Die Bunker von Bale - Valle auf Istrien.
















Wenn jetzt die Sommerferien, die Hauptreisezeit in Europa, im vollen Gange ist, dann zieht es wieder Millionen Erholungssuchende an die Strände des Südens. Dorthin, wo es vermeintlich wärmer sein muss und die Sonne mehr als 14 Stunden am Tag scheint, das Meer vor dem Zimmer oder Appartement rauscht und die Leichtigkeit des Seins durch hochgeistige Getränke verstärkt wird.

Zu den beliebten Urlaubsländern zählt zweifelsohne Kroatien und hier die Halbinsel Istrien. Wohl auch, weil das Wasser der Adria noch sauber und die Beton - Betten - Burgen fehlen und soweit ein anderer Tourismus gezeigt wird. Doch auch hier ist der Camping - Urlaub längst zum Massenphänomen verkommen. Wenn ab Mitte Juni die Saison sukzessive eingerichtet wird, wenn die von Ende September des Vorjahres alsbald verwaisten Plätze langsam für den Ansturm präpariert werden, dann sollte der Besucher und Freund von langen, einsamen Spaziergängen auf und an dem Stein - und Kiesstrand sich demnächst darauf einstellen, dass er jene lieb gewordene Urlaubsgewohnheit fallen lassen muss.

Istrien außerhalb der Saison ist zumeist ein Naturerlebnis. Insbesondere im Mai des Jahres, wenn der Frühling schon erwacht ist und die Flora und Fauna förmlich explodiert. Der Mai ist daher der mit Abstand der interessantes Monat in dieser Region. Aber auch andere, vorsaisonale Monate können ihre Reize haben. So beispielsweise der April.

Als wir 2015 eine Woche während der Osterferien und Osterfeiertage auf Istrien verbrachten, führte uns ein Tagesausflug zu dem Ort Bale - Valle, einer Ansiedlung mit etwa 1.100 Einwohnern, zirka 12 Kilometer von unserem Urlaubsort Svetvincicat entfernt. Und hier auf das Ferien - und Campingsgelände Mon Perin, dass sich einige Kilometer außerhalb des Ortskerns in Richtung Meer befindet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bale_(Kroatien)


http://www.camping.info/kroatien/istrien/camping-mon-perin-24617


Während einer längeren Wanderung am Wasser, über das typisch steinige Ufergelände, gelangte ich an das noch eingezäunte Areal eines ehemaligen militärischen Anlage. Der über mannshohe Maschendrahtzaun war an vielen Stellen eingedrückt oder zerschnitten worden. Nachdem ich einige Meter auf dem Gelände gegagen war, entdeckte ich einen Betonbunker. Wenige Meter davon entfernt befand sich ein einstiges Soldatenunterkunft.

Das Gelände machte den Eindruck, als sein hier seit vielen Jahren niemand mehr gewesen. Deshalb sah ich mir die Bunkeranlage und die Unterkunft etwas genauer an.
Die Beton - Bauten waren teilweise überwuchert. Hier hat sich die Natur jene Flächen wieder geholt, die er zuvor aufgrund der militärischen Erfordernisse abgetrotzt wurden.

Schon nach kurzer Zeit war mir klar, dass jene Bauten aus dem kroatisch - serbischen Krieg, der ab 1990 in der einstigen Volksrepublik Jugoslawien durch ethnische Auseinandersetzung zu einem solchen eskalierte, stammten.

Höchstwahrscheinlich befanden sich in dem Beton - Aufbauten Geschütze, mit denen kroatische Soldaten auf jene serbischen Schnellboote geschossen haben, die vor allem nachts entlang des Küstenstreifens mittel Bordkanonen, die Häuser der vielen Orte beschossen.

Der Krieg ist mehr als 2 Jahrzehnten vorbei, doch die Erinnerungen bleiben, denn die militärische Anlage wird wohl nie abgerissen werden. So kann der Besucher, der Tourist, sich - sofern er daran ein Interesse hat - jene Relikte aus einer furchtbaren Zeit in den 1990ern noch heute erkennen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Kroatienkrieg

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