" Drop the Name " und anderer Schwachsinn aus der Welt des Showgeschäfts.



In unserer medial formatierten Welt wird vieles blitzartig hoch gejazzt, anschließend ausgelutscht und dann zügig in den Abfallcontainer geworfen. Wer spricht schon gerne über alte Ereignisse? Und wenn, dann werden diese meistens verklärt. Eine kritische Auseinandersetzung hierzu findet meistens nicht statt. Höchstens im Zusammenhang mit beteiligten Personen. Deren Namen dabei eher eine wichtige Rolle spielen, als jene Zusamenhänge für die dieser steht.
Auf den Feldern der Politik, der Wirtschaft oder des gesellschaftlichen Lebens gehören Namen von Beteiligten zum Inhalt der allgemeinen Berichterstattung.

Diese interessieren den Rezipienten einer Nachricht eher, als die Meldung selbst. Der homo sapiens ist bekanntlich von Natur aus neugierig, sonst hätten wir nie die Wohltaten und Leiden aus menschlichen Erfindungen in den uns geläufigen Formen in Anspruch nehmen können. Der Wissensdurst des Einzelnen beschränkt sich allerdings nicht nur darauf. Viel ergiebiger ist es, wenn der Weltbürger etwas aus dem Umfeld eines anderen erfahren kann. Dazu zählt selbstverständlich das gesamte Sammelsurium aus dessen Leben. Daraus haben erfinderische Zeitgenossen ein riesiges Geschäftsfeld entwickelt. Ob nun das Zuckerberg´sche " facebook ", der bundesdeutsche Pendant " Wer - kennt - wen " oder die Mobbing - Seite " I - share - gossip ", sie alle haben letztendlich nur einen Grundgedanken: " Wie mache ich mich gegenüber den anderen Menschen interessant? "

In den Zeiten der absoluten Bedeutungslosigkeit des Einzelnen, kann dessen Trieb, sich davon befreien zu wollen, durchaus unter Zuhilfenahme jener " sozialen Netzwerke " befriedigt werden. Da wird dann ordentlich auf den Schlamm gehauen, um den übrigen Beteiligten zu zeigen, wie perfekt das eigene Umfeld funktioniert. Ganz besonders rührselig sind aber die Versuche, sich mit so genannten Stars auf eine Stufe zu stellen. Dazu ist es allerdings notwendig, dass solche Personen zu dem eigenen Bekanntenkreis zählen. Daran hapert es bei vielen Möchte - gern - Prominenten. In ihrer Not konstruieren jene Profilneurotiker zwischen ihnen, einem Bekannten und einem vermeintlichen Promi. ein Beziehungsgeflecht. Mit diesem Konstrukt versuchen sie dann in ihrem sozialen Umfeld Eindruck zu schinden.

http://forum.musikexpress.de/archive/index.php/t-10322.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Namedropping

Das dieser Schwachsinn natürlich aus den USA herüber geschwappt ist, muss hier nicht besonders erwähnt werden. Die Variante des " Namedropping "  hört sich so an: " Ich kennen da Jemanden, der Einen kennt, der mit XYZ befreundet ist. " oder: " Ich habe Eine kennen gelernt, die Eine kennt, die bei DSDS in der Castingshow gesungen hat. ". Besonders beliebt in dem Wettbewerb der Wichtigtuerei sind Formulierungen wie: " Der Gärtner von Boris Becker ist mit dem Vater meines Freundes bekannt, der mit mir damals zur Schule gegangen ist. ". Und weil der US - Schwachsinn nicht nur weitere Blüten treibt und mit dieser Methode auch ordentlich Geld zu verdienen ist, sofern hierzu eine Internetseite eröffnet wird, gibt es unendlich viele Nutzer aus der Gruppe der narzistisch veranlagten Unbedeutenden, die sich mit viel Getöse selbst zu wichtigen Personen ( neudeutsch: " VIPs " ) hoch stilisieren lassen möchten. Was einst die berühmt berüchtigte Quasselstrippe, der Labersack oder die Keppeltasche war, ist im digitalen Zeitalter der  Foren  und sozialen Netzwerke ein " Troll " ( " Forentroll " ), ein " Sockenpuppenspieler ", der sich als Besonderheit sieht, in Wahrheit nichts anderes als ein Depp ( Twit )  ist.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?