Hals und Beinbruch in Ischgl / Tirol!


Der Winter 2014 / 2015 war bekanntlich keiner. Zumindest nicht in der Form, wie er sonst auftritt: Mit Schnee, Frost und malerischen Landschaften außerhalb der Städte. Da ist es verständlich, dass es so manchen Frustrierten dorthin treibt, wo Winter eben noch Winter ist und es vielleicht auch längere Zeit bleibt. Ab in die Berge also. Doch: Auf diese Idee kommen dann einige Hunderttausend und dieses beinahe zeitlich.
Da wird es denn schon mal so richtig eng in den kleinen Dörfern Österreichs. Dort, wo sich dann ab November bis weit in den März die Hobby - Skifahrer tummeln. Hierhin zieht es so manchen Piefke, der sich die sündhaft teuren Winteraufenthalte in der Schweiz, in den französischen Alpen oder den bayrischen Skigebieten nicht erlauben kann, weil die Einkommensverhältnisse es nicht zu lassen.

Aber auch Österreich weist längst gesalzene Preise auf, wenn es um die Massenveranstaltung Skisport geht. Die Zeiten, in denen das Nachbarland hier den Billigen Jakob abgab, sind längst vorbei. Dennoch fallen die Urlaubskosten in den österreichischen Wintersportorten vergleichsweise günstig aus.

So auch in Ischgl. Einem verschlafenen Örtchen mit 1.562 Einwohnern, der im Bezirk Landeck ( LA ) im Bundesland Tirol liegt und sich zum Pendanten der " Ballermann " - Kultur durch exzessive Apres - ´Ski - Orgien gemausert hat. Hier steppt der Eisbär ab Ende November bis in den März hinein.
Massen an Urlaubern fallen über das Nest her und belegen dort die mehr als 10.000 Betten.

Viel Freund, viel Geld. Dnn ohne die Piefkes aus Germania und andere, europäische Flachland - Tiroler, wäre der Ort, dass, was er vor mehr als 40 Jahren war, arm.

Diese Entwicklung bringt jedoch nicht nur Erfreuliches, nämlich prall gefüllte Gemeindekassen, Arbeit und Wohlstand in das Tiroler Örtchen, sondern auch erhebliche Probleme. Abgesehen von der Zerstörung der heimischen Natur, den Umweltbelastung durch den Individualverkehr, werden jede Saison mehrere Tausend verletzte Skifahrer zu einer logistischen Herausforderung. Denn diese müssen nicht nur in die Spitäler verbracht und dort behandelt werden, sondern sie müssen zunächst einmal erst aufgefunden und transportfertig gebracht werden.

Da sah ich mir kürzlich einen Bericht im ZDF an, der just jene Probleme zeigte. Das Team des Zweiten war für einen Tag mit einem Helikopter in den Bergen unterwegs, der verunglückte Skifahrer aufsuchte, um diese mittels Notarztes zu behandeln. Die Crew war routiniert. Der Notarzt ein Profi durch und durch. Da lagen sie dann: Leicht gestürzt zwar nur, aber dennoch war das Schienbein gebrochen, die Schulter auch und ausgekugelt oder es waren Fleischwunden zu versorgen.

Alle kleinen und mittleren Verletzungen, mit denen ein Amateur auf zwei Brettern so zu rechnen hat, wenn er sich - trotz High - Techn - Ausrüstung - auf die Pisten begibt.
Und es wurden im Verlaufe der Aufnahmen immer mehr. davon. Erst ein Verunglückter, dann zwei, dann ver. Bis zu mehr als einem Dutzend Noteinsätze hatte das Rettungsteam, dass seinen Standort oben auf einem Bergplateau erhielt, je Tag zu versorgen.

Nach den Ursachen befragt, gab einer der exzellent ausgebildeten Notärzte die Ursachen für eine solche Häufung von Verletzten an: " Zu viele Fahrer an einem Tag auf zu engem Raum ".
Brrh, das gruselt´s dem Außenstehenden schon. Bei 20.000 Fun - Suchenden in Spitzenzeiten, knallt´s denn schon mal häufiger.

Doch das lässt die übrigen Abfahrtsaktivisten nicht davon abhalten, weiter, wedelnd und mit ordentlich Speed gen Tal zu jagen.Wenn dann noch der Restalkohol vom Vorabend hinzu kommt, ist der Notarzt nicht weit.

Na,denn: Ski und Rodel ( eher weniger ) gut? Hals und Beinbruch!
Die Zeche zahlt die einheimische Krankenkasse und der Beitragszahler ohne Skipass. Solidarität, mal falsch verstanden.



http://de.wikipedia.org/wiki/Ischgl

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