Venom - American Assault:



Als die 1970er musikalisch langsam, aber dafür sicher, ihre Musikrichtungen an die kommende Dekade
verloren, schossen neben Punk - Rock - Gruppen, der infernalischer Krach jedem Hardrocker die Brille zerspringen, den Bruch heraus treten und das Trommelfell platzen ließ, die Nonsens - New Wave, Neue Deutsche Welle und Metal - Rock - Bands wie Pilze aus dem Waldboden.
Auch da gab es eine gewisse Stil - Differenzierung, die sich mir - auch der Hardrocker kam damals schon in die Jahre - eigentlich nie so richtig erschlossen hatte.
Sei´s drum!

Ob nun Speed -, Death -, Trash-, Black - oder Heavy Metal, für mich waren jene in Mode gekommenen Richtungen aus dem Genre der Gitarren lastigen Darbietungen, eher suspekt. Dennoch ging der Trend, die Hardrock - Bands aus den 1970er Ära durch noch schrillere, noch lautere und noch Verstärker orientiertere Titel toppen zu wollen, nicht völlig vorüber.

Dank der norddeutschen Sendefrequenzaufteilung konnte ich den Britischen Soldatensender mit dem Namen BFBS ( British Forces Broadcasting Service ) Kristall klar in meiner neu angeschafften Toshiba - Anlage empfangen. Der Sender konnte sogar - störungsfrei - auf mindestens drei Frequenzen empfangen werden, nämlich Visselhövede, Bad Fallingbostel und Bergen - Hohne, da Bremen ja bekanntlich nur knapp über dem Meeresspiegel liegt.
Ab 22.30 sendete BFBS die " Late Night Show ", in der alsbald auch Hardrock - und Metal - Stücke auf dem Plattenteller lagen.

Neben dem schon Gott ähnlichen John Peel aus den 1970ern, dem genialen Alan Bangs aus den Dekaden danach, waren bei dem britischen Soldatensender auch weitere, exzellente Moderatoren am Werke, die sich nicht scheuten, auch Anti - Main - Stram - Musik zu kredenzen.

In jener besagten " Late Night Show " legte eine BFBS - Moderator montags eben Metall auf den Teller.
Eines Abends hörte ich eine nglische Truppe mit dem Namen " Venom ", die einen infernalischen Sound aus den Billig - Boxen meiner Anlage herüber brachten.
Der DJ legte eine EP mit dem Titel " American Assault " auf und jagte hieraus gleich drei Titel über den Äther.

Nun, " Venom " sagte mir bis dato nix. Aber, die präsentierten Liedchen hörten sich so schlecht nicht an.

Irgendwann in den letzten Wochen des Jahres 1985 hatte ich die EP ( das ist ein Zwischending von Single und LP ) in den Händen, als ich eine meiner üblichen Besuche bei " ear " im Bremer Steintor absolvierte.
Vielleicht war es dem Umstand geschuldet, dass aus dem Bereich der vielen, mir längst bekannten und etablierten Bands nicht viel neues auf dem Markt war, dass ich mich dazu entschloss, die EP zu kaufen.

Naja, so ganz tarf sie denn doch meinen eigentlichen Geschmack nicht. Aber, wer rastet, der rostet und so spielte ich sie einige Male ab, um das Teil dann viele Jahre lang in den Boxen meines Privatarchivs schmoren zu lassen.

" Venom ", das war in den Gründerjahren ab 1979:


Conrad „Cronos“ Lant (1979–1987, seit 1995)
Jeffrey „Mantas“ Dunn (1979–1985, 1989–2002)
Anthony „Abaddon“ Bray (1979–1999)
Gesang
Clive „Jesus Christ“ Archer (1979–1980)
E-Bass
Alan Winston (1979–1980)


http://de.wikipedia.org/wiki/Venom_(Band)

Ob das - so,der wörtlich übersetzte Bandname - " Gift " auch heute noch auf der Bühne versprüht wird, ergab eine Anfrage an das all wissende Netz. Die Antwort lautet: " Yes ".
Allerdings hat die jetzige Truppe um den Bassisten " Cronos " Lant nicht mehr viel mit jener, vor 35 Jahren ins Leben gerufenen Metaller - Formation.

" Venom " und " American Assault " als Vinyl - EP enthält 6 Stücke, von denen die komplette B - Seite Live - Versionen sind, die einst im legendären Londoner " Hammersmith Odeon " mit geschnitten wurden.
Die Songs lauten:

A1Rip Ride
A2Bursting Out
A3Dead Of The Night
B17 Gates Of Hell (Live)
B2Countess Bathory (Live)
B3Welcome To Hell (Live)

Die Qualität der Aufnahmen ist auch auf der EP dürftig. Immerhin klingt der Gesang als undefinierbarer Brei nicht viel anders als auf den Studio - Alben.
Düstere Texte als anti - christliche Grundeinstellung der Truppe tun ihr Übriges
Trotzdem, ich lasse sie mir nicht nehmen, die " Venom " - Vinylscheibe aus dem freudigen 1985, obwohl ich schon damals die Haartracht eher modisch - mäßig lang trug und es zum obligatorischen Headbanging nicht mehr gereicht hat:



Kommentare

Octapolis hat gesagt…
venOm mit O kurz vor schluß! (aber das nur am rande)

das ist definitiv kult, kaum eine band im geschmackssicheren hartwurstsektor, die venom nicht als einfluss zählt.

eeeeviiiil in league with saaataaan! ;o)
Lobster53 hat gesagt…
Da war ein irischer Whisky von gestern Abend wohl schlecht. Nee, klar, " Venom " und nicht " Venem " - danke für die Korrektur. Abspielen durfte ich meine Vinyl - Kostbarkeit eh nicht im Beisein meiner besseren Hälfte. Trotzdem: Auch fast 30 Jahre danach fetzt der antichristliche Sound der Band. Auch ohne BFBS.

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