Das Nordkapp und die Sommersonnenwende, ein Genuss bei 7 Grad Plus.



Nun ist der längste Tag 2017 bereits wieder Geschichte. Aber, der Sommer dürfte noch lang werden, denn die wirklichen Ferientage sollten ja noch auf uns Mitteleuropäer zukommen. Die Sommerferien sind zudem erst in einigen Bundesländern angelaufen. Auch wenn wir bereits in dieser vorletzten Juniwoche einige heiße Tage und tropische Nächte auf die ermatteten Glieder gedrückt bekamen, sollten wir uns über das Wetter im mittleren Monat des Jahres nicht beschweren. Schließlich hätte es auch durch Regen, Wind und kühlen Temperaturen unangenehmer ausfallen können. Und wer jetzt in die Ferien absaust, dürfte auch in den heimischen Gefilden weitestgehend richtiges Urlaubswetter bekommen. Da freut sich jeder Tourist, Urlauber und Besucher anderer Länder und Regionen.

Doch es gibt eine Spezies, die sind hiervon weitestgehend unabhängig. Es sind die Massen an Caravanisten, die mit ihren rollenden Eigenheimen oder zumindest Wohnzimmern sich längst auf den Weg in den Süden, den Westen oder vielfach auf den Hohen Norden gemacht haben. Da natürlich auch, um am 21. Juni des Jahres den längsten Tag live und in blutroten - sonnengelben Farben am nördlichsten, erreichbaren Punkt Europas, am Nordkapp zu erleben.

Längst ist diese mit 3.500 bis 2.700 Kilometern zu absolvierende Route zum beliebten Reiseunternehmen jener Mitglieder der so genannten weißen Flotte geworden. Ab Mai / Juni eines jeden Jahres starten Massen mit ihren komfortablen Gefährten auf vier Rädern in Richtung Norddeutschland, Dänemark, Schweden oder Finnland, wo sie mit einer den vielen Fähren übersetzen können. Den Umweg von Kopenhagen nach Malmö über die interessante Öresundbrücke werden sich wohl viele Urlauber eher nicht antun wollen.

Deshalb sind die Fährverbindungen immer noch nahezu alternativlos. Billig ist eine solche Anreise, der weitere Aufenthalt in den skandinavischen Ländern danach und schließlich der Besuch des Nordkapp natürlich nicht. Wer aber solche Strecken in Kauf nimmt, um relativ autark das Plateau dort besuchen zu können, der scheut sich wohl auch nicht, die 270 NKr pro Person, einschließlich Parkmöglichkeiten, zu berappen.

Doch neben dem kommerziell ausgerichteten Aufenthalt auf diesem, ansonsten beinahe kargen Felsen, gibt es eine weitere, dann aber nicht beeinflussbare Komponente, die einem das Abenteuer Norwegen bis zum Kapp vermiesen könnte. Sie nennt sich Wetter, ist auch im Hochsommer nahezu unberechenbar und zwingt den Besucher auf jeden Fall, auch bei Sommerwetter daheim, hier warme und regenfeste Kleidung mit zu nehmen. Wer sie vergisst, der wird sein zugiges Wunder erleben.

Weil ein norddeutscher Nordland - Fan sich auch im Sommer über das Wetter am nördlichen Zipfel des Kontinents informieren kann, klickte ich einfach auf die entsprechenden Seiten des Web - Cam - Betreibers an und bekam dort die Wetternachrichten eingeblendet. Nun, ja, 7 Grad Plus bei Nieselregen sind nicht gerade der Quell aller touristischen Freuden. Da darf denn schon die Regenjacke, eine lange Hose mit Baumwollstrümpfen und ein zünftiger Pullover die empfohlene Bekleidung für die vielen grauhaarigen Besucher des Nordkapp - Plateaus sein. Sonst holt sich der schon betagte Traveller noch einen Schnupfen. Und von einem farbenfrohen Lichtspiel der Sonne war weit und breit nichts zu sehen. Graue Wände waren rundherum zu sehen. Und dafür einige Tausend Kilometer auf sich zu nehmen? Na, ob sich das gelohnt hat, nur um den Daheimgebliebenen erzählen zu können, dass man da war. Oben, am Nordkapp.




In diesem, nordischen kühlem Sinne: Gut´s Nächtle mit:

" Secret Saucer " und " Lift Off Live ":




und 

" Long Distance Calling " - " Aurora Playthrough ":



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