Angela und die große Flut.


Stille Wasser sind tief. Reißende Ströme führen bekanntlich viel Wasser mit sich. Wasser ist nach einem alten Sprichwort zum Waschen da. Von diesen Lebensweisheiten haben alle Betroffenen der 2. Jahrhundertflut im 13. Jahr der zweiten Dekade des 3. Jahrtausend mit Sicherheit nichts, wenn es darum geht, die entstandenen Schäden in irgendeiner Form auszugleichen, ersetzt zu bekommen oder zunächst einmal überhaupt zu beseitigen.
Was hierzu in den vergangenen Tagen so alles an Informationen, auch an Halb - und Falschinformationen durch die Medien geisterte, war schon erstaunlich. Da wurden Experten, solche, die eigentlich keine sind, weil sie von einem Interessenverband bezahlt und deshalb fern gesteuert waren, befragt; in der Hoffnung, dass sie oder er denn doch einige Worte des Trostes zu den Flutopfern sprechen könnten.Leider blieben diese Aussagen eher vage, weil es auch bei der Katastrophe im Wonnemonat Mai und danach, hier nicht nur schwarz oder weiß gibt.

Dennoch ist klar, dass die Mehrzahl der vom Hochwasser Geschädigten keine Versicherungsleistungen zu erwarten haben, weil diese erst gar keinen Versicherungsschutz besitzen, denn sämtliche Assekuranzen hatten zuvor einen Antrag auf Abschluss einer entsprechenden Elementarschädenversicherung kategorisch abgelehnt.
Da verbleibt denn nur der Papa Staat. Und der ließ nicht lange auf sich warten.

Wenige Monate vor der nächsten Bundestagswahl ließ die Bundeskanzlerin persönlich keinen Zweifel daran, dass die Bundesrepublik selbst das Euro - Füllhorn öffnen wird und ein Soforthilfeprogramm in der Größenordnung von zunächst 100.000.000. Euro aufzulegen gedenkt.
Da flog sie flugs mit dem Helikopter ein, unsere Angela Merkel und zeigte sich medienwirksam in den Flutgebieten von Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen - Anhalt. Dort, wo es die Einwohner besonders hart getroffen hat.

Sie hat bei ihren inszenierten Besuchen - entsprechend dem Vorbild des Vorgängers Gerhard Schröder - ausreichend Gelegenheit gehabt sich gut darzustellen. Ein Händedruck hier, ein lächelndes Dankeschön dort, eine altersmilde Geste danach. Merkel kopierte den Medien - Kanzler Schröder mit einer nahezu stoischen Gelassenheit. Der damalige Kanzler, der wohl aufgrund der 1. Jahrhundertflut im August 2002 das Ruder des auf Kollisionskurs driftenden Schiffs gerade noch herum reißen konnte und knapp - nämlich mit wenigen Tausend Stimmen uns vor dem Stotter - Eddie Stoiber aus Bayern bewahrte, ließ sich vormals nicht lumpen und packte die einzigartige Gelegenheit im ansonsten schwarzen Osten der  Republik Stimmen zu sammeln beim Schopfe. Die Flut 2002, sie rettete Kanzler Schröder die Wahl. Merkel wird die vielen Bilder aus diesem Jahr von jenem Ereignis noch selbst vor Augen haben.

Bundeskanzler und weitere Landes sowie Regionalpolitiker stiefelten im Schlamm durch einige Straßen, ein wilde Meute von Fotografen jagte hinter her, ein übereifriger Hungerleider verlor bei dem Versuch seinen Schnappschuss des Lebens einzufangen, das Gleichgewicht und klatschte in den Morast. Damit nicht genug: Kanzler und Medien zogen eine Katastrophentourismusshow aller erste Güte ab. Es half - immerhin.

Jetzt ist Angela am Ruder. Der von ihr gesteuerte Regierungskahn befindet sich ebenfalls in unruhigen Gewässern. Der Euro kriselt, die südlichen Mitgliedsstaaten sind pleite oder verzeichnen eine schwere Wirtschaftskrise mit gigantischen Arbeitslosenzahlen, weiter EU - Ländern befinden sich in einer rezessiven Phase. Das Verhältnis zum europäischen Bruder Frankreich ist erheblich gestört. Die Bundesdeutschen sind in vielen Staaten Europas nicht wohl gelitten.Auch im Inland gibt es regelmäßig auf das modisch frisierte Haupt der " Angie " Merkel. Die Verteidigungsminister sitzen permanent auf einem Schleudersitz. Aktuell trifft dieses für de Maiziere zu.  Ihr erster Minister Jung verließ das Amt, noch ehe er richtig Fuß gefasst hatte. Der Dandy und Medienclown zu Guttenberg wurde aus dem Amt katapultiert, weil der Lügenbold bei seiner Dissertation betrogen hatte. Gleiches Schicksal ereilte auch ihre damalige Bildungsministerin Schavan
Andere Personalien entpuppten sich auch als Rohrkrepierer. Der Bundespräsident Horst Köhler haute in den Sack. Der Nachfolger Wulff nebst seiner ihm als Ehefrau zugeführten Bettina stiegen vom medialen Glamourpaar in die Niederungen des Gossenjournalismus ab und offenbarten hier eine Peinlichkeit nach der anderen, was wegen der Raffgiermentalität ihnen das Genick brach.
Auch die FDP als Koalitionspartner leistete sich ein riesiges Sammelsurium von Pleiten, Pannen und parasitären Verhaltensweisen, womit deren Wiedereinzug in den Bundestag fraglich sein dürfte.

Da müssen nun die von den Flüssen in den Ruin getriebenen Einwohnern der süd - östlichen Regionnen der Merkel - Republik herhalten, damit das gekenterte Boot wieder aufgerichtet werden kann. Merkel versprach bei den Besuchen schnelle und unbürokratische Hilfe. Vielleicht wird es die geben. In Grimma konnten gestern die ersten Handgelder in Höhe von 400 (! ) Euro für jeden Erwachsenen, 250 Euro je Kind, bis zu maximal 2000 Euro je Familie ausgekehrt werden. Das reicht gerade so, um Eimer, Putzlappen und Reinigungsmittel zu besorgen. Immerhin: Ein Tropfen aus dem riesigen Überschwemmungsgebieten.
Ob es weitere, etwaige steuerliche Erleichterungen gibt, hat unsere Angie Merkel offen gelassen.
Bis zur Wahl sind es noch einige Tage und die Wahlkampfversprechen, die Wortklingeleien und leeren Phrasen, die sie und ihre politischen Freunde noch absondern werden, lassen sich ja schön mit diesem Thema vermischen.

Angela und die große Flut 2013. Ob sich Geschichte auch hier wiederholt?  

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Die hat kein Hochwasser nötig...
...das Wahlergebniß steht ja wohl jetzt schon fest...
....schönes Wochenende.
o. ;o)

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