Pöbeln, pinkeln,pupen oder: Zählt der Karneval zur deutschen Leitkultur?



Bald haben die Karnevalsmuffel unter uns, es geschafft! Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Jedoch nur für 362 Tage, dann legen sie wieder los, die Närrinnen und Narren an den Drei Tollen Tagen in Köln, Düsseldorf, Mainz und sonstwo. Diese beginnen in diesem Jahr bekanntlich am 16. Februar und enden somit punktgenau am 18. Februar.

Zuvor weiter aber schon ordentlich vorgeglüht. In den öffentlich rechtlichen Fernsehprogrammen sprenkelten die Verantwortlichen schon mal einige Sitzungen der vielen Karnevalsvereine, in diesem unserem Lande, als Drohung für das, was da noch kommen wird, ein.

Während die Regionen rund um den Rhein, Main und der Mosel spätestens ab Montag bis Mittwoch in einem gewollten Ausnahmezustand vorzufinden sind, müssen die Bewohner des Ortes Ürzig im Landkreis Bernkastel - Kues in diesem Jahr auf einen üblichen Karnevalsumzug verzichten.

Da stellt sich doch glatt die Frage: " Warum? "

Nun, in der nur 901 Einwohner zählenden Gemeinde, soll es nach Angaben unterschiedlicher Beteiligter in den letzten Jahren wiederholt zu alkoholbedingten Schlägereien gekommen sein. Jugendliche Umzugsteilnehmer hätten während der Veranstaltung zudem andere Passanten  angepöbelt. Von einigen Festwagen sei außerdem ohrenbetäubende Techno - Musik abgespielt worden. Diese so genannten Umzugswagen wären lediglich mit Brettern und Kisten versehen, auf denen sich riesige Beschallungsanlagen befanden, deren Größe von Mal zu Mal zugenommen habe.

Der kleine Ort sah sich in der Pflicht. Die Verantwortlichen des örtlichen Karnevalsverein auch. So beschlossen diese, dem Umzug für 2015 abzusagen und begründeten dieses unter anderem damit, dass die Größe der teilnehmenden Wagen die Straßenverkehrssicherheit nicht mehr gewährleisten würde.


http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Crzig

Ürzig als Präzedenzfall? Da wundert sich doch der geborene Karnevalsfan. Immerhin bleibt den Ürzigern damit vieles erspart. So müssen sie nicht den Müll, den die Radau - Brüder aus der Techno - Gemeinde jedes Jahr hinter lassen würden, beseitigen. Auch die unangenehmen Begleiterscheinungen des jährlichen Saufgelages, wie menschliche Exkremente und Ausdünstungen sind 2015 passe´.

Ach, ja, die lärmenden Radau - Karnevalisten müssen sich nun fragen lassen, ob die Techno - Musik nun zur bundesdeutschen Leitkultur zählt öder eher ein Exponent fremdländischer Kultur ist. Brauchtum an sich duldet keine fremden Einflüsse. Karneval ist nun einmal Karneval  und keine Krachmacher - Veranstaltung. Basta!

Das sehen die großen Vorbilder in Köln genau so. Sie versuchten über eine Einstweilige Anordnung das Aufstellen eines " Techno - Wagens " am Kölner Rheinufer während des Umzugstags zu verhindern.
Junge, junge, da werden richtig große Geschütze gegen die fremdländische Unterwanderung aufgefahren.
Vielleicht sollten die Kölner auch eine Demo starten, für die sich KöKagemA oder so ähnlich nennt? Kölner Karnevalisten gegen die musikalische Abarten oder KageTeMu ( Karnevalisten gegen Techno - Musik ).

Wie es geht, zeigten ja Bachmann und Konsorten vor unserer Haustür.
Na, den: Alaaf!

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
mal abgesehen, dass ich persönlich bei karnevalesken auswüchsen leichten brechreiz verspüre, isses aber unterm strich besser, wenn ein paar buntkostümierte im halbsuff durch die straßen ziehen, als 20000 angepisste wohlstandskinder. insofern...

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