Die rote Helene.


Die selbst verliebte Medienwelt produziert tagtäglich so manche Nachrichten - Ente, deren Sinn es sein soll, sich von weiteren, sinnlosen Nachrichten abheben zu wollen. Wenn dieses alles nichts nutzt, wird über die Scheinwelt der Prominenten, des Show - Biz oder als aller letzter Rettungsanker, die des TV - Schrotts, berichtet.

So einen Artikel, in dem es nur um Banalitäten geht, produzierte jüngst eine Exponentin aus dem Genre der Regenbogenpresse. Die " Gala " zählt seit den westdeutschen Wirtschaftswunderjahren zu jenen Bunt - Blättchen, deren Inhalt sich auf einen Nenner zurecht stutzen lässt: Bebildeter Schund mit Textbausteinen.

Da geht es um den TV - Auftritt der zum Schlager - Superstar aufgepimpten, gebürtigen Russin Helene Fischer am 4. 12. 2015 bei der Frau für die flache Unterhaltung, Carmen " The Fog " Nebel. Hier durfte " Uns Helene " aus ihrem bereits ab dem 19. November 2015 käuflich zu erwerbenden " Weihnacht mit Helene Fischer " - Doppelalbum trällern.

Ob sie dieses überhaupt kann, sei mal als strittig gestellt. Interessant war für viele Fans und Glotzer dann doch ihr eigenartiges Outfit. Die Helene trat nämlich ganz in Rot auf und hatte sich zudem mit einem besonders leuchtenden Lippenstift ( ebenfalls im grellem Rot ) angetüncht.

Dieses gewagte Äußere kam bei den Eisgrauen und jenen der Schlagerlaffen - Fangemeinde nicht besonders gut an. Rot ist für viele ( zumeist Westler ) unisono eine Farbe des Grauens. Eine Rote Ampel wird regelmäßig ignoriert, obwohl ein Rotlichtverstoss eine saftige Geldbuße nach sich ziehen kann. Rote Parteien haben es in einem schwarzen Land, in dem die gesellschaftliche Mitte - so die These des Leitartikels im aktuellen " SPIEGEL " - sukzessive bröckelt, nie leicht gehabt. Und die Modefarbe Rot gilt für jene Spezies von Durchschnittsmichel als absolut untragbar.

Was also hat die " Rote Helene " um Alles in der Welt nur geritten, dass sie sich ein solch abstoßendes Kleid mit einem noch widerwärtigeren Lippenstift antun musste? Die Masse zeigte sich entrüstet. Sollte " unsere Helene " tatsächlich zum Kommunismus konvertiert sein, wo sie just ab 1990 davon gerade befreit wurde?

Und weil jene existenzielle Frage des Sein oder Nichtseins in der Verarschungspostille " Gala " oder auch auf weiteren Nachrichtenportalen im Netz, deren Existenzberechtigung darin zu sehen ist, dass diese, jene Artikel in einem unterirdischem Niveau ausgelegt, fein säuberlich von Werbemüll umranden, dem Leser dann kredenzen, letztendlich geklärt werden muss, hatten jene hoch wichtigen Medien, denn gleich auch die passende Antwort hierfür parat:

Styling ist eben Geschmackssache, Helene macht sich sicherlich nichts aus den paar Kommentaren und trägt weiterhin das, was ihr gefällt und ihr steht."

Aja, nun wissen wir es ganz genau. Styling ist Geschmackssache. Und über schlechten Geschmack lässt sich nicht mehr streiten.
Deshalb: Wer schon nicht singen kann und dieses auch noch durch noch grausamere Liedtexte dokumentiert, sollte zumindest gut aussehen. Das ist " Uns Helene " an jenem Abend der gemeinsamen Besinnlichkeit im Nebel des Grauens leider nicht ganz gelungen. Aber: Tröstet Euch all´- Sie wird bestimmt im nächsten Jahr wieder kommen, so sicher, wie die folgende Weihnacht auch.



http://www.gala.de/beauty-fashion/ist-ja-grausam-helene-fischer-in-der-kritik-empoerung-wegen-benefizgala-auftritt_1352576.html?utm_source=RUN_freenet.de&utm_medium=text&utm_campaign=veeseo_RUN


" Lady in Red " vom Edelbarden Chris " The Mist " De Burgh:



Dazu ein selbst gefertigtes Weihnachtsgedicht:

Weihnacht´ward´s im ersten Kanal,
schöne Bilder überall.
Dazu bat, die Nebel, Carmen,
zum Gesang, ohne Erbarmen.
Viele dieser Schlager - Affen,
durft´der Plebs dort begaffen.
Auch die Fischer war dabei,
sang ein Weihnachtslieder - Brei.
Aus der neuen, teuren CD,
manno, das tat in den Ohren weh.
Auch die Augen wurden blind,
weil das liebe Fischer - Kind,
sich kleidete in Rot.
Holla, Heissa, ach du liebe Not.
Diese Farbe steht ihr nicht,
denn sie brennt dem Michel im Gesicht.
Schwarz - Braun ist dessen Seele,
doch Helene musst ´ihn quäle,
Mit der Farbe Rot, so arg,
das, obwohl er sie nicht mag.
Und die Moral des Weihnachtsgedicht´:
Traue Fischer´s, Helene , nicht!

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Nun isses ja nicht so, dass das liebe Helenchen irgendwem vorsätzlich Schmerzen zufügen würde... aber eine Gewisse Omnipräsenz kann man nicht leugnen und ist kaum in der Lage sich jedes Mal rechtzeutig vor ihr abzuducken...

Mit "The Fog" haste übrigens noch kurz vor Jahresende ein Highlight hinterlassen, haha....

;o)

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