Katzen würden keine Knaller kaufen!





Johannes Siegner.Original uploader was Deibi at de.wikipedia


Nun haben wir es endlich hinter uns gebracht: der Jahreswechsel 2012 / 2013 ist vorbei und mit ihm wohl - hoffentlich - auch die Stunden zuvor veranstaltete Knallerei mit all dem kostspieligen Gedöns, das da:

- Kugelbombe

- Zylinderbombe

- Bombette



heißt und einige Effekte, wie  Lichteffekte (Formen, Farben), Geräuscheffekte (Knall, Pfeifen), Rauch, Wärmeerzeugung und künstlichen Nebel


hervor bringen kann.





Und weil es eben jung und alt, arm oder reich, dumm sowie auch schlau erfreut, wurden im Jahr 2011 zu Silvester diese Freudenspender in einem Gesamtwert von 113 Millionen Euro allein in der BRD verkauft.

http://de.wikipedia.org/wiki/Feuerwerk#Daten_und_Fakten 

Eine schöne Stange Geld, die der Handel da einnehmen konnte. 
Nach dem gesehenen Umfang der aufsteigenden Feuerwerkskörper und anderer Silvesterartikel, wie Böller, Heuler oder Kracher, dürfte diese Summe 2012 noch übertroffen worden sein.

Weil sich die sächsische Landeshauptstadt auch nicht lumpen lassen wollte, zogen ihre Einwohnern und die vielen Gäste denn locker mit dem Bundesdurchschnitt mit und ließen es ordentlich - nämlich fast 1 Stunde lang - zum Jahreswechsel krachen.

Dieses Schauspiel konnten selbst wir, als Erkältungsgeplagte, uns nicht nehmen lassen und wechselten um Mitternacht den Standort. Von dem Ofen beheizten Wohnzimmer ging es treppauf in den Gästeraum, wo das Szenario der leuchtenden, zischenden oder pfeifenden Raketen wunderbar zu betrachten war. Wie an Schnüren gezogen stiegen sie in den klaren Himmel, die Feuerwerksraketen und zerplatzten mit einem lauten Knall über den vielen Dächern der Elbmetropole. Es sah phantastisch aus.

Während wir uns dieses kostenfreien Schauspiels noch erfreuten, hatten sich unsere drei Vierbeiner auf leisen Pfoten längst aus den Räumen entfernt, die wohl lauter als die Küche waren. Ängstlich sprang mir zuvor unsere zarte Katze " Nele " von der aller letzten Ecke des aufgestellten Kleiderschranks im Schlafzimmer her kommend, beinahe auf meine Füße, um in einem rasanten Tempo das Treppenhaus zu durch queren, die Küchentür selbst zu öffnen und sich auf einen eigens für sie eingerichteten Platz auf einem der fünf Stühle einzunehmen. " Bloß weg hier! ", so muss sie dabei wohl gedacht haben.
Erst nach leisen Zureden zeigte sich der Stubentiger aus seiner Deckung und tapste zum Futternapf, wo sie hastig einige Sternchen des Trockenfutters herunter schlang.
Schon nach einer kurzen Zeit duckte sie sich wieder in das Kissen ab, das auf dem Stuhl lag.

Auch die beiden Kampfhähne " Felix " und " Moritz " waren über die seit Stunden andauernde Knallerei " not amused " und ließen für viele Stunden das sonst übliche Konkurrenzschauspiel ruhen. " Felix " lag leicht irritiert auf der Fussmatte im Flur, während sein Mitstreiter um die warmen Ofenplätze " Moritz ", den Keller und dort den warmen Pufferspeicher bevorzugt hatte. Von den drei Schnurrern also nischt zu sehen, zu hören oder sonst irgendwie zu registrieren. Still ruhte der See, während draußen die Lärm - und Leuchtorgie tobte.

Wer Tiere im allgemeinen und Hunde oder Hauskatzen im besonderen etwas genauer kennt, wird wissen, dass die Silvesterballerei reinweg gar nichts für deren hoch empfindliche Ohren ist,
Das Gehör der Katze ist überdurchschnittlich gut ausgebildet. Es ist empfindlicher, als das des Hundes und dreimal so stark wie das des Menschen. Das Gehör der Katze zählt zu den Besten unter den Säugetieren. Das Gehör der Katze umfasst einen Frequenzbereich von 10,5 Oktaven. Sie kann Töne mit 60.000 bis 65.000 Tonschwingungen/sek. wahrnehmen (umso mehr Tonschwingungen, desto höher der Ton).

Im niederen Frequenzbereich, liegt die Hörleistung im Bereich dessen, was auch ein Mensch wahrnehmen kann. Im mittleren und hohem Frequenzbereich ist die Katze dem Menschen aber weit überlegen. Weshalb der perfekte Jäger auch eine sich in einer Entfernung von 200 Meter in einem Kornspeicher verlustierende Feldmaus hören, lokalisieren und alsdann fangen kann.

Da mag es natürlich Sinn, die Samtpfoten bei diesen barbarischem Ritual der Menschen in Germany zu Jahreswechsel an lärmgeschütztere Orte zu bringen, dort, wo ein Kanonenschlag nicht wie der Start eines Kampfjets gehört wird, eine los heulende Rakete nicht die Phonstärke einer verzerrten Gitarre von Ted Nugent hat und eine zerplatzende Kugelbombe eben nicht als infernalischer Vulkanausbruch wahr genommen wird.
Arme Tier, arme Katzen!

Würde es nach ihnen gehen, müsste der Feuerwerkskörperverkauf verboten werden. So, wie es die Iren praktizieren, in einigen alten Orten, Dörfern oder Städten mit Jahrhunderte lang stehenden Fachwerkhäusern längst üblich ist. Hier wird nicht geschossen, geknallt und gelärmt. Und... Die dortigen Einwohner vermissen nichts! Da fühle ich wie sie, nämlich die Iren, die Alstadtbewohner und insbesondere die Katzen: Ich würde das barbarische Brauchtum auf das reduzieren, was auch sonst üblich ist. Feuerwerk vorgeführt von Profis für Alle hier! Das macht weniger Lärm, produziert keinen Feinstaub und ist billiger, denn den Abfall müssen nicht die Städte auf Koste der Allgemeinheit entsorgen, sondern der Veranstalter als Verursacher.


 

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Und niemand verdient was daran. Darum geht´s ja schließlich! ;o)

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