Omi H. und der Holocaust



Als das " Tausendjährige Reich " nach nur 12 Jahren beendet war, nicht nur Deutschland, sondern Europa in Trümmern lag, folgte die große Zeit des Aufräumens. Das galt allerdings nur für die Schuttberge. In den Köpfen der Mütter und Väter, die zuvor Großdeutschland mit Waffen, Sprüchen und eisernen Willen, der übrigen Welt zum Vorbild machen wollten, blieb das Gift der Indoktrination unbehandelt bestehen.

So kam es, dass sich so mancher Überzeugte auch Jahre und Jahrzehnte nach der Kapitulation nicht damit abfinden wollte. Für jene Unverbesserlichen existierte das Deutsch Reich in den Grenzen von 1937 fort. Weil es unter den Nachkommen dieser Verblendeten durchaus eine Vielzahl von Unterstützern dieser Theorie gibt ( Reichsbürger ), muss sich der Normalbürger dann und wann einmal fragen, ob es nicht doch sein kann, dass das Deutsche Reich auch weiterhin - zumindest in Papierform fortbestehen könnte.

Ebenso gibt es immer noch einige Überlebende, die es mit der Geschichte aus jener unsäglichen Zeit zwischen 1933 bis 1945 nicht so genau nehmen wollen. Sie leugnen partout, dass es Kriegsverbrechen von Wehrmachtsangehörigen an Zivilisten und sogar die systematische Vernichtung der jüdischen Bürger durch die faschistischen Mörderbanden geben hat.

Zu ihnen zählt ein Frau, die inzwischen zarte 88 Jahre alt ist und mit Namen Ursula Meta Hedwig
Haverbeck - Wetzel heißt. Sie wurde am 09. oder 11. November 1928 in Winterscheid geboren und lebt jetzt in der niedersächsischen Provinz.

Frau Haverbeck - Wetzel ist mehrfach mit der Strafjustiz in Berührung gekommen. Und dieses liest sich in etwa so ( sämtliche Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Haverbeck )

" Im Juni 2004 wurde Haverbeck vom Amtsgericht Bad Oeynhausen wegen Volksverhetzung zu 5400 Euro Geldstrafe (180 Tagessätze zu 30 Euro) verurteilt. Sie hatte in der Hauszeitschrift des Collegium Humanum, der Stimme des Gewissens, zusammen mit dem Schriftleiter der Zeitschrift, Ernst-Otto Cohrs, den Holocaust geleugnet. ..... "


" Am 10. März 2005 stellte das Gericht ein zweites Verfahren gegen Haverbeck und Cohrs jedoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld ein, da „es im Vergleich zu einem anderen unwesentlich“ sei. "

Ein weiterer Artikel Haverbecks in der Stimme des Gewissens (November/Dezember 2005), in dem sie die These aufstellte, Adolf Hitler sei „eben nicht vom geglaubten Holocaust oder seiner angeblichen Kriegsbesessenheit zu verstehen, sondern nur von einem göttlichen Auftrag im weltgeschichtlichen Rahmen“, zog ein erneutes Verfahren wegen Volksverhetzung und im Juni 2007 eine weitere Geldstrafe von 40 Tagessätzen des Landgerichts Dortmund nach sich. Daraus wurde eine Gesamtstrafe von 6000 Euro (200 Tagessätze zu 30 Euro) gebildet. "


Im Juni 2009 wurde Haverbeck-Wetzel vom Amtsgericht Bad Oeynhausen für schuldig befunden, Charlotte Knobloch, Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, beleidigt zu haben. Laut Mindener Tageblatt vom 1. Juli 2009 hatte Haverbeck-Wetzel unter anderem geschrieben, Knobloch solle sich nicht in „innerdeutsche Angelegenheiten einmischen“, sondern „in ihr Ursprungsland nach Innerasien zurückkehren“. Ihr Brief enthielt zudem Drohungen wie „Bereiten Sie sich auf den Tag der Wahrheit vor. Er ist nahe und nicht mehr aufzuhalten“ und „Machen Sie so weiter wie bisher, dann könnte sich ein neues Pogrom ereignen, das entsetzlich würde.“ Haverbeck-Wetzel wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 2700 Euro verurteilt. "

" Im November 2014 reichte Haverbeck eine Anzeige gegen den Zentralrat der Juden ein. Sie warf dem Verband „Verfolgung Unschuldiger“ vor. Das Verfahren wurde bereits Anfang Dezember 2014 wieder eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld prüfte schließlich ein Verfahren gegen sie wegen falscher Verdächtigung. ... "



Im November 2015 war folgendes zu lesen:

" Die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel ist am Donnerstag wegen Volksverhetzung zu zehn Monaten Haft verurteilt worden. Das Amtsgericht Hamburg befand, dass Haverbecks Äußerungen dazu geeignet seien, die Stimmung der Bevölkerung aufzuheizen. 

Im April dieses Jahres hatte die 87-Jährige in der ARD-Sendung Panorama behauptet, es habe den millionenfachen Mord der Nationalsozialisten an den Juden niemals gegeben. Diese Aussage stellte sie auch am Rande der Prozesse gegen den SS-Mann Oskar Gröning in Lüneburg auf. Der Holocaust, so Haverbeck zudem auf ihrer Website, sei die größte und nachhaltigste Lüge der Geschichte. .... "


- Zitatende - aus: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/23899


Ein Jahr darauf wurde Haverbeck von dem Amtsgericht Verden / Aller zu einer Haftstrafe von 2 1/2 Jahren verurteilt. Die vorletzte " Keule " holte sich Omi Haverbeck am 17. Februar 2017 von dem Amtsgericht Detmold ab. Sie kassierte wegen Volksverhetzung pp. eine zehnmonatige Freiheitsstrafe.

Noch nicht das Ende der nationalsozialistischen Fahnenstange stellt ein Urteil des Landgerichts Verden vom 28. August 2017 dar. Frau Haverbeck wurde dort wegen Volksverhetzung für 2 Jahre in Haft.

 http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Holocaust-Leugnerin-muss-zwei-Jahre-in-Haft,haverbeck190.html

Doch Omi H. ist aufgrund ihres Gesundheitszustandes und ihres hohen Alters für haftunfähig erklärt worden. Sie muss deshalb keine der zeitigen Freiheitsstrafen antreten.
So darf sie weiterhin in freier Natur ihre paranoiden Hypothesen in die Öffentlichkeit posaunen. Zwar erreicht sie damit nur eine verschwindend kleine Gruppe. Diejenigen nämlich, welche diesen und anderen publizierten Sondermüll einiger Postillen des neofaschistischen Spektrums ohne mit der Wimper zu zucken für die Wahrheit halten.

Vielleicht sollte sich die Justiz wegen des Alters der Omi H. beim nächsten Strafprozess ernsthafte Gedanken über den Gesundheitszustand / Geisteszustand von Omi H. machen und ihr einen Sachverständigen besorgen, der ihr den § 20 StGB endlich attestiert?

Bis dahin, könnten für Omi Haverbeck diese Feststellungen zutreffen:


Kritischer Beobachter schrieb am 28.08.2017 21:56 Uhr:
Die endlich aussterbende Spezies der Alt - Faschisten aus den Jahrgängen 1920 ff hält dann und wann auch noch den Rechtsstaat auf Trab. Omi Haverbeck zählt dazu. Ich kenne aber auch durch das " Tausendjährige Reich " Sozialisierte, die eine völlig andere Erinnerung an jene Schreckenszeit haben. Meine Nachbarin ist 91, sie lässt kein gutes Haar an dieser Zeit. Mein Vater wird demnächst 93. Er war für den Gröfaz im Krieg, dann 5 Jahre in sowjetischer Gefangenschaft und musste malochen, um uns über die Runden zu bringen. Als er die Bilder von jenen Neo-Faschisten sah, die besoffen, glatzköpfig und ohne Schulabschluss, brüllend durch Orte zogen, kommentierte er solche Szenarien mit: " Die sind ja verrückt! Die sollen denen Arbeit geben, dann haben sie was zu tun!" Nun, Omi H. leugnet die Wahrheit. Das darf sie nicht. Vielleicht sollten die Damen und Herren Kollegen allerdings einmal prüfen, ob jene Medien, die ihr ein Forum zur Verbreitung dieses Schwachsinns geben und damit noch Moneten verdienen, nicht Mittäter sind. Bei H. fährt der Fahrstuhl nicht mehr ganz nach oben; bei diesen Vollpfosten aber wohl, denn sie unterstützen damit jene Maulhelden, die ihren Müll in den Sozialen Medien abkübeln; aber spätestens dann, wenn es - theoretisch - an die Front gehen sollte, den braunen Rallye - Streifen nur inne Büxen haben.


" The Re - Stoned "  und " Old Times " . Album " Totems " - 2016:




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