Die Tanne brach, welch ´Ungemach oder: Warum uns Orosz und Konsorten jedes Jahr hinter die Fichte führen?



Die ausgedehnten Spaziergänge mit unserem Pflegehund - sie heißt korrekt Dory, mit " y " und nicht in An - und Abführungszeichen, erbrachten bei uns die unwiderrufliche Erkenntnis, dass das ferne Bayern tatsächlich reich sein muss. Jedenfalls auch in Unterschleißheim. Dort, wo die Steuereinnahmen von angesiedelten Unternehmen nur so sprudeln. Und weil sie direkt in das Stadtsäckel fließen, kann sich die kleine Stadt exzellente, öffentliche Gebäude, wie Schulen, Sporthallen und auch Anlagen, wie Parks, Freiplätze sowie Gehsteige leisten. Letztere zeigten sich so gut in Schuss, dass wir geneigt waren, dort zu picknicken und von den blitz - blank gefegten Gehwegplatten zu essen.
Kein Wunder, dass sie die CSU in Bayern mit allen Mitteln gegen die Fortführung des Länderfinanzausgleichs zur Wehr setzt und blödsinnige Verfassungsklagen von ihren bayrischen Rechtshanseln in Karlsruhe einreicht
Die wollen eben nix von ihrem erworbenen Wohlstand abgeben. Und wenn, dann nur, wenn Sachsen, Sachsen - Anhalter oder auch Niedersachsen nach Bayern ziehen, um mit ihrem Wissen den Freistaat voran zu bringen.

Mit diesen und weiteren Erkenntnissen fuhren wir am ersten Sonntag des Monats November m Jahr 2014 zurück in die Landeshauptstadt des benachbarten Freistaats Sachsen. Welch ein Kulturschock! Keine Kirchtürme, keine blau -weißen Landesfahnen und keine äußerst gepflegten Grundstücke. Aber, insbesondere, keine vorbildlich ausgebauten Gehsteige. Stattdessen zusammen geklaubter DDR - Bauschutt aus den 1980er Jahren. Unebenheiten auf den Gehsteigen, die eher an einer Berg - und Talfahrt in den Voralpen gleichen, denn einem sicheren Weg. Überall sprießt immer noch das Unkraut aus den Fugen und Ritzen zwischen den Betonplatten und Kantsteinen. Grausig, diese Gehwege!

Zu Hause angekommen, durfte ich mich mit der Beseitigung des aufgelaufenen Werbemülls beschäftigen. In dem großen Stapel fanden sich aber auch die letzten Ausgaben unserer " Sächsische Zeitung " ( SZ ) wieder.
So las ich denn im Schnelldurchlauf die alten Zeitungen teilweise durch. Und fand in der Ausgabe vom 3. November einen Artikel über die erneute Panne bei der Aufstellung des Weihnachtsbaums auf dem Dresdner Striezelmarkt.
In epischer Länge wurde über dieses lokale Ereignis berichtet. Auch darüber, dass ie erst gewählte Fichte beim Verladen in Kreischa auf 10 Meter Länge zu der Baumspitze schlichtweg abbrach. Pech gehabt? So musste rasch Hilfe her. Die fand sich zunächst in Person der Eheleute Erika und Gotthard Zschoche aus Klipphausen. Sie spendeten ihr 22 Meter hohes und 5, 3 Tonnen schweres Gewächs kurzerhand der Stadt Dresden.

Doch, wie kommt die nadelige Spende von Klipphausen nach Dresden auf den Striezelmarkt?

Während die zuständigen Damen und Herren aus der Verwaltung hektisch nach Lösungen suchten, wurde dem edlen Spendern aus dem Dorf in der Mitte des Freistaates eine Absage erteilt. Eiligst suchten die Orosz - Mitarbeiter nach anderen Lösungen. Die gab es nicht. Am Samstag - da wird bei Orosz auf gearbeitet - entschied sich die Verwaltung dann doch für die Klipphausener Fichte. Und selbst am Sonntag wurde diese in den frühen Morgenstunden an den Haken genommen. Jedoch dauerte es noch 10 weitere Stunden, ehe die große Baumspende auf dem richtigen Platz, gegen Sturm, Regen und demnächst auch Frost gefeit, stand.

Da waren die Verantwortlichen schon vor dem Frohen Fest froh. Orosz wohl auch, denn bislang hatte sie mit ihren Krüppel - Fichten auf dem Moneten - Bringer - Markt im Herzen der Landeshauptstadt wenig Glück.
Einige Bäume sahen aus wie gerupftes Federvieh. Davon ist das jetzige Exemplar aus Klipphausen zwar weit entfernt, aber der Tannenbaum, der ja eigentliche eine Fichte ist, kam erst auf Umwegen an das Ziel. Heiliger Bimbam, sind das existenzielle Problem, wenige Wochen vor dem Fest.
Und dann wird OBin Orosz auch noch die Brocken vorzeitig hin schmeißen. Sie gibt hierfür gesundheitliche Probleme an. Oder möchte sie nicht gegen eine zu starke Opposition im Stadtrat regieren?
Wie auch immer - kein Verlust.

Weshalb mein Vorweihnachtsgedicht so lautet:

In Kreischa stand einst ein großer Baum,
den wollte Dresden, zum Weihnachtstraum.
Der Orosz´ kühne Kloppertruppe,
fällt das Gehölz, wie, das war schnuppe.
Das Bäumchen ächzte, brach entzwei,
da war es groß, das Orosz´sche Geschrei.
Nun musste schnell Ersatz herbei,
wie, wo, das ist ihr Einerlei.
Die Wahl fiel auf ´ne andre Fichte,
die Helmas Mannen beäugten, nun  bei Lichte.
Ritsche - Ratsche, mit der Motorsäge,
wurd´das Bäumle auf diesem Wege,
für den Dresdner Striezelmarkt,
präpariert und angehakt.
Lange hat´s gedauert dann,
bis die Fichte endlich stehen kann.
Und die Orosz war nun froh,
letzte Amtshandlung war es sowieso.
Denn nach vielen Pleiten Pech und Pannen,
geht sie selbst von dannen.
Wer, wie sie, nur Schulden macht,
dem nützt auch keine Heilige Weihnanchtsnacht.






Kommentare

Octapolis hat gesagt…
gucken wir mal, wen die gute helma nach sich ans ruder ruft, aber wir wissen: schlimmer geht immer! (egal, wie der baum aussieht) ;o)

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