Der Aufstand der älteren Herren.




Der Silvestertag des Jahres 2013 gehörte - wie in den Jahren zuvor auch - bei dem Gemeinschaftssender 3Sat ganz der Musik. Das Programm startete ab 6. 00 Uhr und endete am Neujahrsmorgen um 6.15 Uhr. Wer genug Kondition mit brachte, konnte in den Genuß kommen, eine Vielzahl von bekannten Musikern und Bands zu bestaunen, die sich in den mehr als 24 Stunden ein Stelldichein gaben.

Aus der Reihe der 25 gezeigten Auftritten  habe ich mir - natürlich entsprechend meiner eigenen Präferierung drei  gezeigte Konzerte ausgesucht.

Zunächst waren ab 7.00 Uhr morgens die englischen Musiker der Gruppe " Pink Floyd " zu hören und zusehen.
Nach der erfolgten Trennung der von Roger Waters und dem zeitweiligen Austritt des Keyboarders Richard Wright produzierten " Pink Floyd " 1987 das Album " A Momentary Lapse of Reason ", das am 7. September 1987 veröffentlicht wurde. Zuvor hatte die Gruppe seit 1983, dem " The Final Cut " - Album keine gemeinsamen Alben produziert.
Mit dem neuen Material starteten " Pink Floyd " ab 1988 eine Tournee, in deren Verlauf dann aus den Material der Auftritte am 21. Juni in Versailles bei Paris und am 19. August des Jahres im New Yorker " Nassau - Coliseum " ein 4-fach Vinyl - Album oder eine Doppel - CD ab dem 22. November 1988 auf dem Markt kam.
Auch wenn das dort veröffentlichte Songmaterial nicht durchgängig, jene unbedingt zu den ganz großen Titeln zählenden Stücke der Band enthält, ist das Album dennoch ein Stück Musikgeschichte geworden und brachte hohe Verkaufszahlen ein.
Für meinen Geschmack war " Pink Floyd " ohne den genialen Roger Waters nur die Hälfte wert, auch wenn sich der Gitarrist David Gilmour - im modisch angepassten Kurzhaarschnitt - sichtlich Mühe gab. 
Nun, gut, die etwa einstündige Auswahl aus der später folgenden DVD bringt dennoch für jeden Fan der Truppe einen musikalischen Hochgenuß, zumal die wesentlich rockigeren Interpretation der bekannten Stücke der Band, wie " Comfortably Numb ", " Time " oder  " Shine On You Crazy Diamond " dem Ganzen einen gewissen Drive verleihen.
Wer seinen morgendlichen Kaffee - Pott vor dem Flachbildschirm mit nahm und dabei 3 Sat eingeschaltet hatte, lag ab 7.00 Uhr absolut richtig.
Die nicht mehr ganz taufrischen Herren Mason, Gilmour und Wright spielten 1988 wieder richtig auf.
 http://de.wikipedia.org/wiki/Delicate_Sound_of_Thunder

Ab 15.15 Uhr hieß es dann: " It´s Bluestime, Baby "!
Sir Eric Clapton hatte im New Yorker Madison Square Garden zu seiner vierten Auflage der " Crossroads " - Benefiz - Konzertreihe geladen und viele bekannte Größen, die ihn in seinem musikalischen Schaffen begleitet hatten erschienen, um Blues und Blues - Rock vom Aller - Allerfeinsten zu kredenzen.Ein Ohrenschmaus für jeden Anhänger dieser Musikrichtung. Mir schmolz das Stück selbst gemachter Kuchen durch den Bunzlauer - Teller hindurch, als ich jene Interpreten aufspielen sah - vor allem aber  hörte. Die JBL - Audioanlage durfte - mit freundlicher Genehmigung meiner besseren Hälfte - beinahe mit Volllast gefahren werden.
Hah, klasse!
Und so ist hierzu - völlig zutreffend - auf der Sender - Seite zu lesen:

"




Am 12. April 2013 ist es soweit: Eric Clapton eröffnet mit einem Unplugged-Auftritt sein viertes Crossroads Festival, diesmal nicht wie 2004 in Dallas oder 2007 und 2010 in Chicago, sondern in der New Yorker Madison Square Hall. Und wenn der Meister ruft kommen sie alle für zwei Tage nach New York: Andy Fairweather-Low, Vince Gill, Jeff Beck, B.B. King, Buddy Guy, John Mayer, Keb' Mo, Sonny Landreth, Albert Lee, Robert Cray, Steve Cropper, Robbie Robertson, die Allman Brothers Band, Jimmie Vaughn, Derek Trucks, Keith Urban und die neuen Sterne am Gitarrenhimmel, Gary Clark Jr. und Blake Mills.

Lupe
Nach zwei Tagen Blues hat Eric Clapton die Ehre, sein Festival mit seinem Überraschungsgast Keith Richards zu beenden. Alle Erlöse des von Eric Clapton gegründeten Festivals fließen dem Crossroads Centre auf Antigua zu, das sich um Drogenabhängige kümmert. Auch wenn es nach dem Festival hieß, es sei Claptons letzte Einladung, hoffen viele Fans auf ein fünftes Festival, dann ja vielleicht sogar in Europa.
 "
 01“Tears In Heaven” - Eric Clapton   *
02 "Spider Jiving” - Eric Clapton with Andy Fairweather Low
03“Lay Down Sally” - Eric Clapton with Vince Gill *
04“Time Is Tight” - Booker T. with Steve Cropper
05“Born Under A Bad Sign” - Booker T. with Steve Cropper, Keb’ Mo’, Blake Mills, Matt “Guitar” Murphy & Albert Lee
06“Green Onions” - Booker T. with Steve Cropper, Keb’ Mo’, Blake Mills, Matt “Guitar” Murphy & Albert Lee
07“Great Big Old House” - The Robert Cray Band
08“Everyday I Have The Blues” - The Robert Cray Band with B.B. King, Eric Clapton & Jimmie Vaughan *
09“Next Of Kindred Spirit” - Sonny Landreth
10“Cry” - Doyle Bramhall II with Alice Smith
11“Bullet And A Target” - Doyle Bramhall II with Citizen Cope
12“She’s Alright” - Doyle Bramhall II with Gary Clark Jr.
13“This Time” - Earl Klugh
14“Mirabella” - Earl Klugh
15“Heavenly Bodies” - Kurt Rosenwinkel
16“Big Road Blues” - Kurt Rosenwinkel with Eric Clapton
17“Next Door Neighbor Blues” - Gary Clark Jr.
18“Queen Of California” - John Mayer
19“Don’t Let Me Down” – John Mayer with Keith Urban *
20“Damn Right, I’ve Got The Blues” - Buddy Guy with Robert Randolph & Quinn Sullivan
21“Why Does Love Got To Be So Sad” - The Allman Brothers Band with Eric Clapton
22“Whipping Post” - The Allman Brothers Band

Disc 2:
01“Congo Square” - Sonny Landreth with Derek Trucks
02“Change It” - John Mayer with Doyle Bramhall II
03“Ooh-Ooh-Ooh” - Jimmie Vaughan
04“Save The Last Dance For Me” - Blake Mills with DerekTrucks
05“Don’t Worry Baby” - Los Lobos
06“I Got To Let You Know” - Los Lobos with Robert Cray
07“The Needle And The Damage Done” - Allman, Haynes, Trucks *
08“Midnight Rider” - Allman, Haynes, Trucks *
09“I Ain’t Living Long Like This”- Vince Gill with Albert Lee
10“Tumbling Dice” – Vince Gill with Keith Urban & Albert Lee
11“Walkin’ Blues” - Taj Mahal with Keb’ Mo’
12“Diving Duck Blues” - Taj Mahal with Keb’ Mo’
13“When My Train Pulls In” - Gary Clark Jr.
14“Please Come Home” - Gary Clark Jr.
15“Going Down” - Jeff Beck with Beth Hart *
16“Mná Na Héireann” - Jeff Beck
17“Key To The Highway” – Eric Clapton with Keith Richards *
18“I Shall Be Released” - Eric Clapton with Robbie Robertson
19“Gin House Blues” - Andy Fairweather Low with Eric Clapton
20“Got To Get Better In A Little While” - Eric Clapton
21“Crossroads” - Eric Clapton
22“Sunshine Of Your Love” - Eric Clapton *
23“High Time We Went” – Ensemble *
 Der  gute Keith Richards sang den Klassiker " Key ToThe Highway " und das gesamte Ensemble - eine Gitarren - Armada " verabschiedete sich mit " High Time We Went "
 Sensationell! Die vielen älteren und Herren und lebenden Legenden können es immer noch.
Ab 20.00 Uhr hieß es dann: " Ladies And Gentlemen - The Rolling Stones ! "
"Sweet Summer Sun ", so nannte sich der Auftritt vor nahezu 44 Jahren, den die " Stones " einige Tage nach dem Tod ihres Gitarristen Brian Jones im Hyde Park zu London vor 100.000 Besuchern gaben. 
Die Gruppe zeigte sich im letzten Jahr, anläßlich des 50jährigen Bestehens zwar in einer veränderten personellen Zusammensetzung ( Brian Jones verstrab vor 44 Jahren, Bill Wyman hatte sich längst auf sein Altenteil zurück gesetzt ), dennoch durfte der Zuschauer eine musikalische Rundreise aus jenen 5 Dekaden genießen, wobei der Schwerpunkt auf den 60ern und 70ern lag:

1. Start Me Up   
2. It’s Only Rock ‘n’ Roll    *
3. Street Fighting Man   
4. Ruby Tuesday   *
5. Doom And Gloom   
6. Honky Tonk Women   *
7. You Got The Silver   
8. Happy   
9. Miss You  
10.  Midnight Rambler   
11. Gimme Shelter   *
12. Jumpin’ Jack Flash   *
13. Sympathy For The Devil   *
14. Brown Sugar   *
15. You Can’t Always Get What You Want   *
16. (I Can’t Get No) Satisfaction *
Und wer dachte die zerfurchten Gesichter von Jagger - Richards - Wood, die " ollen Kamellen " aus den letzten Dekaden des verflossenen Jahrhunderts, würden nur jene Interessenten in den Hyde Park locken, die bereits vor 50 Jahren der Musik der Truppe gelauscht hätten, sah sich enttäuscht. Denn aus der unüberschaubaren Masse der Besucher zogen die Kameras eine Unzahl von Jungschen heraus. Frische Gesichter, die sichtlich Spass daran fanden, der Musik ihrer Eltern oder sogar Großeltern zu lauschen. Und nicht nur das: Die älteren Herren nebst sie begleitende Musiker aus der Nachfolgegeneration, sie brachten die eigen Kinder mit ihrer Musik zum Tanzen.
" It´s Only Rock´N Roll, But I Like It "
Wie wahr!

Der Aufstand der älteren Rock ´n Roller, er gelang - nicht nur an diesem Silvesterabend.

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