Neymar und weiterer Wahnsinn



Bis Freitag der abgelaufenen Woche hätte sich der Fußballbegeisterte nicht vorstellen können, dass für eine Ablösesumme von sage und schreibe 222.000.000 Euro ein Berufsspieler von einem Verein zu einem anderen Klub wechseln wird. Doch: Auch Albträume werden eines Tages wahr.

Dieser irrsinnige Betrag wurde von dem französischen Verein Paris St. Germain an den spanischen Erstligisten CF Barcelona entrichtet, um dessen, zuvor aus Brasilien eingekauften Stürmer Neymar zu verpflichten. Es rauschte dazu ganz  im Blätterwald und auch andere Medien gaben ihren Senf dazu.

Die Spanier hatten für ihren angeblichen Superstar diese Ablösesumme vertraglich festgelegt, wohl im Glauben, dass sie von keinem anderen, auch konkurrierenden Fußballverein dieser Welt überhaupt gezahlt werden kann. Nun, der Glaube wandelte sich in einen Irrglauben um. Ein reicher Scheich, der bei den Franzosen die finanziellen Strippen zieht, leierte diese Wahnsinnssumme aus seinem Vermögen und überwies sie an die Spanier. Dort wurde diese umgehend zurück gesandt. Die beleidigten Leberwürste aus Barcelona wollten den Dirnenlohn nicht haben. Sie beharrten auf Erfüllung des Vertrages durch den Brasilianer. Doch der verschwand und entschwand aus der katalanischen Metropole und ließ sich also am vergangenen Freitag in Paris zur Eröffnung des ersten Punktspiels der neuen Saison 2017 / 2018 blicken.

Es herrschte rege Betriebsamkeit im Pariser Stadion, denn es gab eine richtige Show rund um die Neuverpflichtung. Nun, gut, der PSG hat seit vielen Jahren auf internationalen Parkett recht wenig gerissen. Meister der Ligue 1 wurde Monaco ; der PSG belegte Platz 2 und qualifizierte sich zusammen mit OGC Nizza für die kommende Champions League. Der französische Ligapokal ging indes in die Landeshauptstadt. Immerhin doch ein Erfolg.

Noch vor 11 Jahren verzeichnete der Klub zirka 240 Millionen Euro Verbindlichkeiten. In den Folgejahren und nach dem Verkauf des Klubs durch den einstigen Privat - Fernsehsender Canal +, an eine US - Holding, investierte der Verein etwa 360 Millionen Euro für Spieler. 
Nun sattelte der Präsident Nasser Al - Khelaifi noch ordentlich drauf und berappte die 222 Millionen für den Brasilianer.



Tja, was soll der Fußballfreund dazu noch sagen? Nichts? Oder Wahnsinn?

Am Freitagabend übertrug der Bezahlsender " sky " die Auftaktpartie des PSG gegen einen Verein mit dem Namen SC Amiens. Nach dem Hype um Neymar, quälten sich seine wohl künftigen Kollegen zu einem mühsamen 2:0 Arbeitssieg gegen die Nobodys aus Amiens, einer knapp 135.000 Einwohner zählenden Stadt 150 Kilometer nördlich von Paris.

Nix war es mit Budenzauber von Neymar, denn der nahm erst einmal auf der Tribüne Platz und schaute eher etwas gelangweilt, dem Gekicke seiner Kollegen zu. Ich schaltete nach etwas mehr als einer halben Stunde die Glotze ab. Ödes Gebolze bekomme ich auch in unseren Ligen zu sehen. Da laufen die 22 Herren nebst 3 Schiedsrichtern für wesentlich weniger Geld den Platz rauf und runter. 

Übrigens: Der FC oder CF Barcelona will die Neymar zustehenden Prämien von schlappen 26 Millionen Euro nicht bezahlen. Weil der jetzt für die Katalanen nicht mehr spielt. Das sind schöne Streitwerte für die vielen Kollegen in Spanien und Frankreich oder auch in Brasilien, denn dort wird der hoch gejazzte Superstar wohl auch eine ganze Kohorte rechtskundiger Berater beschäftigen.

Wenn es auch Wahnsinn ist, so hat es doch Methode: Der Weltfußball mit seinen irrsinnigen Ablöse - oder Transfersummen, den Gehältern und Prämien stellt sich selbst in Frage, wenn hier keine Notbremse betätigt wird. 

Gut´s Nächtle mit:

" Jane " und dem 1970er - Titel: " Rock ´n ´Roll Star ":




Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Das dieser Sport (oder das was man so nennt) nicht erst seit gestern einen an der Waffel hat, ist ja nicht unbekannt. Aber das Volk lechzt nach solchen Dingen... und so lange noch ein paar Leute den Fernseher anschalten wird sich das auch nicht ändern. ;o)

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