Helden - Wenn dein Land dich braucht. Ein Film den niemand sehen muss.





Eigentlich ist es den Amerikanern seit Beginn der Neuzeit vorbehalten, die Erde, den Globus, diese, unsere - einzigartige - Welt vor allem Bösen - einschließlich Aliens, UFOs und kosmischen Katastrophen - zu retten. Sie sind dafür prädestiniert. Die einst größte Wirtschaftsnation, die noch stärkste Weltmacht und die besten Selbstvermarkter, sie haben sich nämlich selbst zum Weltretter ernannt.

Wenn also eine andere Nation, ein anderes Land, eben nicht - amerikanische Männer sich aufschwingen Heldentaten zu voll bringen, dann kann da etwas nicht ganz stimmen. Dann läuft dort mit Sicherheit ein Komplott gegen die USA. Vielleicht könnte es sogar ein verkappter Angriff gegen die angeblich älteste Demokratie auf diesem Erdball sein?

Doch: Gemach, gemach, es gibt ein Betätigungsfeld außerhalb des Tätigkeitsumfeldes jener selbst berufenen amerikanischen  Weltpolizisten, die da heißen: Unglücke im eigenen Land. Ob nun Katharina, der gigantische Wirbelsturm, der vor einigen Jahren New Orleans unter Wasser setzte und nicht nur das. Ob nun " Sandy ", jener Hurrikan, der 2012 einen enormen Schaden anrichtete. Ob nun die Dürre in den Mittelstaaten der USA im Sommer 2013. Dieses alles lässt erkenne, dass die eigenen Möglichkeiten, den eigenem Land zu helfen, alsbald völlig erschöpft sind.

Nun, gut, die USA wollen zurzeit keinen Weltretter mehr abgeben, weil sie mit sich selbst genug zu tun haben. So muss Präsident Obama eine wiederholte Haushaltssperre irgendwie doch noch abwenden. Er muss die reaktionären Kräfte in den Reihen der Republikaner irgendwie kalt stellen. Und er muss seine Wirtschaft zusätzlichen irgendwie wieder in Schwung bringen, nachdem die im eigenen Land hervor gerufene Bankenkrise, dieser fast die Luft abgewürgt hat.
Ergo: Keine Zeit, um die Welt vor vielerlei Unbill zu bewahren.

So dachte es sich auch Derek Meister, Simon X. Rost und Hansjörg Thun, als sie das von den beiden Erstgenannten fabrizierte Drehbuch in einem 140 Minuten - Film umsetzten, bei dem Thun Regie führte.
Die Geschichte ist so einfach, wie bekannt; demnach ausgelutscht:

Als eines Tages ein Nachrichtensatellit direkt in den Reichstag von Berlin einschlägt, geht die Bundesregierung - natürlich - von einem terroristischen Anschlag aus.Später stürzen Flugzeuge, wie vergiftete Tauben vom Himmel; die Kommunikation bricht komplett zusammen.  Deutschland, aber auch die gesamte übrige Welt sind in einem Ausnahmezustand. Die Ursachen bleiben unklar.  Es wird fieberhaft nach ihnen gesucht. Nur für dier junge Wissenschaftlerin Sophie Ritter steht sofort fest, dass im Genfer Forschungszentrum ein Experiment fehlgeschlagen sein muss: Die dortigen Wissenschaftler haben mit der sogenannten " Gottesmaschine ", dem weltweit größten Teilchenbeschleuniger, einen Urknall simuliert. Dabei wurde - nur - versehentlich ein schwarzes Loch erzeugt, das nun die Erdgravitation verändert. Sophie hatte schon in ihrer Doktorarbeit vor den Risiken der ( Wunder ) - Maschine gewarnt. Sie fand jedoch unter den Kollegen und in der Öffentlichkeit kein Gehör.
Auf Bitten des Bundeskanzlers macht sich Sophie auf den Weg zum Forschungszentrum nach Genf. Sie hat Order,  das Experiment zu stoppen; zusammen mit ihrem Exfreund Marc Weber, der seine Schwester Andrea und seine Tochter Jana retten will. Auf ihrem Weg begegnen sie dem ehemaligen Bergmann Willi und seiner Frau Rosi. Beide wollen ein bedrohtes Krankenhaus in einen stillgelegten Stollen evakuieren. Zufällig begegnen sie auch den jungen Hacker Tobias. Das Paar ahnt allerdings noch nicht, dass dieser Junge der Schlüssel zur Behebung der Katastrophe ist.



In dem am 3. Oktober 2013 bei RTL erst ausgestrahlten Katastrophen - Film wirken mit:

  • Christiane Paul: Sophie Ritter
  • Hannes Jaenicke: Marc Weber
  • Emilia Schüle: Jana Weber
  • Jannis Niewöhner: Tobias Hölder
  • Christine Neubauer: Rosi Wieczorek
  • Armin Rohde: Willi Wieczorek
  • Heiner Lauterbach: Bundeskanzler
  • Yvonne Catterfeld: Andrea Weber
  • Heikko Deutschmann: Karl Loiser
  • Sebastian Ströbel: Sascha Galitzki
  • Dominic Boeer: Rico Galitzki
  • Ingo Naujoks: Andy
  • Adnan Maral: Zoran
  • Julian Weigend: Marek Kollberg
  • Michael Brandner: Lutz Bornhak
  • Jürgen Schornagel: Hans Heinrich
  • Miguel Herz-Kestranek: Siggi Hölder
  • Elena Uhlig: Claudia Görner
  • Grit Boettcher: Nellie
  • Tobias Licht: Pfarrer Keller
  • Adrian Can: Imam Erdinc Güler
  • Ill-Young Kim: Lee
Viel Prominenz also. So könnte der unbefangene Glotzer zu der Erkenntnis kommen, dass dieses auch gleichzeitig für Qualität bürgen muss. Jedoch: Weit gefehlt. Ähnlich wie bei den kläglich gescheiterten Versuchen des Bunt - Billig - Banausen aus Köln, die Geschichte von Katastrophen ( " Sturmflut ", " Dresden " oder " Vulkan " ) durch hausgemachte Drehbücher umzuformen, will auch dieser Schinken zeigen, dass es neben den typisch amerikanischen Weltuntergangsmüll, auch bundesdeutschen Abfall gibt.
Unabhängig davon, dass die hanebüchene Handlung, die sich zunächst in einer Aneinanderreihung von Katastrophen erschöpft, schließlich noch durch eine unsinnige Ursache, nämlich die künstliche Erzeugung eines " Schwarzen Loch ", getoppt wird, lassen sich die dafür ausgesuchten Schauspieler nur unter einem Attribut zusammen fassen: langweilig.

Das sieht auch die vernichtende Kritik so: 

" Das verunglückte TV-Event mit 140 sehr langen Minuten ist ein einziges dramaturgisches Missverständnis. Pathos und Patriotismus erschlagen die Geschichte, Ideologie und Rhetorik ersetzen präzises Handwerk. Die Idee der Geschichte findet zu keiner Zeit eine sinnliche Entsprechung. Hier wird alles nur behauptet. RTL verhebt sich an einem Sujet, das zu groß ist für den Bildschirm und für das relativ schmale TV-Budget und das zu komplex ist für die Kreativität der Macher. (...) Im Angesicht dieses Dilettanten-Movies erscheinen Event-Filme wie „Dresden " , „Vulkan“ oder „Sturmflut " im Nachhinein wie wahre Meisterwerke. „Helden – Wenn dein Land dich braucht“ ist allenfalls ein Meisterwerk der Selbstüberschätzung. Wie gemacht fürs Schwarze Loch…“
– tittelbach.tv,
„Ich habe schon viele schlechte Filme gesehen. Seit einem Vierteljahrhundert schaue ich beruflich fern, aber „Helden“ schlägt alles. Gäbe es in Deutschland eine goldene Himbeere für den schlechtesten Film des Jahres, stünde dieses Machwerk komplett ohne Konkurrenz da. (...) Mit der Idee könnte man arbeiten. Allerdings nicht mit dem Personal, das RTL für diesen Film versammelt hat. Fast alle, die an diesem Teil mitgewirkt haben, sollten sich mal eine ziemliche Weile in die Ecke stellen und sich schämen.“
– DWDL,
„Acht Millionen hat sich RTL den Murks kosten lassen. Das nächste Mal bitte ein Explosiönchen einsparen und das Geld in ein anständiges Drehbuch investieren.“
– TV Spielfilm - "


- Zitatende - aus: WIKIPEDIA, " Helden - Wenn dich dein Land braucht -

Also: Am " Tag der Deutschen Einheit " einheitlich den Ausschaltknopf drücken und ´ne jute CD reinlegen. Vielleicht diese hier:

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