Neues aus der Anstalt oder alte Politik leicht erklärt?


Da durfte ich mir doch am Freitagabend  - zeitversetzt, versteht sich - eine weitere, jedoch die erste Ausgabe Nachferien - Ausgabe der ZDF - Satire " Neues aus der Anstalt " zu Gemüte führen. Und... mir kamen vor Lachen die Tränen. Denn, das, was dort Urban Priol und seine Mitstreiter zum besten gaben, war an Zynismus nicht zu toppen. Gleichwohl machten einige Beiträge des Anstalts - Sextetts sehr nachdenklich. Vor allem, als es um die Asyl - Politik im Bund und den über schlauen Bayern ging. Das verlogene humanistische Geschwafel von Merkel und Konsorten wurde hier gnadenlos auf die Schippe genommen. Aber nicht nur die. Auch die Kohl - Kanter - Konsorten - Regierung bekam wegen der damaligen Asyl - und Ausländerpolitik ihr Fett weg. Es ging dabei nicht nur um Syrien oder andere, aktuelle Krisen sowie Dauerkonfliktherde im Nahen Osten oder in Afrika. Es ging um die Einstellung der reichen Industrieländer insgesamt.

Neben dem grandiosen Urban Priol kamen in der Sendung der hervorragende Erwin Pelzig, seine Landsfrau aus Bayern Monika Gruber, Christian Springer, Christoph Sieber und Ingo Appelt zu Wort.

Politisches Kabarett vom Feinsten. Weil ja demnächst die Bundestagswahl ansteht wurde dem greisen, silbergrauen, dem Rentner - Wähler aufs Maul geschaut. Eis essende Mittsiebzigerinnen gaben an, die fänden Merkel gut, weil sie nicht so aufgesetzt daher Rede und - überhaupt - " Mutti " ist eben Eine von uns, in uns, unter uns. Hach, das sind durch schlagende Argumente, um die Schwarzen zu wählen.
" Mutti ", die nichtssagende Chefin vom " Janzen ", rettete ja die Banken, sie erlöste Europa vor sich selbst und der durch Spanien - Griechenland - Irland initiierten Selbstauflösung. Ja, " Mutti " ist überall.
" Mutti " macht´s, wenn auch mit einer stoischen Ruhe.
" Mutti " war bei Priol und Co. auch das all beherrschende Thema, weil " Mutti " ja am Sonntagabend gegen den designierten Verlierer, den Herausforderer und SPD - Kandidat Peer Steinbrück im hoch gejazzten Fersehduell antreten darf.

Aber neben der CDU, der dunkel - schwarzen Schwester, der CSU aus Bayern, bekamen auch die FDP ( Motto: Wer kennt die denn noch ? ) und die " Sozen " ihr Fett weg.
Letztere durch den Wahlkämpfer Himself, den Ober - Spassmacher aus der post - traumatisierten Spassgeneration 40 bis 50 Plus, Ingo Appelt. " Uns " Ingo fabulierte denn von der Kunst eines einzelnen SPD - Wählers, seine Stimme in orgineller Weise zu vervielfachen. Gemeint war nicht der mathematische Begriff des " Gemeinsamen Vielfachen ", sondern eine Methode der Stimmenauszählung, die dazu führt, der SPD dann doch mehr Wähler zuzschanzen, als ihr eigentlich zustehen würde, wenn der Durchschnittswähler die bislang veröffentlichten Prognosen, der Meinungsumfrage - Institute, wie Allenbach ( statistische Lügen haben Dackelbeine ) oder DIMAP ( Deutsche Idioten Machen Auch Politik ) oder forsa ( rot, roter, CDU ). wirklich für bare Münze nehmen sollte.
Appelt sinnierte denn fleißig über einen schizophrenen " Anstaltsinsasse ", der zugab SPD wählen zu wollen. Da seine Persönlichkeit ja als gespalten gilt, hat er dadurch zwei Stimmen für die " Sozen " abgegeben. Da betrank er sich vor dem Wahlgang und sah alles doppelt, womit es vier Stimmen waren, die der SPD gut geschrieben werden konnten usw. usf.

Ja, bei solchen Gedankenspielen bekommt denn selbst die " Mutti " ein wenig Angst, denn ihre Klientel kann mit nur einer Stimme für ihre CDU und einer weiteren Stimme für den CDU - Kandidaten/ die Kandidatin nicht auf wundersame Weise ihre Stimmen vervielfältigen. Schade! Oder? Mensch, was waren das doch für goldenen Jahre, die Nachkriegsdekade, die 50er, als der alte Knochen Adenauer noch 50 % Plus einfuhr und der rechte Gang die Voraussetzung für den Himmel in der BRD und die Hölle in der DDR waren. Als aus kack - braun über Nacht dunkel - schwarz und aus nationalsozialistisch plötzlich sozialistisch wurde?

Damals durften die Berufszyniker und Hobby - Ideologen in den sartirischen Reihen von der Münchner Lach - und Schießgesellschaft, dem Düsseldorfer Kommödchen oder den Berliner Stachelschweinen so richtig auf den fest verschnürten Politik - Sack dreschen; sie trafen immer den Richtigen. Und heute? Beim ZDF gibt es nur dann und wann, für gewisse Stunden eben, ein Lichtblick im Dunkel des bundesdeutschen Fernseheinbeitsbreies. Neben der " Anstalt " sendet der Rentner - Kanal noch die " Heute - Show " - selbstverständlich nur zur vorgerückten Zeit - aus. Denn: Wer von den formatierten Glotzern will sich schon gerne mit Problem beladenen Beiträgen auseinander setzen?




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