweilern des selbst ernannten Krimisenders, beim ZDF drohen, gab es hier nicht. Gut, ja, gut. ich sach´ma´: Geschenkt!

Bei der Schwiegermutter in Mainz schien es besser, weil bunter zuzugehen. Die hoch gejazzte Blonde des biederen Schlagers als aufoktroyiertes Segment der deutschen Leitkultur gab sich die Ehre. Ihr wurden vom Rentnerkanal satte 3 Stunden Sendezeit eingeräumt. Junge, was kann der gesunde Bundesdeutsche mit dieser Lebenszeit so alles anfangen? Er könnte ein Buch lesen, ein Nickerchen machen und sich dabei vom erlittenen Weihnachtsstress ein wenig erholen oder, er könnte einfach aus dem Fenster des Wohnzimmers schauen und sehen, dass er in der Dunkelheit vielleicht nichts sieht.

Doch: Was macht die blöde deutsche Masse? Sie glotzt sich Fischer´s, Helene im ZDF an.

Da gab es so allerlei zu Bestaunen. Alternde Stars die den Renteneintritt längst hinter sich gebracht haben. Junge Wilde, deren geölter Kehlkopf ihre Sangeskunst auch nicht verbessern konnte und selbstverständlich, ihre Majestät selbst, " Uns Helene ".
Die assimilierte Rheinhessin gab sich innerhalb der Sendezeit ersichtlich alle Mühe klarzustellen, wer hier Chefin im Theater der niederen Sangeskünste ist. Deshalb soll ja angeblich - der hochmodernen Technik sei dank - auch die eigene Moderation ihrer Show über ein Playback - Verfahren laufen.
Das hat den Vorteil, dass Freud´sche Versprecher nicht direkt an das darbende Publikum weitergeleitet werden müssen und die Atemlosigkeit nach den barbarischen Gymnastikeinlagen nicht voll auf den Gehörgang gelegt wird.

Fischer´s Helene ist mittlerweile zur universalen Waffe des deutschsprachigen Schlager - Schwachsinns geworden. Deshalb war es ihr auch von dem vergreisten Bellut - Sender gestattet, allerlei bekannte Namen einzuladen.


  • Vanessa Mai
  • Barbara Schöneberger
  • Stephanie Stumph
  • Santiano
  • The Kelly Family
  • The Baseballs
  • James Blunt
  • Gianna Nannini
  • Max Giesinger
  • Die Höhner
  • Alexander Klaws
  • Alex Christensen
  • Sascha Grammel
  • Seven
  • das Ensemble des Musicals „Tanz der Vampire“
  • Matthias Schweighöfer
Bei einigen Alt - Stars sollte sich der Konsument des bunten Blödsinns wirklich fragen, ob die Verlockung, es einem Millionenpublikum doch noch mal ordentlich zeigen zu wollen, nicht das süße Gift der Eigendemontage versprüht hat.
Dass natürlich auch einige echte Kotzbrocken unter der Riege der Bevormundeten waren, ergibt sich alleine schon aus deren Namensnennung.

Stumpf, Stefanie, eine mit Papa´s Gnaden in das Versorgungssystem der Öffentlich - Rechtlichen eingeschleuste, talentfreie Dame, deren Unterhaltungswert weit unter dem intellektuellen Gefrierpunkt liegt.

Barbara Schöneberger: Das physische Korrelat zu Fischer´s " Traumfigur " für Männern zwischen 40 und darüber. Eine Wuchtbrumme, die in einem Stahlkorsett eingepfercht, mit der Blonden ein vokales par de deux auf  dem Niveau von Straßenmusikanten auf der Zingster Promenade zelebrierte und dabei nicht eine Peinlichkeit ausließ. Einfach nur zum Wegschreien: Hilfe!

Matthias Schweighöfer: Wenn einer in so jungen Jahren sich bereits in die Niederungen der profanen Dumm - Dudelei des deutschsprachigen Singsangs herab gibt, kann es um dessen Talent nicht weit bestellt sein. Mal so janz nebenbei: Es gibt Sänger die können wirklich singen. Schweighöfer zählt nicht dazu!

Da pläscherten die drei Stunden Programm so vor sich hin. Der Zwangsgebührenzahler subventionierte ein teilweise Ohrenschmerzen verursachendes tete a tete von aufgewärmten Gestrigen, wie der Kelly Family, Vanessa Mai, Gianna Nannini und " Die Höhner ", ausrangierten Musikern aus der vierten Reihe, wie Alexander Klaws und nichtssagenden Erfolglosen.

Drei Stunden qualvolles Gelaber, Gesinge und Getanze zur besten Sendezeit am 1. heiligen Feiertag. Grausam, einfach nur zum Abschalten.
Der Kasper aus den längst vergangenen Zeiten hat da mehr Niveau als die fromme Helene so kurz vor dem Jahresausklang.
" Tri - Tra - Trullala - die Fischer, sie ist wieder da ".


Dazu Otto mit dem " Schwamm - drüber - Blues " - 1977:





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