Schlange in der Herbstsonne.

Ein Waldspaziergang kann manchmal so einige Überraschungen mit sich bringen. Da trieb es uns am Freitagmorgen, dem  Tag der Deutschen Einheit zur Pilzsuche in den Zellwald. Da solche Waldspaziergänge naturgemäß nicht auf den ausgebauten Wegen zu einem gewissen Erfolg führen, weil dort bereits andere, vielleicht weniger gut zu Fuß befindliche Gleichgesinnte, ihrer Sammelwut freien Lauf geben haben, trieb es uns auch an jenem Tag tief in den Wald hinein. Nach einigen Kilometern füllte sich der Korb dann zusehends.

Wie bei der Suche nach dem schmackhaften Steinpilz, der Marone oder dem Butterpilz auch, war es dem Zufall geschuldet, dass ich auf einer leicht bemoosten, kleinen Lichtung in einem zusammen geschobenen Häuflein dürrer Äste, eine Entdeckung machte, über die ich jetzt noch grübele.

Da lag, zusammen gekringelt, ein Reptil. Zweifelsohne, nach näherem Hinsehen, eine Schlange.
Nur, was für eine?
Eine so große Auswahl an heimischen Arten hat der Mitteleuropäer nun nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn er sich in der freien Natur bewegt.
In diesem, unserem Lande, sind gerade Mal sechs / sieben  Arten bekannt:

- Blindschleiche ( sieh ist allerdings nicht in die Kategorie Schlangen einzuordnen )



- Ringelnatter



- Würfelnatter



- Schlingnatter






- Äskulapnatter



- Kreuzotter



- Aspisviper



http://www.schlangeninfos.de/schlangen/heimische.htm

Die beiden letztgenannten Arten sind Giftschlangen, die jedoch in den wenigsten Fällen tödliche Bisse anbringen können. Dennoch soll es ratsam sein, im Falle eines Bisses, einen Arzt aufzusuchen.

Nun soweit wollte ich den auch nicht gehen und schaute mir den Waldbewohner etwas genauer an, wenn auch in einem respektvollen Sicherheitsabstand. So zusammen gerollt, konnte ich eben nicht erkennen, um welchen kriechenden Freund es sich handeln könnte.
Flugs zog ich das Handy aus der Gesäßtische und machte ein paar Aufnahmen.

So eine Kamera hätte ich vor 48 Jahren auch gerne dabei gehabt, als unser erster gemeinsamer Familienurlaub in Österreich, uns während einer Pause auf einem Rastplatz in Hessen, einen unverhofft im Gebüsch kriechenden Gast bescherte. Da konnten wir noch gerade beim Beinevertreten eine Ringelnatter davon kriechen sehen. Davon soll es ja im Taunus die deutschlandweit größten Exemplare geben. Na, jedenfalls entdeckten wir eine solche Schlange auf dem Rastplatz. Für uns Jugendliche war das damals sofort ein Gesprächsthema.

Über 20 Jahre später begegnete mir im Teufelsmoor bei Worpswede während eines ausgedehnten Spaziergangs eine junge Kreuzotter, die sich, noch reichlich träge, in der Frühjahrsonne aufwärmte. Schlangen verkriechen sich ab dem Spätherbst zur Winterruhe und werden dann ab März / April des Folgejahres wieder aktiv. So auch dieses Exemplar, das ich in einem gebührenden Abstand passierte.

Aktuell stelle ich mir aber jetzt die Frage: " Hätten Sie es gewusst? "

Nach dem Ausschlussprinzip verbleiben nur die Äskulapnatter und die Ringelnatter übrig. Ich tippe auch Ringelnatter. Oder etwa nicht?

" The Black Angels " und " Snake in the Grass " : Album " Directions to a Ghost ", 2008:





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