Da waren es nur noch drei!



Der Samstagabend ist dem bundesdeutschen Michel heilig. Er kann ab 20.15 Uhr, nachdem die alte Tante ARD über ihr Flaggschiff, die " Tagesschau ", ihn über alles Böse in dieser Welt sowie die guten Verstorbenen informiert hat, nun entspannen. Ob nun bei der Mutanten - Mitklatsch - Melange aus dem Hause Carmen " The Fog "  Nebel, einem Berg - Fischer - Special oder dem ausgebrüteten Kuckusei der Zwangsgebühren - Alimentierten aus Österreich mit dem denglischen Namen " Musikantenshow ", sie sind der Hort der familiäre Tristesse jenseits des Vorruhestandes. Wenn die Welt draußen schon grausam, gemein und gichtig ist, dann muss zumindest das eigene Wohnzimmer davon befreit werden. Deshalb wird - in schöner Regelmäßigkeit - und zur Vermeidung der drohenden Altersdebilität, eine Spielsendung eingestreut. Gestern Abend war es der Versuch, einen Erfolgsgaranten mit dem Namen " Die Sendung mit der Maus ", qua leichter Wortspielerei in " Frag doch mal die Maus " in das 20.15 er - Format einzubetten.

Nach zwei Minuten Vorspann reichte es uns, die Kindersendung, die ich noch im zarten Alter von 33 Jahren mir in einer stillen Stunde und allein, zu Gemüte geführt hatte, lässt sich nicht Erwachsenen kompatibel umfunktionieren, ohne das dabei ein erheblicher Qualitätsarbeit einher geht. Also, umschalten!

Auch das ZDF, der selbst ernannte " Krimi - Sender " bringt für die beinahe Verzweifelten, keine Linderung, was die zuvor erlittenen Augenschmerzen betrifft. Ein Krimi, was sonst? Die beiden Wagners - weder verwandt noch verschwägert - mimen ein Kriminalpolizei - Duo. Auf der Suche nach einem Serien - Vergewaltiger. Der, noch jung, aber auf reifere, zudem verheiratete Frauen stehend, sieht eher aus, wie der einstige Stürmer - Star des FC Kölle, Lucas Podolski, und hat aber dafür kein Talent sonder eher ´ne Macke. Gääääääääääääähn! Alles schon da gewesen, und der Wagner wird auch immer fetter.

Der Sonntagabend hingegen ist traditionell Krimi - oder besser " Tatort " - Zeit. Auch wenn es sich dieses Mal um eine " Polizeiruf 110 " - Folge handelte, die - nicht ein Mal so übel produziert -, dann ab 21.45 Uhr mit einem kohlraben - schwarzen Bildschirm endete. Gut gemacht, Matthias Brandt ( das ist der jüngste Sohn des verstorbenen Ex - Bundeskanzlers Willy Brandt ) als Hanns von Meuffels in einer Solo - Ermittlung wegen eines längst abgeschlossenen Mordsfalls; der sich jedoch als Justizirrtum entpuppte.
Dann kam, sah und talkte: Anne Will.

Nach der Demission des Quotenbringers Günther Jauch, der sich das Genörgel im Netz und wohl auch von Teilen der Programmverantwortlichen nicht mehr antun wollte, inthronisierte die Intendanz wieder die Jahre zuvor abgesetzte Anne Will auf den Premium - Platz der Berufssabbler. Während " Günnex " Jauch noch in dem noblen Gasometer zu Berlin seine Damen und Herren Gesprächspartner einzuladen pflegte und mit knapp 3.200 Euro je Sendeminute ordentlich absahnte, gab sich Anne indes wesentlich bescheidener. Sie ließ ihr Studio nur renovieren, dabei einen neuen Anstrich verpassen und bat dann zum Small Talk. Thema?? Na, die " Flüchtlingskrise ". Ja, was denn nun? Schaffen wir das? Ein Verhaspler gleich zum Einstieg! Das fängt ja gut an.

 Auch danach wirkte Anne Will irgendwie nervös. Hätte sie aber gar nicht sein müssen, denn mit 4,41 Millionen Zuschauer, hatte sie weniger als die Hälfte der Krimi - Glotzer auf ihrer Seite. Dabei war das avisierte Thema - wenn auch längst ein Dauerlutscher - nicht uninteressant. Ja, schaffen wir es nun? Und ist aus der propagierten Willkommenskultur nach den Vorkommnissen in Köln, Hamburg und sonstwo, eine Front breiter Ablehnung geworden. Des deutschen Michels liebstes Kind, ist bekanntlich das Auto, gefolgt vom Fußball und dem Urlaub. Dieses existenzielle Dreigestirn wird mittels der " German Angst " zum Wanken gebracht, wenn diese sich auf die Flüchtlingsproblematik kapriziert. Auweia, da hat unsere " Angie " Merkel uns einen Brocken hin gelegt. Der könnte sogar unverdaulich sein, wie es vor einiger Zeit der " SPIEGEL " zu berichten wusste. Die Menschen machen sich Sorgen. Große Sorgen sogar, weil die " Flüchtlingskrise " sie alle erfasst.

Peter Altmaier, der von " Angie " benannte Flüchtlingskoordinator sah es natürlich etwas anders. Stefan Aust, der Ex - Chefredakteur des Hamburger Nachrichtenmagazins und jetzige Leiter des privaten Nachrichtensenders " Die Welt  N 24 ", wiederum ganz anders. Gesine Schwan, SPD - Mitglied und Ex - Bundespräsident - Kandidatin lag irgendwo zwischen so wohl als auch, aber .... Und der palästinensisch - israelische Psychologe und Autor Ahmad Mansour war mit seinen Ausführungen auf einem ganz anderen Feld, nämlich dem der verschwiegenen Sexualität, die - so seine These - jene Übergriffe in Köln etc. erst begünstigt habe. Häh?

Anne bemühte sich also nach Leibeskräften, zwischen dem übergewichtigen Flüchtlingskoordinator, dem eloquenten Wieder - Chefredakteur ( der Aust unterhält nei Stade einen Privat - Reitstall, kassierte wohl eine Millionen - Abfindung vom " SPIEGEL " und benötigt jetzt wieder Geld und eine Aufgabe ), der drahtbürstig - frisierten SPDlerin mit ihre Partei - Sprech ( " Da bin ich bei Ihnen " ) und dem Sexualwissenschaftler aus dem Nahen Osten, ein Gespräch am Laufen zu halten. es gelang ihr nicht immer. Aber, sie hat sich bemüht. Und wenn sie dann noch des Volkes Meinung ( nicht die von den freien Orthographie - Junkies, den Maulhelden bei Facebook und anderswo und jenen Bekloppten rund um die Verschwörungstheoretiker von " Pegida ", der AfS und NPD ) einstreuen würde, hätte ihre Sendung jenes Format, was dem meist lustlosen, oft unvorbereiteten und später sogar einfallslosen Jauch, immer mehr abhanden gekommen war.

Da waren es nur noch drei, nämlich Will, Plasberg und Maischberger. Das dürfte aber dennoch reichen, um die Einheitsthemen der angeblich gleich geschalteten " Lügenpresse " zu behandeln.






" Down And Out ", Genesis 1978, " And Then There Where Three ":

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