Lumpensammler


Einst soll der " Alte Fritz " formuliert haben: 

 " Die Religionen Müßen
alle Tolleriret werden
und Mus der Fiscal nuhr
das Auge darauf haben
das keine der anderen
abruch Tuhe, den hier
mus ein jeder nach
Seiner Faßon Selich
werden  "


Der König Friedrich II hatte damit nicht die gleichen Rechte und Freiheiten aller " Untertane " im Blick, sondern er wollte dem finanziell klammen Land, dem preußischen Staat also, neue Geldquellen erschließen, in dem er die strikten Religionsschranken aufhob.

Seit der Regentschaft des " Alten Fritz " als Preußenkönig sind mehr als 270 Jahre vergangen. Die Welt hat sich seit dem radikal verändert und so manche Idee des Herrschers von damals ist mittlerweile längst überholt.

Nicht so das Allgemeine Preußische Landrecht oder exakter ausgedrückt " Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten " von 1794, dass auf die Einflüsse des " Alten Fritz ", der ja bekanntlich 1786 in Potsdam verstarb, mit  zurückzuführen ist. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Landrecht_f%C3%BCr_die_Preu%C3%9Fischen_Staaten


Hierin heißt es in den §§ 74 ff ALR, dass das Eigentum in besonderer Weise vor den Eingriffen durch den Staat geschützt wird und dieser gegebenenfalls Schadenersatzansprüche zu leisten hat.
Aber auch in anderen Regelungen wird dem Eigentum durch das ALR eine besondere Beachtung geschenkt.

Diese Rechtsgedanken haben sich dann über die Zeit verfestigt und sind auch dem Bürgerlichen Gesetzbuch ( BGB ) zugrunde liegend.

Eigentum verpflichtet indes aber auch. Nämlich dann, wenn von diesem aus eine Beeinträchtigung ausgeht.

Diese Gedanken kamen mir kürzlich beim Beseitigen einiger hundert Zapfen, die regelmäßig von einer riesigen Fichte des nachbarlichen Grundstücks auf den Rasen fallen und dort Nervereien beim Mähen mit sich bringen. Also: Fluchend nahm ich den Metall - Laubrechen in die Hand und kehrte die lästigen Eindringlinge zusammen, um sie anschließend in die Feuerstelle zu werfen. Dort sollen sie trocknen und eines Tages verbrannt werden.


Und wie ich mich so - im Schweiße meines Angesichts - über das Zapfenzeugs hermache, schweifte mein Blick schräg über die Hecke auf das Grundstück des faulen Nachbarn, der partout die alte Fichte nicht fällen möchte, obwohl sie längst mit bis zu 5 Meter langen Zweigen voller Zapfen in das Grundstück hinein ragt.

Was für ein Gelumpe, war mein vernichtendes Urteil, als ich wieder einmal den Müllablageplatz des Nachbarn zu Gesicht bekam. Da lagen - ohne System - abgestellt: Gartengeräte, ein Grill, Säcke mit Mulch, Plastikeimer, Plastikkübel, Plastikwannen, Zinkwannen, Metallbehälter, Behälter aus Plastik, jeweils in verschiedenen Größen.








Plastik - Plastik - Plastik, wohin das Auge sieht. Dazwischen allerdings eine, noch gebrauchsfähige Garten - Schubkarre. Danach wieder Plastik. Es folgte eine Plattschaufel, ein Spaten


 Äste, Hölzer, Balken. Wieder Plastikbehälter. In wahlloser Reihenfolge hatte der Nachbar dort alles hin gewichst, was nicht niet - und nagelfest war.

Ein Schrottplatz des Grauen - eben. Mir fielen drei klasse Songs aus den 1960er und 1970er Jahren ein, die als Vinylscheiben regelmäßig gespielt habe:

" The Band " : " Rag, Mama, Rag " aus dem gleichnamigen  1969er   Album "  hier in der Live - Version aus dem Album " The Last Waltz ":
















Frankie Valli und die " Four Seasons " aus dem Jahr 1964 mit " Ragdoll " ( soll eigentlich vom Englischen ins Deutsche übersetzt  " Flickenpuppe " heißen ). Ich sage dazu eher " Lumpenpuppe ":



Und zum Dritten: Der Gitarren - Frickler Mark Knopfler mit " Ragpicker´s Dream " aus dem Jahr 2002 - Album " The Ragpicker´s Dream " :


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