Abschied vom Sommer oder: Was hast du am 31.August 1990 gemacht? - Ergänzung



Während der Himmel draußen weint, so, wie er es vor exakt 27 Jahren, an jenem 31. August 1990 auch getan hat, erinnere ich mich noch vage an die beiden Fahrten von Bremen nach Hankensbüttel und zurück.

Zunächst fuhren wir von der Waterloostraße in Bremen nach Bremen Obervielland.
Dort wurden zwei Zossen auf den Anhänger des befreundeten Paars geladen. Den PKW, einen uralten Mercedes 220 D mit Hängerkupplung, stellten die Eltern der Bekannten Christine H. zur Verfügung. Christine wohnte noch bei ihren Eltern, die ein kleines Einfamilienhaus in Bremen - Huchting erworben hatten. Christine war Einzelkind und wurde natürlich voll umfänglich umsorgt.

Ihre Eltern waren schon etwas älter als sie geboren wurde. Heute nennt die Sozialwissenschaft dieses wohl Spätgebärende. Christen war knapp über 20 Jahre alt, absolvierte eine Ausbildung und hatte selbst eine Fahrerlaubnis. Ihr Vater arbeitete in den letzten Jahren vor der Rente in einer Bremer Exportfirma; ihre Mutter war selbständig und betrieb in Delmenhorst einen winzigen Handarbeitsladen.
Wohlhabend waren die Eltern nicht, aber sie ließen es zu, dass ihre Tochter das sündhaft teure Freizeitvergnügen, den Reitsport, betrieb. Christine interessierte sich jedoch eher für das Geländereiten und Westernreiten und deshalb schlug sie sofort zu, als ihr der Kurzurlaub in der Heide angeboten wurde.

Nun, so fuhren wir vom Reiterhof Behrends in den frühen Morgenstunden in Richtung Achim los. Über Morsum, Blender und Verden, führte uns die Strecke in Richtung Walsrode. Auf der Landstraße 160 gelangten wir nach Kirchboitzen. Von dort verläuft die Bundesstraße 209 schnurgerade nach Walsrode. Über Westenholz, Ostenholz und Hartmannshausen gelangten wir dann auf die B 3 in Richtung Celle. Von dort über die L 282 nach Hankensbüttel. Nach zirka 3 Stunden war die Fahr beendet.

Dort verabschiedeten wir uns von Christine´s Eltern, die mit dem betagten Mercedes die Rückreise über die selben Strecke antraten. Eine Woche später holten sie bei strömenden Regen den Pferdeanhänger wieder ab. Dazwischen verbrachten wir ein paar heiße Sommertage in Hankensbüttel.

Auch wenn mein Vorschlag, das KZ in Bergen - Belsen aufzusuchen kein Gehör fand ( O - Ton meiner Ex. 2 das stinkt da!" ), konnte ich mich wenigstens mit dem Besuch der alten Hansestadt Salzwedel ( Einwand meiner Ex: " Das stinkt da! " ) durchsetzen. Zurück blieb bei mir indes auch die Erkenntnis, dass die künftige Generation der 1960er dann wohl eher eine andere Erziehung erhalten haben musste, denn die Kochkünste maßen sich eher bescheiden an, die Einstellung zu der Grundhygiene war sehr überschaubar und die Tatsache, dass Einzelkinder  und so genannte Nesthäkchen nicht unbedingt zur Selbständigkeit erzogen wurden, überwog in diesen heißen Augusttagen, im Sommer 1990 in der Südheide, dort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen und Hornissen unser gemütlichen, abendliches Beisammensein störten.

Das ist nun schon sehr lange her, so lange, dass es mir erst jetzt wieder einfiel.


" Steamhammer " und " Autumn Song " -  1969:









https://www.viamichelin.de/web/Routenplaner?departure=%20Bremen&arrival=Hankensbüttel&arrivalId=31M2R2cTEwY05USXVOek13TmpRPWNNVEF1TmpBeU5EWT0=&index=0&vehicle=0&type=0&distance=km&currency=EUR&highway=false&toll=false&vignette=false&orc=false&crossing=true&caravan=false&car=hatchback&fuel=petrol&fuelCost=1.36&allowance=0&corridor=&departureDate=&arrivalDate=

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