Summ, Bienchen, summ! - Ausgabe August 2013.




Dieser Sommer hat bislang weite Teile Europas doch nun wirklich verwöhnt. Temperaturen von nahezu 40°, auch in den ansonsten durchschnittlich eher kühleren mittleren Gefilden laue, ja sogar ungewöhnlich viele tropische Nächte und dazu Grill - und Gartenfeste bis zum Abwinken. Mensch, was willst´e mehr?

Und weil es soviel Sonnentage gab, der Mai sowie Juni indes kühl und nass waren, ließ sich die Natur um uns herum auch nicht lumpen und bescherte uns überall üppiges Grün, gepaart mit prächtig blühenden, bunten Pflanzen und Sträuchern.

Da ließ sich auch der vor einigen Jahren eher zufällig wachsende, wilde Wein an der  - rein vorsorglich in einem mediterranen Farbton - angetünchten Hausseite zum Garten nicht lange auf sich warten und begann seinen Triumphzug an den Flächen, die ansonsten eher kahl geblieben wären. Er explodierte förmlich, wucherte ungezügelt in sämtliche Himmelrichtungen und bedeckt nun große Teile der Außenwände.

Wäre das Gewächs klein und mickrig geblieben oder hätten wir es einem barbarischen Radikalschnitt im Herbst unterzogen, wäre uns ein Schauspiel der Natur entgangen, dass sich nun seit dem 2. Jahr jeweils im August einstellt. Dann nämlich beginnt der Wilde Wein seine Blüten zu entfalten, die erst bei näheren Hinsehen von dem Betrachter entdeckt werden. Kleine Einzelblüten, die sich zu einem rispigen - thyrsenförmigen Stand geformt haben, lugen dann durch das satte Grün der vielen hundert Blätter hervor.Für das menschliche Auge manchmal kaum wahrnehmbar.

Doch es gibt in dieser Jahreszeit viele Besucher, die Schutz unter dem Geflecht suchen. Die eher unangenehm aussehenden Spinnen, die hier in diversen Größen und Arten ein Zuhause gefunden haben, zählen dazu. Ameisen ebenso und weiteres, geflügeltes Getier. Wenn die Sonne dann ab den frühen Nachmittagsstunden den Wilden Wein voll bescheint, können wir ein deutliches Gesumme und Gebrumme vernehmen, dass aus dem Grün kommt. Zunächst gab es keine Erklärung dafür. Doch, bei näherem Hinsehen, entpuppten sich die Verursacher jener akustischen Begleitung als Bienen, genauer gesagt, es sind Honigbienen, die die Pflanze aufsuchen, um von den unüberschaubaren Blütenständen den Nektar zu saugen.

So suchten einige Hundert der Bienen, deren Gesamtzahl nach diversen Untersuchungen europaweit zurück gehen soll, die grüne Wand auf, um ihre tägliche Arbeit zu verrichten. Dabei immer deutlich hörbar summend, aber dafür kaum sichtbar. Was zu Beginn der Anpflanzaktion eher als ein wild wucherndes Gewachs aussah, hat nun seine, von der Natur her vorgesehene Bestimmung erlangt, denn die vielen Blüten des Weins dienen den Bienen als Nahrungsquelle. Ob der Imker aus Nachbarschaft davon auch partizipiert, haben wir bei unseren Beobachtungen einfach mal unterstellt. Schließlich ist dessen leckerer Honig uns bestens bekannt.

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