Mitte 30. Ja, und?


Wenn das eigene Leben schon mehr als die Hälfte des statistischen Durchschnittsalters überschritten hat, könnte es sein,dass so manche Probleme und Fragen, die in den längst abgearbeiteten Altersphasen eine wichtige Rolle gespielt haben, längst in Vergessenheit geraten sind. Doch die ausgelebten Abschnitte des eigenen irdischen Daseins, treten ab und an wieder zu Tage; sie graben sich quasi aus der Erinnerung heraus in die Jetztzeit.

Da glotzte ich mir kürzlich über den Livestream des Spartenkanals Einsfestival " die Wiederholung der Wiederholung einer Wiederholung des Krohmer´schen Werks " Mitte 30 " an.

Tja, der Film stammt aus dem Jahr 2007 und beschreibt wohl den Realzustand der damals Mittdreissiger mit den Namen Marcus und Gerrit. Beide sind inzwischen verheiratet. Markus hat es dabei zu zwei Nachkömmlingen gebracht, Gerrit und seine Frau Claudia sind kinderlos.
Als die beiden Männer mit ihrer Architekturfirma kurz vor dem finanziellen Ruin stehen, öffnet sich ihnen die Augen. Ihre gemeinsame Träumerei von der Selbständigkeit ist wie eine Seifenblase geplatzt.

Das kommt vor, wenn die Koordinaten der eigenen Lebensplanung einen Irrweg aufzeigen. So ist es auch bei einem einprogrammierten Softwarefehler des Navigationsgerätes.

Als nach beider Erkenntnis, dann Markus plötzlich verstirbt, gibt es noch Stress mit dessen Witwe Sandra, die den Ex - Partner ihres Mannes auf Schadenersatz verklagt. Gerrit versucht ihr zunächst zur Seite zu stehen und verliebt sich dabei in die Witwe.
Später erfährt er, dass seine eigene Lebensgefährtin Claudia schwanger ist.

Gerrit hat sich damit drei Baustellen aufgehalst. Sein gescheiterter beruflicher Werdegang ist dabei noch das geringere Problem. Er plant stattdessen, die Universität zu besuchen, um dort das abgebrochene Lehramtsstudium wieder aufzunehmen. Ein kühnes Vorhaben, wenn berücksichtigt wird, dass er mit 36 nun wahrlich nicht dem jüngeren Semester angehört.

Die kurze Romanze zwischen Sandra und ihm, beendet er abrupt, nachdem er erfahren hat, dass seine Lebensgefährtin Claudia schwanger ist. Er gibt vor, sich dieser gegenüber verpflichtet zu sein. Doch auch diese Behauptung ist indes nur eine Notlüge. Claudia selbst liest ihm gehörig die Leviten, als sie hört, dass er das Lehramtsstudium wieder aufnehmen möchte. Dennoch bietet sie ihm an, bei ihr zunächst zu wohnen. Er lehnt ab und stellt klar, dass er schon zurecht käme.
Im übrigen wolle er jobben gehen, um das Studium zu finanzieren.

Als er auf dem Campus auftaucht, merkt er allerdings sehr schnell, dass sich die Zeiten geändert und er eben mindestens 10 Jahre älter geworden ist, seit dem Abschluss des Architekturstudiums. Symptomatisch dafür ist die Frage einer Kommilitonin, die er wegen eines Zimmers anspricht: " Wie alt bist´n du? "

Tja, Mitte Dreißig eben und eigentlich zu alt, um noch einen weiteren akademischen Weg einzuschlagen. Doch, auch in diesem Alter kann Mann noch Träume haben. Schließlich stehen einem noch mehr als 3 Dekaden zur Verfügung, um sich beruflich auszuprobieren. In der Theorie allerdings nur. Die Berufspraxis sieht völlig anders aus. Wer in diesem Alter seine Planung nicht vollständig umgesetzt hat, wird später über kurz oder lang scheitern. Eine stets unterbrochene Erwerbsbiographie dürfte dabei nur das kleinere Übel sein.

Auch sonst dürfte dieser Lebensabschnitt durchaus komplizierte Fragen an den Menschen stellen. Wie soll die eigene Lebensplanung weiter gehen, wenn sich noch kein richtiger Partner gefunden hat. Bei Frau tickt zudem unaufhörlich die biologische Uhr. Was das schwerwiegende Problem des eigenen Nachwuchses angeht, sollte sich Frau wohl zeitnah zu einer Entscheidung durchringen. Und auch sonst kann dieser Zeitabschnitt mehr Fragen als Antworten bereit stellen.

Wer nach einem Studium immer noch nicht in einem festen Arbeitsverhältnis war, der wird seine Brötchen dort wohl kaum verdienen können. Und mit der Liebe ist es auch eine ewige Krux. Woher soll ein " Traumpartner " her kommen? Aus der Untiefe des Raumes?

Nun, ja, die Mittdreißiger als jung, dynamisch, erfolglos zu sehen, wäre ein wenig zu kurz gegriffen. Und, mal Hand aufs Herz! Wer in den 70ern und 80ern geboren wurde und - berechnet ab dem Filmjahr 2007 - dann die Mittdreißiger durchläuft, muss sich nun wirklich nicht grämen, dass das Leben für ihn keine Freundlichkeiten bereit stellt.
Die Eltern sind da längst so in etwa in dem Alter des eigenen Jahrgangs und werden - nach offiziellen Berechnung - in den Folgejahren Vermögenswerte von mehr als 1,6 Billionen ( 1.600.000.000.000 ) Euro erbrechtlich verteilen. Wenn das keine rosigen Aussichten sind? Zudem findet sich auch in den gesetzteren Abschnitten von Mitte 40 oder als Silverager ein adäquater Partner. Denn: Geld ist nicht nur geil, sondern macht sexy.

Wetten, dass... ?




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http://bfriends.brigitte.de/foren/uber-das-kennenlernen/458262-singlemaenner-mit-mitte-30-keine-guten-exemplare-mehr-zu-finden.html

http://www.med1.de/Forum/Beziehungen/608150/?p=12

http://www.unicum.de/studienzeit/rund-ums-studium/allgemein/arbeitslos-nach-dem-studium-was-tun-wenn-der-job-auf-sich-warten-laesst/

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