Der perfekte Jäger



 In der Nacht hat es nun auch in der sächsischen Landeshauptstadt geschneit. Nicht so ergiebig wie in der letzten Woche im Südosten des Bundeslandes, aber dennoch genug, um den Schneeschieber aus dem Keller zu holen. Nach dem Frühsport folgte der übliche Routinegang zum Garten. Im Neuschnee waren die Spuren unserer vierbeinigen Mitbewohner zu erkennen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Begriff " Freigänger " hier nicht nur als leere Worthülse zu sehen ist. Eine schnurgerade Linie führte zum Komposthaufen, dort wo im Sommer die eher ungeliebten grauen Nager ihr Stelldichein gaben und dann regelmäßig als erlegte Beute vor dem Türabstreifer ihr verdientes Ende fanden.

So ließ ich meine Blicke noch ein wenig auf das winterliche Idyll streifen, ehe ich meinen verdienten heißen Tee zu mir nahm. Wenig später blickte ich erneut durch das Küchenfenster und hielt plötzlich inne. Was war mit unserem Kater " Felix " los? Welch seltsame Verrenkungen vollführte er dort im Schnee? War er etwa erkrankt? Seine Bocksprünge, seine unkoordinierten Bewegungen und das Wälzen im Schnee; hätte mich beinahe veranlasst, zu vermuten, er sei Spastiker geworden oder Epileptiker. Nein, diese Erkrankungen sind schon heftig genug, und deshalb Spass beiseite:
" Felix " wälzte sich im Pulverschnee, drehte sich um und schoss katapultartig in die Höhe, wobei er einen zunächst nicht erkennbaren Gegenstand in beiden Pfoten hatte, der dann in Sekunden schnelle wieder im weißen Untergrund versank.

Bein näheren Hinsehen war mir klar: Der gute Jäger hatte eine Maus gefangen, die er nun ( so brutal kann die Natur auch sein ) zu Tode spielte. Eigentlich hätte ich den Kater ignorieren müssen, weil er ja auch zum Mäuse fangen da ist. Aber, das vorweihnachtlich gestimmte Gemüt sagte mir, dass auch Mäuse eine Existenzberechtigung besitzen. Ich ging hinunter und öffnete die Terrassentür, in der Hoffnung, der große Kater würde die kleine Maus in Ruhe lassen. Doch! Weit gefehlt! Im Gegenteil, dem Schnurrer machte es noch mehr Freude, den gefangenen Winzling zu bespielen. Wie ein Flummi flog die Beute in die Luft, stürzte sofort wieder ab und wurde im Schnee begraben. So zelebrierte der Jäger aus Dresden - Dölzschen sein Ritual noch einige Minuten lang, ohne sich dabei von meiner Anwesenheit stören zu lassen. Dann lag der graue Erdling im weißen Belag und rührte sich nicht mehr. Spiel aus, Maus tot! Oder: Aus, die Maus, ich geh´nach Haus?

" Felix " war bei meinen nächsten Blick aus der Außentür längst entschwunden. Die Spuren im Schnee zeigten mir, dass er wieder auf Beutezug ist. Braver " Felix ", der perfekte Jäger. Mir fiel dabei eine Sendung über eben die einheimische Hauskatze ( lateinisch: Felis silvestris catus ) ein, innerhalb derer über die exzellent ausgeprägten Sinnesorgane und das körperliche Vermögen berichtet wurde. So kann die Katze eine Maus, die sich in einem 200 Meter weit entfernten Kornspeicher aufhält noch durch das Gehör wahrnehmen.
Auch der Sehsinn ist sehr gut ausgeprägt. Gleiches gilt für den Tastsinn und den Gleichgewichtssinn. Der Geruchs - und Geschmackssinn ist dagegen weniger gut entwickelt; jedoch wesentlich besser, als der des Menschen. Der Bewegungs - und Stützapparat der Hauskatze ermöglicht es ihr, sich um 17 % ihrer Körpergröße zu verlängern und über eine enorme Sprungkraft zu verfügen.

Diese Merkmale sind in ihrer Zusammensetzung in der Natur eben einmalig und machen aus dem Haustier den perfekten Jäger.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze

Sage ich doch!

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