Aras, Kakadus und Knurrhähne bei " Hein Mück " in Dresden.



Fischrestaurants soll es ja wie Sand am Meer geben. Bei mehr als 7, 3 Milliarden Menschen auf diesem Erdball, ist diese Feststellung denn auch nicht weiter verwunderlich. Irgendwie müssen die Weltmeere leer gefischt werden.

Diese, eher unerfreuliche, Begleiterscheinung spielte aber bei einem Besuch des Fischrestaurants " Hein Mück " an der Zwickauer Straße 28 in Dresden, allenfalls eine sehr unter geordnete Rolle. Warum soll es einem Gourmet aus der breiten Bevölkerung nicht auch mal gut gehen? Und, schließlich wird dort keine der See - Leckereien für die industrielle Produktion her gestellt.


Da saßen wir denn ab 18.30 Uhr aus gegeben Anlass in maritimer Umgebung und hatten zudem auch noch ordentlich Appetit mit gebracht. Dank der Geburtstagseinladung unserer Nachbarn aus dem berühmt - berüchtigten " Oberdorf ", schauten wir uns - eher in Alibi - Form - die Speisekarte an. Dabei kannte ich diese bereits durch die intensive Recherche meiner besseren Hälfte aus dem Netz.

Einige Gäste der Tafel bestellten Forelle, andere Seelachs, meine bessere Hälfte hielt es mit einem Shrimps - Gericht und für mich stand wenig später ein Teller auf dem Tisch, auf dem sich ein exzellent zubereiteter Fisch befand, den ich - als eingefleischter Norddeutscher, jedoch nicht direkt von der Küste stammend, natürlich kannte: Der Knurrhahn - im Englischen unter " Gurnard ", in den Arten als:

fishtub gurnard [Chelidonichthys lucerna, syn.: Chelidonichthys lucernus, Trigla lucerna, Trigla corax] Roter Knurrhahn

fishgurnard Knurrhahn

fishgrey gurnard [Eutrigla gurnardus] [Br.] Grauer Knurrhahn

fishCape gurnard [Chelidonichthys capensis] Kap-Knurrhahn


bekannt. Neben dem teuren, aber nicht so wesentlich besser schmeckenden Seeteufel ( englisch: Monkfish ), gilt der Knurrhahn als hochwertiger Speisefisch.

Tja, aber bevor ich mir die Köstlichkeit, garniert mit einer Salat - Kreation und Salzkartoffel schmecken ließ, verwies unser Nachbar uns auf eine weitere Besonderheit der aufgesuchten Gaststätte. Es gab - direkt neben dem großen Parkplatz und dem angebotenen Außerhausverkauf von Fisch - Köstlichkeiten - einige Volieren, in denen sich wahrhaftige Exoten befanden.

Es handelt sich um eine Privat - Sammlung von Groß - Papageien. Damit war mein Interesse sofort geweckt. Noch bevor uns ein Regenschauer überraschte und den Besuch der Käfige unterbrach, hatte ich mir die Prachtexemplare angesehen.

Auf einer Hinweistafel war deutlich zu erkennen, dass es sich bei den Vögeln um vernachlässigte Tiere handelt, die einst - in Deutschland über einen künstlichen Brutkasten geschlüpft -, dann später verkauft ( ein Ara kann bis zu 10.000 Euro kosten ), von ihren Haltern nicht artgerecht gehalten wurden. Der Mensch als größtes Raubtier der Welt, macht auch auf diesem Gebiet seinem schlechten Ruf alle Ehre. Über Tierfreunde und / oder Behörden fanden alle Vögel ein neues, ein besseres Zuhause, nämlich in Dresden.

Wir bestaunten die gelenkigen Vögel, die in der freien Natur ja in größeren Schwärmen leben. Dann begann es zu regnen. Schnell warfen wir noch einen kleinen Obolus für Tierarzt - und Futterkosten in den Metallkasten und eilten zurück in den Restaurantbereich.

Während ich meinen köstlichen Knurrhahn verzehrt, überlegte ich ständig, um welche Art von Aras es sich - neben dem mir sattsam bekannten Hyazinthara - noch handeln könnte. Fasziniert von den großen Vögeln und in Erinnerung an meine vielen Bremer Jahre schwelgend, machte ich mich mit unserem Nachbarn erneut zu den Volieren auf.
Inzwischen war es beinahe 20.00 Uhr geworden und die Tiere verursachten jetzt einen Höllenlärm. Ihr lautes Krächzen war schon unmittelbar nachdem wir die Tür zum Lokal geschlossen hatten, zu vernehmen.

Man gut, dass keine unmittelbaren Nachbarn in der Nähe wohnen, denn dann könnte es bei den mindestens 18 Vögeln, die da herum krächzten, ständigen Ärger wegen Ruhestörung geben. An den Gittern stehend, beobachteten wir, wie einige der Aras und auch die beiden weißen Hauben - Kakadus näher kamen. Sie kletterten geschickt an den Metallgittern auf und ab. In ihren Heimatgebieten, in Südamerika, kann der Tourist ihre Fähigkeiten ständig beobachten. Das Fliegen zählt hier eher zu den untergeordneten Bewegungsarten. Dann stellte sich ein Hyazinthara kopfüber an das Gitter, als würde er mit mir flirten. Vielleicht war es auch eine Aufforderung, ihm den Kopf zu kraulen. Doch sein imposanter Schnabel, mit dem er problemlos alles Arten von Kernobst, aber auch Fleisch zerkleinert, schreckte mich doch ab.

Bei meinem Nachbarn schoben die beiden Kakadus ihre imposanten Hauben in die Höhe. Dieses ist ebenfalls ein sicheres Zeichen, dass sich das Paar, genauer gesagt, ein Gelbhaubenkakadu - Paar, über unser Erscheinen freute.
Ich nutze die Gelegenheit und knipste einige Fotos.


   https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbhaubenkakadu#Verhalten


Nun wäre nur noch die Frage zu klären, um welche Araarten es sich handelt, die hier zu sehen sind? Das alles wissende WWW gibt die Antwort:

- Bei den Papageien mit der leuchten gelben Brust, handelt es sich um Gelbbrustaras, die auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent einschließlich Trinidad verbreitet sind.


http://www.papageien.biz/gelbbrustara_ararauna.htm

- Bei den Papageien mit der roten Brust, handelt es sich um den Hellroten Ara oder Arakanga, einer leider bedrohten Groß - Papageienart, die im Norden Südamerikas, in Mittelamerika und auch in Teilen Brasiliens zu finden ist.



http://www.papageien.biz/hellroter_ara_arakanga.htm

Als wir uns vor dem Lokal gegen 20.45 Uhr verabschieden, vernahmen wir immer noch das Krächzen der Vögel. Als: Wer es sich traut, die Tiere in der Natur zu beobachten, sollte eine Südamerika - Reise planen. Wer es kostengünstiger machen möchte, stattet dem Fisch - Restaurant " Hein Mück " einen Besuch ab.
Es lohnt sich in doppelter Hinsicht.

Übrigens: Fisch zählt nicht zu der Nahrung der Großvögel; dafür - ungelogen - hart, aber sehr hart gekochte Hühnereier, Bananen, Mangos, aber auch Äpfel und Erdnüsse. Doch, Vorsicht, gesittete Tischmanieren haben unsere gefiederten Freunde beileibe nicht.





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