Spirit In The SKY: Der Bezahlsender auf Abwegen beim Kundenfang!


" Die Erde ist eine Kugel ", rief Galileo Galilei einst in die Inquisitionsrunde und versuchte damit den Irrglauben der Kirche, wonach unser Planet die Form einer Scheibe habe, zu widerlegen. Der vor 450 Jahren geborene Wissenschaftler starb 77jährig in Arcetri bei Florenz und hinterließ der Nachwelt eine Fülle von bahnbrechenden naturwissenschaftlichen Entdeckungen. Galilei war aber nicht nur Wissenschaftler, er war auch Visionär, denn er glaubte an den Verstand des Menschen und dessen Einsichtsfähigkeit. Dass er damit die Macht und Geld besessenen Kirchefürsten gegen sich auf brachte, hatte er vielleicht nicht immer in sein Kalkül mit einbezogen.
Nun, die Galilei´schen Theorien haben bis heute Gültigkeit: Die Erde ist rund, grob gesagt eine Kugel und beschreibt einen elliptischen Weg um die Sonne. Soweit, so bekannt.

Seit Galilei ´s Umlaufberechnungen ist sehr viel Zeit vergangen. Doch der Mensch ist trotz immenser Anstrengungen, sein Leben auf diesem, unserem Planten in vielfältiger Weise zu verändern; im Sinne von einfacher und angenehmer zu gestalten, nicht viel intelligenter geblieben, als jene Kirchenknechte von einst.
Statt Grundregeln des humanen Zusammenlebens einzuhalten, verfällt er immer wieder in die prähistorischen Abschnitte der Barbarei. Der heutige Unterschied zu dem Urmenschen und deren Lebensweisen besteht allerdings darin, dass er sich in der modernen Zeit mittels ausgefeilter Waffentechnik die Schädel einschlägt.

Neben dem unbändigen Willen, seine eigene Rasse zu bekämpfen, kommen zwei weitere Attribute hinzu. Er versucht sich selbst wichtiger zu nehmen, als er in Wahrheit ist und er sammelt gerne. Letzteres in Form von Materialien, die ein Mitmensch nicht hat. Geld gehört zum Beispiel dazu. Wenn Alice Schwarzer über 3,5 Dekaden in der Schweiz ein Konto besitzt, dessen Erträge sie nicht dem Fiskus angibt, nennt der moderne Mensch dieses Stuerhinterziehung. Wenn Uli Hoeneß angeblich über viele Jahre an der Steuer vorbei ein solches Konto führt, auf dem er vermeintliche Börsenspekulationsgewinne einfließen leiß, dann könnte das auch Steuerhinterziehung sein. Wenn er allerdings - so meine Hypothese - auf jenem Konto illegale Schwarzgelder aus mündlichen Vereibarungen mit gewichtigen Wirtschaftsbossen zur Rettung seines FC Bayern dort hin transferiert hat, dann ist das nicht nur Steuerhinterziehung, sondern zudem Wettbewerbsverzerrung und Verarschung.

Und so kommt denn auch in der Hoeneß, Uli und seine Bayern - Mischpoke zu dem unerreichten Titel des teuersten Fußballvereins auf diesem Planeten. Dafür gibt es nicht nur ordentlich Lob durch die Medienmeute, sondern auch noch mehr Kohle in die Kassen. Und während der fette Uli auf seinem gut gepolsterten Sitz in der Hamburger Imtech - Arena saß, um gestern Abend bräsig und selbst gefällig in die Kameras der Fotografen und des Fernsehens zu glotzen, während sein Überverien FC Bayern den abgewirtschafteten HSV mit 5:0 abferkelte, kam keiner der Journalisten auf den Trichter, den Uli zu fragen, wie er sich wenige Wochen vor seinem Strafprozess wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung so fühlt.

Der Uli, der Karl - Heinz und der FCB sind nämlich inzwischen mit den Lobhudel - Medien so verschmolzen, dass sie sich wechselseitig immer wieder sehr lieb haben. Deshalb schreibt niemand aus der Zunft mehr negative Berichte über den einstigen " FC Hollywood ". Und deshalb zahlen die Fernsehsender sehr viel Knete, um die unansehnlichen, weil völlig einseitigen Spiel der Bazis übertragen zu dürfen. Insbesondere der Bezahlsender " SKY " gibt mehrere hundert Millionen Euro für die Übertragungsrechte des Bundesligafußballs aus; wovon der FC Bayern München den größten Batzen einstreicht.

Wer aber nun viel Geld ausgibt, der muss es in irgendeiner Weise auch wieder einnehmen. Ausgaben und Einnahmen sollten nicht nur gleich sein, sondern es ist das Bestreben eines jeden Wirtschaftsunternehmens, auch Gewinne einzufahren, damit den vielen Aktionären und anderen Beteiligten für ihre eingestztes Geld eine Dividende oder eine Rendite gezahlt werden kann. Dieses Prinzip und des Funktionsdeterminanten erlernt ein BWL - Student - auch wenn er nur Schmalspur - Bachelor später sein möchte - bereits in den ersten Semestern der Ausbildung.

Was aber nun tun, wenn die Einnahmen nicht so sprudeln, wie erforderlich? Dazu hat die klassische Betriebswirtschaftslehre eine Reihe von Materwerkzeugen vorgesehen, mit denen Kunden oder potenzielle Interessenten gefoltert werden können. Der plumpe Weg ist der, einfach die Preise für seine Waren und Dienstleistungen zu erhöhen. Dieses Mittel kommt nie gut an und führt in der Regel zu Umsatzrückgängen. Ein weiteres, durchaus adäquates Mittel ist die Werbung. In der heutigen Zeit einfach und oft sehr wirksam, um Leute hinter das Licht zu führen. Lässt ein Anbieter seine Horden aus dem Marketingbereich nur lange genug und entsprechend laut, immer wieder den selben Dünnschiß verkünden, dann fallen jede Menge Menschen darauf rein.  

Einen etwas eigenwilligen Weg, den möglichen Kunden und Interessenten ohne Gegenleistung die Moneten abzuluchsen, hat der Bezahlsender " SKY " gewählt. Nicht etwa, dass er sein ohnehin übersetztes Preisgefüge für Sport im Werbebelock durch eine weitere Facette angereichert, die da heißen könnte: interaktives Werbe - Potpourri in den Halbzeitpausen oder Social - Advertising oder Reklame leicht gemacht mit Loddar Mathäus, nein, der Spartensender hat sich auf die Pirsch gelegt, um abtrünnigen Ex - Abonnenten mittels Abmahnung das Leben schwer zu machen.
" SKY " oder einst " PREMIERE " kämpft seit Jahren mit dem Image, dass nichts unnützer ist als ein teurer Pay - TV - Channel.

Einst war " PREMIERE " angetreten, um werbefrei verstand sich, dem Kunden Unterhaltung auf höchstem Niveau zu kredenzen. Diese aber wollte gar keiner. Aber, neugierig, wie der BRDler nun einmal ist, hatte dieser das Bedürfnis, an dem Angebot des Bezahlsenders teilzuhaben. So crackten findiger Software - Freaks alle Nasen lang die " PREMIERE " - Plastekarte und vermittelten damit dem Schwarzseher den Hochgenuss zwischen Sport, Spielfilm, Spaß und - aber nur für das Ausland bestimmt - Erotik.
Die Jahre verflogen, aus Kirch wurde die größte Pleite eines Privatunternehmens seit Kriegsende, aus " PREMIERE " später " SKY ".

Und dieser Sendern in München versucht nun krampfhaft Neukunden zu gewinnen oder Alt - Kunden zu einem überteuerten Abo zu bringen. Doch bei " SKY " grassiert die Schwindsucht. Kunden springen ab, weil das Paket von 34,90 € einfach zu kostspielig ist. Schließlich müssen die BRDler seit der Novellierung des Zwangsgebührenrechts auch noch über 53 € vierteljährlich an die Öffentlich Rechtlichen abführen.
Das gilt auch für Gewerbetreibende, wie die zig tausend Gastronomen, deren oft kärgliches Einkommen, den Hund von der Hütte weg treibt. Neben Pachtzinsen, Brauereidarlehen, Energiekosten, Steuern, kommunalen Abgaben, Versicherungen aller Art, kann sich ein Kaschemmen - Betreiber nicht noch 5.244 € jährlich für die Fußballübertragungsangebote und mehr bei dem Bezahlanbieter leisten.

Deshalb kündigten Massen an Abonnenten ihre Verträge. " SKY " reagierte darauf, wie ein geprügelter Hund, der Dienstleister biss zu. Er schickte eine Reihe von Spionen in die Kneipen, dieses, unseres Landes, und wurde alsbald fündig. Einige Pinten ließen am Montagabend das bei Sport1 kostenlos zu sehende Pflichtspiel der 2. Bundesliga in ihren Räumen laufen. Das gefiel den Bazis gar nicht. Sie beauftragten einen Rechtsverdreher, der massenhaft Abmahnungen verschickte. Neben den saftigen Gebühren für ein vorgefertigtes Schreiben, verlangte die in Berlin ansässige Kanzlei gleich noch eine Strafzahlung wegen angeblich unerlaubten Nutzens von Lizenzen für den Bezahlsender.
Gleichzeitg bot " SKY " aber ein vergünstigtes Abo an und verzichtet auf die Geltendmachung weiterer Rechte gegenüber dem angeblichen Rechtsbrecher.

Bullshit, denn es gibt diese Rechte nicht. " SKY " versucht lediglich die Gastronomen einzuschüchtern, um an Neu - Kunden zu gelangen.
Eine etwas eigenartige Auslegung von Artikel 5 des Grundgesetzes?

Nachdem ruchbar wurde, dass der Bezahlkanal mittels illegaler Methoden die Gastronomen zum Abschluss eines " SKY " - Abonnementvertrags zu bewegen, machten die Bazis einen Rückzieher. So bleibt der Ball bei den Gastwirten, die entscheiden dürfen, ob sie das Montagabend - Gebolze den Gästen unterjubeln möchten. Recht so.
Soll doch " SKY " die Gehälter der überbezahlten Blöd - Sabbeltaschen wie Reif, Thurn und Taxis und Konsorten kürzen oder den Aktionären einfach sagen, dass es keine Dividende mehr gibt.

So bleibt das Leder immer noch eine Kugel, die zwar für viel, viel Geld von über bezahlten Profis hin und her gespielt wird, aber nicht deshalb zu einer Scheibe wird, weil " SKY " behauptet, es wäre eine solche.
In diesem Sinne:
Norman Greenbaum aus den 1960ern mit " SPIRIT in the SKY ". Hach, war das ´ne schöne Zeit: Ohne " SKY ", Multi - Millionären im Fußball, der guten alten  Sportschau mit Ernst Huberty und Spielern, die ihre Fußballschuhe noch selbst putzen, anziehen und kaufen mussten:






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