AfD: Lucke (Henkel ), Petry, Hartung - das tut weh!



In den WiWu - Zeiten, als die harte Deutsche Mark ( West ) noch existierte, als die 48 - Stundenwoche nicht nur Regel, sondern Pflicht war und als ein Malocher für ein Roggenmischbrot von 1.500 Gramm mehr als 1 1/2 Stunden schuften musste, geisterte in den Niederungen der CDU - Spießergesellschaft ein Kalauer durch die Baubuden, Fabrikhallen und Pinten, der da lautete: " Wer nichts wird, wird Wirt! "
Später ergänzten Schlaumeier diese unbewiesene Behauptung mit: " Wer gar nichts wird, wird Bahnhofswirt! "

Was einst noch zu einem breiten Grinsen und zu Lachsalven geführt haben könnte, gilt heute eher als " olle Kamelle " oder ruft bei jüngeren Menschen eher Unverständnis hervor.
Eiferer, die jedes gesprochene oder geschriebene Wort auf die berühmte Goldwaage legen, könnten hierin sogar eine Diskriminierung erkennen.
Und haben damit nicht Unrecht, denn der " flotte " Spruch aus den Nachkriegsdekaden hat einen diskriminierenden Charakter.
Er will - wenn auch in humoresker Form - suggerieren, dass Gastronomen dumm sind, da sie in anderen Berufen nicht zu gebrauchen sind.

Das Sprüche klopfen gehört heute zum Repertoire vieler Berufsgruppen, so wie das Aufschneiden, das Betrügen, das Lügen usw. usf. Davon nicht ausgenommen sind Politiker. Und zwar aller Couleur.
Weshalb sie in der Gunst des Durchschnittsteutonen sehr weit gesunken sind, liegt nicht nur daran, dass es deren zu viele gibt, die Visagen und Namen austauschbar und die abgesonderten Sprechblasen einige Stunden nach deren Veröffentlichung die Aktualität einer klassischen Tageszeitung von vor einem Jahr haben, sondern dass sie kaum ihr Inneres nach Außen kehren.

Um dieses zu vermeiden, veranstaltet so mancher Berufs - und Freizeitpolitiker eine Zirkusnummer, damit er vielleicht über die Medienindustrie jenes Quäntchen Aufmerksamkeit erhält, dass er nicht nur karrierefördernd einsetzen möchte, sondern auch zur Pflege des eigenen Ego eingesetzt haben möchte.
Je abstruser dabei die veröffentlichte Meinung, desto größer die Wahrscheinlichkeit, damit Aufmerksamkeit zu erhalten. Der Wechselbalg von geäußerter und veröffentlichten, politischen Ansichten wird zudem weidlich genutzt, um weiter im Medienrummel präsent zu bleiben.

Wenn nun ein Lokalpolitiker in einer Regionalzeitung gegen Ausländer so richtig vom Leder zieht, mag das ein Headliner auf Seite 4 bis 6 der aktuellen Ausgabe erbringen, die Parteifreunde in der Landes - oder Bundeshauptstadt interessiert dieses indes herzlich wenig. Dafür hat der Volksmund auch eine Plattitüde parat, nämlich jene mit dem Reissack, der in China umfällt und dem geringen Interesse, dass dieses Ereignis hervorruft.

Dank der neuen Medien und ihren vielfältigen Möglichkeiten, sich durch dort veröffentlichte Meinungen auch nachhaltig in Szene setzen zu können, haben es auch Provinzpolitiker, geschafft auf den einsamen Thron einer Person der Zeitgeschichte gehievt zu werden. Der vormals in der Jurisprudenz vehement ausgetragene Disput, ob es sich dabei um eine relative oder absolute Person der Zeitgeschichte handeln könnte, ist insofern obsolet, als dass deren gesetzlich geschützte Privatsphäre mit dem ungehinderten Zugriff der im Netz öffentlichen Informationen und Daten, diese freiwillig aufgeben wurde. Wer also schützt den " Facebook " - Fan davor, dass von ihm eingestellte Informationen oder Meinungen nicht öffentlich weiter geleitet und umfunktioniert werden? Nur er selbst!

Mit dieser dringend empfohlenen freiwilligen Selbstkontrolle nahm es der stellvertretende Landesvorsitzende der Partei " Alternative für Deutschland " ( AfD ) im Freistaat Sachsen mit dem offiziellen Namen Dr. Thomas Hartung - wohl bewusst - nicht so genau, als er auf seiner " Facebook " - Seite zu einem Artikel über einen spanischen Pädagogen, der mit der Behinderung des " Down Syndrom "  als erster Europäer einen Hochschulabschluss erlangte (http://de.wikipedia.org/wiki/Pablo_Pineda ) sich so äußerte:


Was sagt uns das: Sei nur blöd genug, reise in der Welt herum, die Dummen wenden sich schon ganz allein dir zu. ‚Er kam mit Down-Syndrom zur Welt im andalusischen Málaga. Jetzt will er Lehrer werden. Der Erste mit dieser Genmutation.‘ Wo soll das hinführen, wenn es als normal gezeigt wird???“

- Zitatende - aus:


http://www.focus.de/politik/deutschland/alle-tage-wieder-afd-politiker-erntet-shitstorm-fuer-behinderten-spott_id_3938856.html

Wie gewünscht brach alsbald der obligatorische " Shitstorm " los. Die Geister, die Herr Dr. Thomas Hartung rief, wollte er aber nicht wieder los werden und deshalb kartete er ordentlich nach:

„Wollt ihr von jemanden ,belehrt‘ werden, der weniger weiß als ihr?“ und „Ich spreche einem Menschen mit Trisomie 21 die Befähigung ab, in Deutschland den Hochschulberuf eines Lehrers zu ergreifen, und gebe kund, dass ich als Nichtbehinderter von einem solchen nicht unterrichtet werden möchte.“

Meister Hartung muss wissen, wie man über wen wo spricht, denn er ist ja schließlich Dozent des Fachbereichs Medienproduktion an der TU Dresden, wo er seine Studenten wohl auch über die Tücken des Internets belehrt.
Herr Dr. Hartung ( 52 ) möchte für die AfD demnächst in den Sächsischen Landtag einziehen. Die Chancen hierfür stehen nicht so schlecht. Es gibt genügend potentielle Wähler im Freistaat Sachsen, die verquastetes, reaktionäres und nationales Gedankengut in sich tragen und deren politische Heimat durch das Schmuddel - Image der NPD, den Niedergang der Republikaner und die Bedeutungslosigkeit des konservativen Randes in der Erbhof - CDU nicht mehr abgedeckt sein könnte.

Da kommt eine bürgerlich erscheinende Partei mit einem Bundesvorsitzenden Lucke, der sich weidlich bemüht, die AfD aus dem rechten Spektrum zu hieven, wie gerufen. Keine Glatzen mit  tätowierten Symbolen, die  " SS - Runen " gleichen, keine Ein - Mann - Partei, die sich wie einst die inzwischen bedeutungslosen Republikaner selbst zerlegt hat und nicht das Dazugehörigkeitsgefühl einer qua Merkel´s Gnaden inzwischen sozialdemokratisierte CDU, sind es, die Scharen aus der Bevölkerungsgruppe der Mühsamen und Beladenen zur AfD treibt. Nein, es sind die alten, vormals in den Nachkriegsjahren hoch gehaltenen traditionellen Werte, die Normen und gepflegten Vorurteile gegen Nichtdazugehörige, die jede " guten " Deutschen zu Lucke´s Partei strömen lassen.

Der Oberdruide Bernd Lucke, selbst lehrender Professor an der Universität der Freie und Hansestadt Hamburg hat sich inzwischen von einigen rechtsradikalen Bedenkenträgern und aus den dort erkennbaren völkischen Strömungen frei geschwommen.              
Im " SPIEGEL " 20 / 2014 berichtet die Journalistin Barbra Supp ab S. 53 auf 4 Seiten über Herrn Professor Bernd Lucke. Sie berichtet auch über das zusammen gewürfelte Häuflein von Parteimitglieder ( es sollen bundesweit  in etwa 18.000 sein ). Diese Zahl erscheint nicht groß; sie könnte einer Kleinstadt, wie Großenhain, Radeberg oder Weißwasser entsprechen.

Nicht so große, aber auch nicht so klein - eine mittlere Kleinstadt eben, könnte die Einordnung jener Zahl von AfD - Mitglieder in dem Parteispektrum treffen. Ergo: Kein Schwergewicht .
Wohl aber auf dem medialen Sektor. Dort zeigte sich der stellvertretende  Bundesvorsitzende Hans - Olaf Henkel häufig mit hoch rotem Kopf in so mancher Talkrunde, um artig sitzend, seine verbale Prügel von anderen Teilnehmer zu beziehen.

Die AfD möchte Europa aufspalten. Dort die schwachen Länder wie Spanien, Portugal, Griechenland sowieso und da die starken Nationen, vor allem "....schland ". " ...schland " geht den Luckes, Henkels und Hartungs über alles. Gut so, denn schließlich wollen " wir " ja noch Weltmeister werden. Fußballweltmeister, versteht sich. Einen anderen Titel können die AfD - Deutschen nicht erringen, denn China ist wirtschaftlich stärker und die USA dürften es auch sein. Also wird deshalb der Euro wieder abgeschafft, denn der hat es verschuldet, dass die harte Deutsche Mark kein Zahlungsmittel in " ...schland " ist. Dadurch musste das deutsche Wesen und die deutsche Wirtschaft die anderen undeutschen EU - Länder subventionieren.
Wir sind die Zahlmeister der EU!

Somit fordern die AfDler inbrünstig: " EU raus aus " schland " " DM rein in " ...schland " und " Behinderte, Kinder aus dem Prekariat sowie Frauen " bleiben bildungslos."

Auch die aus dem universitären, linken Ungeist entfleuchte " Genderismus " - Seuche muss bekämpft werden. Es darf keine Frauen mehr geben, die nach der Geburt ihr Kind in einer Krippe ablegen. Gleichstellung als Auswurf des Gender - Mainstreaming muss zurück gefahren werden. Und die " teusche " Sprach´ist mehr zu fördern. Keine Anglizismen mehr, keine Verunreinigung durch " Ghetto " - Sprache, wie sie von " Unterschichtsarschlochkindern " gepflegt, gezeigt und in klingende Münze ( wie im Film " Fack juh Göthe " ) umgesetzt wird.

Jawoll, ja, ihr aus der Partei der Gelben ausgetretenen, ihr Burschenschaftler, ihr Klein - Sparer, Nationalisten und Sarrazin - Leser ( ist der nicht noch in der SPD? )! Teutschland, den Duitschen, Undütsche raus!

Wessen Geisteskind Herr Dr. Hartung ist, lässt sich - wenn auch nur ansatzweise - auf seiner Internetseite ( Home Page ist nicht erlaubt; allenfalls HP ) schön nachlesen.
Dr. Hartung als einsamer Rufer wider des geistig - moralischen Verfalls der gesamtdeutschen Werte?


http://www.dr-thomas-hartung.de/?page_id=2

Nun, ich vermute, dass die AfD sich alsbald selbst zerlegt. Die medial aufgebauschten Blähungen ihrer Mitglieder oder Sympathisanten sind es eigentlich nicht wert, dass über sie auch nur berichtet werden sollte. Doch die Vierte Gewalt in diesem, unserem Lande, lässt sich nicht davon abbringen, als Sprachrohr jener geistig verwirrten Wanderer des 3. Jahrtausend zu fungieren.
Wie war das noch gleich mit dem abgeschafften Deutschland?
Dieses dürfte wohl auch für die AfD zutreffen, wenn sie sich nicht durch solch debiles Gewäsch, wie jenes aus dem Munde eines Lehrbeauftragten einer Universität immer wieder in die Öffentlichkeit brächte.

Mister Hartung hat inzwischen seine " Facebook " - Seite gereinigt. Oder besser: Auf Druck seiner Parteivorsitzenden Frau Frauke Petry, säubern müssen ( Der sinngemäße Befehl von oben lautete: " Nun, ist aber mal gut, Thomas! " ).
Jawoll!
Und weil die Kohle zum Aufbau einer auf Steuerzahlerkosten begründeten zweiten Existenz in Form der Landtagsabgeordnetentätigkeit durch unkontrollierte Schreibausbrüche a la´ Dr. Hartung nicht mehr kassiert werden könnte, gab sich der vermeintliche " Hetzer " ( da hat die Journaille wieder übertrieben ) jetzt handzahm. " Braves Hündchen, Thomas! Komm, mach´Sitz. Nein, Sitz, nicht Platz, hab´ich gesagt!"

Der AfD - Landesvorsitzenden plagen indes andere Sorgen:

http://www.focus.de/politik/deutschland/afd-chefin-ist-pleite-frauke-petry-muss-privatinsolvenz-anmelden_id_3926906.html

Gut, ja, gut, das kann schon mal passieren. Aber, wie war der Fangesang noch gleich? Mit dem Aufstehen?

Wenn ich dann noch lese, auf welchem intellektuellen  Niveau sich die Anhänger dieser Partei bewegen ( Laut " SPIEGEL ", a.a.O.: " Rot - Grünes Gesockse ", " Linke Arschlöcher " " .... korruptes Drecksland " ), werden meine Zweifel nur noch bestätigt, dass eine Alternative in Form der AfD nicht nur beim Lesen dieser " schöngeistigen " Traktate weh tut.

Wie war das noch gleich, mit dem nichts werdenden Wirt? Für Bahnhofswirt setzte ich jetzt AfD - Politiker!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?