Es fährt ein Zug durch Irgendwo.



Das Bürokratie - Monster Europäische Union hat viele Nachteile, auf denen die rechten rechtschaffenden, besorgten Bürger, in diesem, unserem Lande, nicht erst seit dem Pegida auf den Dresdner Straßen Lügenmärchen verbreitet, herum hacken. Doch es gibt sehr viele Vorteile, die uns jenes Staatenbündnis verschafft hat.
Die kapitalistische Wirtschaftsordnung ist noch kapitalistischer geworden, denn ab einem bestimmten Auftragsvolumen müssen jene erbetenen Waren und Dienstleistungen europaweit ausgeschrieben werden.
Das gilt natürlich auch für den öffentlichen Verkehr, zu dessen Anbieter sich auch die Deutsche Bahn AG zählen darf.

Die hat in den letzten Jahren zunehmend Konkurrenz bekommen. Oft sind es aber nur regionale Anbieter, die dem Moloch aus Berlin dann die Plätze streitig machen. Gemeinhin wird somit von " Peanuts " gesprochen, wenn der Monopolist eine vorgezeichnete Ausschreibung an einen regionalen Konkurrenten verliert.

Dennoch ärgert es die Deutsche Bahn und so sinnt sie nach Rache für die erlittene Schmach.  Diese kann vielfältig aussehen. So werden beispielsweise bei dem Mitanbieter " Mitteldeutsche Regiobahn ( MRB ), keine Fahrkartenautomaten auf dem Gelände der DB aufgestellt, weil diese die Erlaubnis nicht erteilt hat. Auch die Kommunikation zwischen den beiden Dienstleistern wird von Seiten der DB torpediert.

Da der DB nun einmal das Schienennetz gehört, müssen deren Konkurrenten auf die Qualität der Schienenverbindung Rücksicht nehmen. Die ist - bekanntlich - im Osten oft hundsmiserabel.

Als innerhalb der letzten Woche die MRB Kenntnis von Gleisbauarbeiten auf Strecke Dresden - Chemnitz - Zwickau / Hof erhielt, musste diese binnen 2 Tagen einen so genannten Notfahrplan ausfertigen und ihren Fahrgästen zur Kenntnis weiter leiten. Die Halunken in den DB - Verwaltungsetagen wollten somit dem Konkurrenten ein verspätetes Osterei ins Nest legen.

So war an 2 Tagen der gesamten Zugverkehr auf dieser Strecke gestört.
Die MRB musste - nolens volens - sich eine Ersatzstrecke aus gucken und bot diese von Dresden in Richtung Leipzig bis Riesa, von Riesa nach Nossen, von Nossen nach Döbeln und von Döbeln nach Chemnitz an.

Für meine bessere Hälfte war dieses - unter dem Gesichtspunkt der unfreiwilligen Landeserkundung - eine sehr interessante Variante. So fuhr der hyper - moderne " Bombardier " - Zug durch Orte hindurch, deren Namen eher Schall und Rauch zu sein scheinen. Während der Fahrt konnten die Fahrgäste beobachten, wie Passanten an den Strecken den - beinahe futuristisch aussehenden - Zug mit halb - offenen Mund und mit großen Augen bestaunten.

Deutschland im Jahre 2017; fast 28 Jahre nach der Wende. Ein wahrlich denkwürdiges Ereignis für jene Provinzler. Doch: Man bedenke, der Freistaat Sachsen ist ein Flächenland. Es gibt neben größeren Städten, nämlich auch viel Land. Weshalb in diesem, unserem Freistaat auch viele Bahnstrecken existieren, die zwar nicht mehr jenen Bedeutung besitzen, wie einst zu DDR - Zeiten, aber immer noch unterhalten werden müssen. Und sei es für den Fall, dass der Konkurrent seine silbergrauen Nahverkehrszüge über jene Milchkannen - Bahnhofs - Linie fahren lässt, weil der  unfähige Haufen Deutsche Bahn sie nicht rechtzeitig informiert. Heimatkunde im Jahr 17 des 3. Jahrtausends; oder: Wo liegt eigentlich Waldheim, Waltershain und Erlau?
Um es in dem Jargon der Ahnungslosen, der Generation Null, der studierenden Zukunft unseres Landes, zu sagen: " Keine Ahnung! "

Es fuhr ein Zug durch Irgendwo im Nirgendwo?

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Leipzig–Dresden

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Riesa–Nossen

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Riesa–Chemnitz

Gut´s Nächtle mit:

" Jethro Tull " und " To Cry You A Song " aus dem Album " Benefit " - Live in der Carnegie Hall 1970:



Diese Bahn ist oft zum Schreien!

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