GISMO AUS ZOPTEN:



Wer die Probleme der Bundesdeutschen mit der eigenen Landesgeographie kennt, könnte durchaus den Rat erteilen, dass Mitbürger, die davon betroffenen sind, ab und an - statt Urlaub in fernen Gefilden zu buchen - die heimischen Regionen zu bevorzugen. Denn hier gibt es nicht nur attraktive Urlaubsregionen, sondern gleichzeitig wird dabei Heimatkunde erteilt.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich bei dem Internetauktionshaus ebay anzumelden, dort bundesweit einige Artikel zu ersteigern und diese selbst bei dem Verkäufer abzuholen. Dadurch lernt der Ebayianer das Bundesgebiet wunderbar kennen.

Tja, da schnüffelte meine bessere Hälfte doch am letzten Wochenende in den Kleinanzeigen des Giganten herum und fand diesen kleinen Kerl, der umständehalber von seiner jungen Halterin abgegeben werden sollte.Nach einer kurzen Kontaktaufnahme entschlossen wir uns, ihm bei uns ein neues Zuhause zu geben.

So rollte ich dann am Dienstagmorgen gegen 9.30 Uhr in Richtung Autobahn, um mich auf den etwas längeren Weg nach Zopten zu machen.
Der Ort sagte mir nichts. Wie sollte er auch, denn dort bin ich zuvor noch nie gewesen.

So brachte mich unser japanischer Lastenträger über die A17 in Richtung A4 und dann über Chemnitz, das berühmt berüchtigte Hermsdorfer Kreuz auf die noch berüchtigterer A9 bis zur Abfahrt Saalfeld, die ich irrsinniger Weise verpasste und dann über die Abfahrt Dittersdorf wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. So führte mich Freund tom tom go über Mißbach, Linda, nach Neustadt an der Orla. Von dort aus in Richtung Lausnitz, durch Oppurg und Pößneck an der B 281 entlang. Es folgte noch Krölpa. Nach weiteren 3 Kilometern verließ ich die Bundesstraße und bewegte mich auf der Landstraße L 1106 durch Könitz. Es folgten Kamsdorf, Kaulsdorf und Hockenroda. Dann ging es weiter auf der B 85 durch Unterloquitz. Es folgte Probstzella, wo ich auf die L 1098 in Richtung Zopten fuhr nach 223 Kilometern und knapp 3 Stunden Fahrtzeit war ich am Ziel.

Die thüringische Familie lebt in einem Haus an einer durchaus stark befahrenen Straße. Eine große Gefahr für einen - noch nicht - kastrierten Kater. So nahm ich den kleinen Kerl in einem Katzentransportkorb mit und fuhr - dieses Mal in die richtige Richtung - zurück. Gismo, so heißt er, hat nun ab Dienstagabend ein neues Zuhause.
Und weil er eben sein Revier anzugrenzen pflegt, setzte er des nächtens einige prägnante Duftmarken in die Zimmer.

Gismo, der dufte Typ Kater eben.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?