Jamie ( Lena - Sophie ) - Lee Kriewitz als Geister - Reiterin zum ESC ? oder: Schon wieder " scheiß " Hannover?


Wenn es um den Blogger - Kollegen Octapolis gaaaaaaaaaaaanz ruhig wird, wenn in der Dresdner Neustadt ab 20.15 und später ab 21.00 Uhr kein Auto nach einem - nicht vorhanden - Parkplatz suchend, wild herum fährt und wenn dann im Mai die blühenden Gewächse ihre Aktivitäten einstellen, dann, ja,dann, ist ESC - Zeit.

So geschehen, auch gestern, als ab 20.15 Uhr zur Prime Time, sich die Interpreten von 10 Liedchen versuchten und dabei heftigst um die Gunst sowie Gnade des Publikums buhlten.
Unter der Moderation der opulenten Unschönen Barbara " Granate " Schönberger sowie des musikalischten, aller Europäer, dem Methusalem - Kommentator Don Dr. Peter Urban, traten bekannte, aber auch völlig Namenlose auf die aufgeblähte Bühne, um ihr Leid über jene Dinge, die im realen Leben daneben gehen können, zu klagen.

Etwa 2 volle Stunden malträtierten die Auserkorenen die zahlenden Besucher in der Kölner Stadthalle sowie einige Millionen Glotzer mit viel bereits Dagewesenen und wenig Neuem. In der Semi - Playback - Großveranstaltung versuchte sich auch die deutsche Leitkultur mittels deutschsprachiger Popmusik einzubringen.

So verriss ein Kollege aus der Heerschar der schlecht bezahlten Journalisten die Veranstaltung und stellte dazu fest:

Jamie-Lee Kriewitz, nur echt mit dem abgedrehten Feen-Kostüm und dem Björk-Gedächtnis-Kopfschmuck, war laut Vorab-Prognose der GfK die aussichtsreichste Kandidatin gewesen. „Ghost“ – leicht verdaulicher Kleinmädchen-Pop – wurde in der Woche vor der Show in den Musik-Streamingdiensten so oft abgerufen wie die Songs der neun anderen Teilnehmer zusammen. "

- Zitatende - aus: http://www.berliner-zeitung.de/kultur/-esc-vorentscheid-in-koeln-sote-jamie-lee-kriewitz-siegt,10809150,33856536.html

Zu den einzelnen Interpreten hatte Thorsten Keller auch etwas zu sagen:

" ...... Der bärige Bayer Alex Diehl klampfte seinen Beitrag locker vom Barhocker, doch die visuelle Präsentation missglückte ihm komplett. „Nur ein Lied“ war im November 2015 als „emotionaler Schnellschuss“  unter dem Eindruck der Terroranschläge von Paris entstanden. Offenbar ebenso mit heißer Nadel gestrickt wurde nun die mehrsprachige Projektion des friedensbewegten Songtextes: etliche Grammatikfehler in der deutschen Fassung und dramatisch unbeholfene Übersetzungen ins Englische und Französische. An einer schwedischen Version braucht er jetzt nicht mehr zu arbeiten. "

Avantasia, die Fuldaer Band um Sänger Tobias Sammet, dekorierte die Bühne mit hochgestapelten Marshall-Gitarrenboxen, was bei einer Veranstaltung mit Halb-Playback durchaus an Hochstapelei grenzt. Musikalisch ist der bombastische Vortrag irgendwo zwischen 1978 und 1982 – der großen Zeit von Sammets Vorbild Meat Loaf – stehen geblieben. Doch die Poptrends der Gegenwart fristen beim Song Contest sowieso ein Schattendasein. Der letzte ESC-Siegertitel auf der Höhe der Zeit war vor vier Jahren Loreens Club-Hymne „Euphoria“.

Bereits nach der ersten Runde verabschiedeten sich die mit riesigem Ehrgeiz angetreten Chorsänger von Gregorian. Deren Mischung aus Hochleistungssingen, Mittelalter/Mönch-Firlefanz und Feuersäulen ließ das Publikum mehrheitlich kalt. Das galt ebenso für Ella Endlich. Sie trug ihr banales „Adrenalin“-Liedchen – hörbar inspiriert von Helene Fischers „Atemlos“ – in schwarzer Ruf-mich-an!-Reizwäsche vor, befummelt und umhergetragen von zwei muskulösen Tänzern.  Der bewährt coole Off-Kommentator Peter Urban gab verwirrten TV-Zuschauern den sachdienlichen Hinweis: Nein, das war nicht Germany‘s Next Dessous-Model! Auch Luxuslärm aus Iserlohn fielen mit ihrem Schlagerentwurf “Solange Liebe in mir wohnt“ durch, wenngleich sie die größte Fan-Abordnung in der Halle stellten. Diese klatschten zwar peinigend laut und bar jeden Rhythmusgefühls mit, doch wie so oft bei TV-Sendungen galt auch in diesem Fall: Der Saal ist egal.


- Zitatende - aus: a.a.O.

Nun, ja, es muss nicht immer Kaviar sein. Oft reicht auch schon ein Käse und Salami, vom " Aldi " zuvor billig eingekauft, doppelt belegten Brot. Und weil Käse eben auch solcher ist, dann und wann auch mal tüchtig stinken darf, habe ich mir den Schmus auch in diesem Jahr nur temporär rein gezogen. Nicht, weil ab 21.05 Uhr die Gelb - Schwarzen aus Dortmund ihr Eurocup - Rückspiel an der Algarve in Porto bestritten, auch nicht, weil der Dummschwätzer Naidoo aus sittlich - moralischen Gründen, nämlich einer vermuteten Nähe zu den Flachpfeifen aus den ungezählten rassistischen Lagern, abgekanzelt wurde und nicht in Stockholm startet, sondern eher, weil ich befürchtet hatte, dass der Gemischwarenladen ESC - Germany, dann doch nur einschläfern wirkt. So klickte ich dann von einem Live - Stream auf den nächsten, freute mich des Lebens, weil das Dortmund - Spiel plötzlich mit Musik unterlegt war und stellte mir dabei die tiefsinnige Frage, ob Lena auch Anne - Lee, Lena - Lee oder Anna - Lena heißt. Ich kam zu dem Ergebnis, dass der Name kein Programm sein kann und demnach wurscht ist.

Immerhin wurde dem ESC - Fan, dem Glotzer mit Zwangsgebührenjacke und dem besorgten Bürger aus Hinterposemuckel nicht nur deutscher Senf kredenzt und abstimmen durfte er auch - was bei den vorherigen Vorentscheids nicht möglich war. Und bevor ein Tralala - Beitrag aus Germany erneut Zero Points erhält, schicken wir lieber so frisches Baby - Face ins Rennen.


http://www.welt.de/vermischtes/article150928648/Das-sind-die-zehn-Kandidaten-fuer-Deutschland.html

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