" Herr Gündogan, wie haben Sie das Tor gesehen? "



Die 1. Bundesliga geht in vier Spieltagen in die Winterpause. Dann ist Weihnacht, Winterpause und erst einmal Ruhe für alle Fußballdesinteressierten. Zuvor haben wird - wie in jeder Spielzeit zuvor auch - der inoffizielle Herbstmeister gekürt. Da gibt´s im Süden nichts neues. Jedes Jahr die gleiche Sch.....

In der Kellerregion, dort wo sich Not mit Elend trifft und Abstiegsangst mit Lähnungserscheinungen in den gut trainierten Gliedern paart, gibt´s doch einige Überraschungen. Nicht jene, dass die beiden norddeutschen Traditionsklubs aus den Hansestädten sich bei der Übergabe der ungeliebten Rote Laterne abwechseln und allenfalls von dem VFB Stuttgart noch gnadenweise von einem Dauerzustand verschont bleiben, nein, zu dem Trio Infernale gesellte sich auch der letzte Vize - Meister aus Dortmund hinzu.

Der BVB 09 Borussia Dortmund hielt für knapp 6 Tage den letzten Tabellenplatz inne und gab ihn am gestrigen Freitag für mindestens 19 Stunden wieder ab. Tabellenletzter ist ab Freitagabend wieder der Hamburger SV. Davor befindet sich der VFB Stuttgart, dann der SC Freiburg, der SV Werder Bremen und dann der BVB 09 Borussia Dortmund.

Was ist mit dem BVB nur los?

Erklärlich ist dem Fußballfreund das Auftreten des Dortmunder Vereins in der Bundesliga nicht. Von den 14 gespielten Partien wurden nur 4 gewonnen, 2 endeten remis und 8 gingen in die Hose.
Die hatten die Dortmunder Profis gestern Abend im Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim zwar nicht voll, aber das, was dort im ausverkauften Stadion den mehr als 83.000 Zuschauern gezeigt wurde, war keine fußballerischer Feinkost. Eher gut bürgerliche Küche. Also rustikal.

Dortmund hatte sogar noch Glück, dass der- ansonsten schwache - Gegner seine Torchancen nicht nutzte. Und so blieb es dem gelb - schwarzen Profi Ilkay Gündogan vorbehalten, das entscheidende Tor per Kopfball zu erzielen. Da fielen so manchem Fan ganze Steinhaufen vom gequälten BVB - Herzen.

So ähnlich erging es denn auch dem euphorisch fragenden WDR - Rundfunkreporter, der den Torschützen des BVB an sein Mikrophon zitierte und mit inbrünstiger Stimme befragte er den Fußbaler: " Herr Gündogan, herzlichen Glückwunsch zum 1:0 Sieg heute Abend. " Der antwortete kurz und knapp: " Danke!" und erhielt prompt die intelligente Frage gestellt: " Wie haben Sie das Tor gesehen? "
Ja, wie soll er das Tor denn gesehen haben, der gute Ikay Gündogan? Als Tor, eben. Genauer gesagt: Als ein Kopfballtor.

Solche hoch intelligenten Fragen sind immer wieder eine Ohren - und Augenweide für den Zuhörer oder Zuschauer. Da sprühte der journalistische Intellekt förmlich aus dem Mund des Fragestellenden heraus. Und weil der Befragte meistens auf jene immer gleichen Fragen, die gleichen Antworten gibt, sollte der genervte Fußballfreund dann eher den Ton abdrehen.

Und weil auch die Sportnachrichten bei MDRInfo heute Morgen von der Bazi - Lobhudelerin Silke Heine vor Kompetenz und Intelligenz nur so strotzten, habe ich mir deren Wiederholung eine Stunde später glatt weg geschenkt. Solchen hanebüchenen, sprachlichen Unsinn, wie " Der BVB Borussia Dortmund ist gestern Abend im Abstiegskampf ein Befreiungsschlag gelungen; zumindest für 24 Stunden. Er gewann sein Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 1:0 und verlässt vorläufig die Abstiegsplätze. "
Ja, was denn nun? Befreiungsschlag im Abstiegskampf? Aber nur für 24 Stunden?

Das hört sich so ähnlich an, wie: " Herr Gündogan, wie haben Sie das Tor gesehen? "
" Gar nicht, ich habe es mit dem Kopf erzielt!"

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