Der Striezelmarkt weint.





 Noch wenige Tage, dann werden die vielen Weihnachtsmärkte in diesem, unserem Lande, der Vergangenheit angehören. Schade! So mancher Gewerbetreibende hatte sich doch an die Besucherströme an den Wochenenden gewöhnt. Wenn an den Würstchenbuden, den Glühweinständen und Theken an denen andere kulinarische Genüsse kredenzt werden, Hochbetrieb herrschte.
Nur die Anbieter von sinniger bis unsinniger Weihnachtsdekoration sind´s vielleicht nur deshalb zufrieden, weil ausländische oder auswärtige Marktbesucher doch etwas tiefer in die Geldbörse greifen, um sich mit Holzschnitzereien, Glas - und Porzellankunst oder Illuminationsartikeln einzudecken.
Ein langes Gesicht dürften wohl auch die Stände mit Winterbekleidung machen, denn von Väterchen Frost ist bislang weit und breit nichts zu sehen.

Also, Buden abräumen, Artikel vorsichtig einpacken und den gesamten Ramsch zurück ins Lager bringen. Besser wäre es, ihn bei ebay ab 1 Euro einzustellen und zu hoffen, dass eine wohlhabende Witwe aus Las Vegas ihn ersteigert.
Die verderblichen Artikel, die Lebensmittel und auch alkoholische Getränke könnten an die vielen Tafeln abgegeben werden.

Tja, so geht langsam zu Ende, was vor knapp vier Wochen begonnen hatte: Die Aventszeit.
Aber - wie schon geschrieben - so richtige vorweihnachtliche Stimmung wollte nicht aufkommen. Das Wetter spielte nicht mit. Hat da irgendeiner etwas von Klimawandel geschrieben?

So trafen wir uns um 19.00 Uhr  bei Karstadt zu einem kleinen Bummel über den Dresdner Striezelmarkt. Der Dienstagabend schien eher entspannt zu verlaufen. Keine dunklen Menschenmassen, die sich schweigend über die Prager Straße, der Hauptstraße oder um die Frauenkirche herum wälzten.Gut besucht waren die verschiedenen Märkte mit ihren unterschiedlichen Ständen wohl; aber eben nicht zum Bersten voll.

Die echte " Thüringer " vom Grill musste es schon sein. Stück 3 Euro mit Brötchen. Ein Glühbier zum Probieren für ebenfalls 3 Euro zuzüglich 2 Euro Glaspfand. Ein Fischbrötchen mit Matjes bei " Hein Mück " war für 2, 60 zu bekommen. Dann waren wir satt.

Inzwischen begann der Dauerregen, der von den meistens Wettermeldungen voraus gesagt worden war, einzusetzen. Brrrrh! Eher Bremer Schmuddelwetter, denn Dresdner Winterwetter. Wir begaben uns auf den Rückweg und wollten eigentlich dem Kaufhaus " Karstadt " noch einen Besuch abstatten.
Eine freundlich, aber bestimmt auftretende Damen wies uns zurück: " Ich kann Sie hier jetzt nicht mehr herein lassen. "
Nett und wertfrei umschrieben, dass dort ab 20.00 Uhr die Lichter ausgehen.
Wahrscheinlich in 2015 für immer.

Andere Geschäfte waren auch schon geschlossen. Und das zur Vorweihnachtszeit. In den Zentren anderer Großstädte sieht es vielleicht ähnlich aus.Nun, wer bei ebay, Amazon oder Salando oder sonstwo im WWW seine Dinge kauft, interessiert sich eher weniger für die Öffnungszeiten der Geschäfte in der City. Oder sollte unsere Landeshauptstadt hier eine Ausnahme darstellen?

Über die Prager Straße schlenderten wir, an den Buden vorbei in Richtung Bahnhof. Eine freundliche Verkäuferin sns mit einem " Hallo " an. Sie hatte die typische Kopfbedeckung der Lappen in Finnland auf und kredenzte finnischen Waldhonig und mehr. Honig aus Finnland? Klar doch. Heute gibt es eben alles von überall her. Warum nicht auch Naturprodukte aus einem Land, dass nur knapp 3 Monate schnee - und eisfrei ist und ansonsten ein halbes Jahr lang dunkel?

Der Döner - Kebap - Stand war dicht. " PEGIDA " - Angst? Hoffentlich nicht! Oder isst kein Striezelmarkt - Besucher türkische Spezialitäten, wenn Thüringer Bratwurstzeit ist?
Über den Striezelmarkt weint der Himmel immer noch.

Über den Hauptbahnhof, der inzwischen eine etwas freundlichere Atmosphäre verbreitet, nicht nur weil ein schickes Bäumchen den Hallenbereich schmückt, ging es mit des S - Bahn zurück.

Es regnete nicht mehr. Aber es schneite auch nicht. Wie sollte es auch, bei 7 Grad C? Bald ist Weihnachten auch vorbei. Endlich!


Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Die Bauminstallation auf der Prager Straße ist jedes Jahr ein Highlight! ;o)

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