Von pöbelnden, undankbaren Ostdeutschen über popelnde AfD - CDUler bis zur piekfeinen Medien - Mafia.



Gestern Abend ab 21.00 Uhr war es wieder so weit. Der Old Shark des Polit - Talks, seine Hoheit, Frank " Frankie " Plasberg, hatte zur Diskussionrunde geladen und es erschienen: 


  • Matthias Platzeck, SPD, ehemaliger Ministerpräsident von Brandenburg und heute Vorstand des deutsch-russischen Forums
  • André Poggenburg, AfD, Vorsitzender des AfD-Landesverbandes Sachsen-Anhalt
  • Iris Gleicke, SPD, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer
  • Armin Laschet, CDU, stellvertretender Bundesvorsitzender
  • Michael Jürgs, ehemaliger Stern-Chefredakteur und Buchautor

Jo, mei is denn scho Weihnachten?

Nein, erst in 75 Tagen! Aber, es können doch schon die Vorweihnachtsgeschenke verteilt werden. Solche, wie der Radio - Preis, der ( das ) Bambi oder der Grimme - Preis ( aus Bayern ). Den hat uns " Frankie Boy " bereit scho eingeheimst. Für sein medienschaftliches Engagement im WDR und aktuell bei der Alten Tante ARD bzw. dem Ersten. Dort gibt er zusammen mit seiner Angetrauten bei dem Master of Quiz, Seine Durchlaucht Jörg " der Abtrünnige " Pilawa, zusammen mit seiner Angetrauten, gegen ein üppiges Honorar versteht sich ( die klassische Doppelverdiener - Ehe, eben ), den Allwissenden im so genannten " Paar - Duell " ( dat is ´ne Variante des öden Werbe - Format - Langweilers " Wer wird Millionär " und  dem " Hätten Sie´s gewusst? " mit dem verstorbenen BR - Fossil Heinz Maegerlein ( Erkennungsslogan: " Viele Zuschauer standen an den Hängen und Pisten. " ).

Jetzt aber hatte " Uns Frankie " zum normierten Small Talk geladen, der sich der angeblichen Pöbeleien am Einheitsmontag, dem 3. Oktober annahm.
Einheit? Sie pfeifen drauf! Was ist da los, Brüder und Schwestern? ", so lautete sein gesetztes Thema der Sendung. 

Da hatten es die Bachmann´schen Kettenhunde, die Pfeifer, Krakeeler und AfD - Claqueure geschafft, zum Gesprächsthema der " linksversifften Mainnstream - Medien " zu werden.

Dabei lief doch sonst der offizielle Teil des Feiertags in unserer schönen Landeshauptstadt an der Elbe friedlich ab. Es gab keine Gewalt, keine tobendes, arbeitsloses " Pack ", dass seinen Frust über die eigene Lebenssituation in den angeblich abgehängten Teilen des Freistaates, auf der Straße gegen Polizisten und fremden Eigentum entlädt.

Doch die zirka 1.000 geladenen Tillich - Gäste waren mit dem Empfang, den ihnen die Pegidioten und andere Dauerfrustrierte boten, ganz und gar nicht einverstanden. Deshalb quälten sich die Medien mehr mit den Flachdenkern vom Neumarkt als mit den Reden der Berliner Bundespolitiker ab.

So ähnlich verlief denn auch die Plasberg - Runde am gestrigen Abend.    

Der SPDler Matthias Platzeck versuchte sich in Erklärungsansätzen, mit denen er die spezielle Situation in den Neuen Bundesländern und daraus abfärbend, deren Bevölkerung, beschrieb.

Iris Gleicke, SPD, offizielle Bundesbeauftragte für die Neuen Bundesländer, lobpries das bereits Geschaffene dort.

Andre Poggenburg, Slapstick - Pausenclown der AfD aus Sachsen - Anhalt, lehnte sich genüsslich in den Designer - Stuhl zurück und lächelte süffisant, wenn sich Armin Laschet und die beiden Ossi - SPDler stritten.

Armin laschet, der sich als CDUler aus Nordrhein - Westfalen zu höheren Weihen und Ämter berufen fühlt, zeigte Wahlkampfrhetorim und lederte gegen die undankbaren Ostler, die einstigen Zonis.

Michale Jürgs, seines Zeichens, Ex - Chaferedakteur des Hamburger Magazins " stern ", das auch viel bessere Jahre ( in den 60er bis 90er ) erleben durfte, meckerte über die Fäkal - Sprache der Pegidioten, den gezeigten " Merkel - Galgen " und die Verrohung der Diskussionssitten

Demnach im Westen, bei " Frankie Boy " und seinem Arbeitgeber, dem WDR. nichts Neues?

Die " Talkshow ", wie sie ein Flachmann der " Augsburger Allgemeinen " titulierte, war zwar keine solche, aber Substanzielles kam während der 75 Minuten Redezeit auch nicht aus den Lautsprechern des heimischen Flat Screens.
Statt auf die Ursachen der Pöbelbanden umd Pegida´s Bachmann ( der flog hierfür von  der Ferieninsel Teneriffa eigens und auf Kosten des Vereins ein ), nämlich die grassierende Unzufriedenheit vieler Teilnehmer über die eigene wirtschaftliche, soziale und zukünftige Situation, kamen überwiegend nur Plattitüden hierzu herüber.  

Wer nach 26 Jahren verordneter Einheit der einst sehr unterschiedlichen, beiden deutschen Staaten, nicht erkannt hat, dass die ökonomische Situation - insgesamt betrachtet - immer noch zu sehr divergiert, blendet die Realität aus. Es gibt Regionen, in denen Familien bereits in der 2. Genration von Sozialtransfers leben, in denen sogar Großeltern. Eltern und Kinder ( nach ´89 Geborene ) von HARTZ IV existieren müssen, weil es für sie - zum großen teil schlecht Qualifizierte - vor Ort keine Maloche gibt.

Davon und auch von ähnlichen Lebensbedingungen, war in der Sendung leider nicht viel zu hören. Die Erkenntnis, dass bei vielen Brüllern, Pöblern und AfDl- Pegida - Anhängern, der Fahrstuhl nicht ganz nach oben fährt, bringt eine solche Diskussion nicht weiter. 

Zudem wäre es sinnvoller gewesen, die Auswirkungen der Bachmann´schen Störer - Horde in Dresden, um einige Etagen tiefer zu hängen. Es war nicht die Mehrheit, die dort behauptete, das " Volk " zu repräsentieren, sondern eine lautstarke Minorität, deren Existenzberechtigung einzig und allein darin begründet ist, sich gegen sämtliche etablierten Politiker und die Medien, die nach deren Argumentation, von ihnen beeinflusst werden, zu diskreditieren.

Würden Letztgenannte diesen Unzufriedenen weniger Raum in der eigenen Berichterstattung geben, so könnten sich die Vereinfacherer nicht so wichtig nehmen. Doch selbst die piekfeinen Damen und Herren in den gut dotierten Ebenen der Öffentlich - Rechtlichen scheinen ständig an den Krawallos im vermeintlich dunkleren teil Deutschlands Interesse gefunden zu haben.
Sonst würden nicht ständig Sendungen, wie jene am gestrigen Montagabend, in die Programme gestellt werden, die sich mit einer rechtsradikalen Szene in Sachsen beschäftigen.  

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Wenn man Frank Plasberg gegen ein, sagen wir mal Koalababy ersetzen würde und seine Gäste in ein Blumenbeet vor einem AfD-geführten Getränkemarkt, dann wäre die Welt irgendwie einladender, wenn man von außerhalb (life on Mars, anyone?) käme. Heute im Angebot: Lügenlutz on the rocks, auch to go, für die Kinder mit buntem Hut und Smarties an der Backe! Konfetti! Renate Künast ist ein fliegender Elefant, die Erde eine Discokugel und Ostsachsen ein Rhabarberkompott mit Vanillesauce...

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?