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Es werden Posts vom Juli, 2012 angezeigt.

Bernhard Schlink´s " Der Vorleser ", ein Stück Zeitgeschichte in drei Episoden.

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Der ausgebildete Jurist sollte zunächst eins sein: ein Generalist. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass er seine Nase immer und ewig in die Angelegenheiten anderer Leute hinein stecken muss. Kraft langer und nicht ganz leichter, oft auch langsamer Ausbildung könnte er eines guten Tages zu der erhellenden Erkenntnis kommen, dass die Juristerei ( insbesondere die Paragrafenreiterei ) eintönig, öde und häufig auch lebensfremd sein kann. So entfernt sich mancher Volljurist - nicht selten - aus dem profanen Metier der Rechtsanwendung und widmet sich der Muse der Schreib - und Dichtkunst. Ein weltbekannter Vertreter aus der Kategorie der Dichterjuristen war beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe; einer aus dem Bereich der vielen schritstellernden Rechtsgelehrten ist Berhard Schlink. Als Bernhard Schlink, geboren am 6. Juli 1944 in der Nähe von Bielefeld, seinen Roman " Der Vorleser " schrieb, sind bei ihm sicherlich die allgemeineren Grundlagen seiner juristis

Selbstfindung - Selbstverwirklichung - Selbstzweifel.

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Unsere hoch technisierte und sozial kalte Gesellschaft duldet keine Versager. Jedenfalls dann nicht, wenn sie unterhalb der Einkommensskala von 1.000.000 € jährlich dahin vegetieren. Deshalb muss sich die Masse, der sich als arbeitende Bevölkerung definierenden Menschen, in dem täglich Kampf um den schnöden Mammon allzu häufig fragen lassen, ob sie/er den Anforderungen der eher tristen Erwerbswelt noch gewachsen ist. Wer dabei zu der Erkenntnis gelangt, dass dieses nicht der Fall sein dürfte, sinniert über Abhilfemassnahmen, die in vielfältiger Weise angeboten werden. Je nach individueller Finanzkraft reichen diese, von einem kostspieligen Seminar zur Behebung der Selbstzweifel über Gruppentherapien, deren Ziele die Stärkung der seelischen Abwehrmechanismen gegen die Abarten der feindlichen Leistungsgesellschaft sind, bishin zu Einzelgesprächen auf der Coach eines Psychologen oder Psychiaters. Die Angst vor dem Versagen erscheint oft leistungshemmend. Mancher Zweifler lässt sich d

" Der Architekt ", ein Film über das Ende einer Lebenslüge.

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 Am Freitag,27. Juli 2012 wurden ja bekanntlich die XXX. Olympisches Sommerspiele der Neuzeit feierlich eröffnet. Mit viel Pomp, Gedöns und Geknalle. Wer sich die 4 stündige ZDF-Übertragungsorgie nicht antun wollte, hatte bis auf einige, wenige Ausnahmen, nur wenig Freude an dem Alternativangebot der übrigen Sender. Zu den sehenswerten Beiträgen an diesem Freitag zählte zweifelsohne " Neue Vahr Süd " von Hermine Huntgeburth und  " Der Architekt ", der auf dem Spartensender Eins Festival gleich im Anschluss danach lief. Der Film wurde bereits 2008 in den Kinos gezeigt; mit mäßiger Resonanz. Eigentlich schade, denn er handelt von einem Familienkonflikt, wie ein solcher sich in der harten Realität des Lebens hunderttausendfach abspielt. Ein Sozialdrama ohne Happy End, ohne großes Getöse, eher mit leisen Untertönen und mit Darstellern, die auf das sonst übliche egomanische Gehabe vollkommen verzichten. Georg Winter ( hervorragend dargestellt von dem bay

Mittelalterliche Minne mit modernen Methoden.

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                                                                                    (c)Sigismund von Dobschütz - WIKIPEDIA Die drei Hauptabschnitte im Leben eines Menschen lassen sich in etwa so skizzieren: - Kindheit und Jugend - Heranwachsen und Erwachsensein - Alter und Tod In dem ersten Segment finden sich auch eine Phase wieder, die sich Pubertät nennt. Eine schwierige Zeit für den sich im Alter ab 12 bis 14 Jahren befindlichen Jugendlichen. Weder Fisch noch Fleisch, weder Mädchen noch Frau, weder Kind noch Erwachsener. Dass dabei auch das Interesse an dem anderen Geschlecht geweckt wird, kommt noch verschärfend hinzu. In dieser Zeit kann es dann häufiger vorkommen, dass so mancher Pubertierende ein über sämtliche Normen hinweg gehendes Verhalten an den Tag legt. Wenn die Hormone Rock ´n ´Roll tanzen, bleibt oft kein Auge trocken. Zu wahren Kapriolen lassen sich aber auch die heranwachsenen Mädchen hinreißen. Da wird herum gezickt, was das Zeug hergibt. Es wird oppo

Studiosus legere et scriptio non posse oder warum die Generationen iphone,smartphone und ipod immer dümmer werden.

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(c)Vectorized by User:Nandhp Vor einigen hundert Jahren galten Studenten ( es gab nur männliche zu dieser Zeit ) in der Bevölkerung als angesehen. Schließlich stellten sie den akademischen Nachwuchs dar, der für die Wissenschaften nicht nur wichtig war, sondern den Herrschenden half, das Volk weiter zu unterjochen und auszubeuten. Später gehörten Studenten gar zu den enthusiastischen Horden von Kriegsbefürwortern und Kriegstreibern, die der Kaiser und später der Gröfaz aus Braunau am Inn benötigte, um an der Macht zu bleiben. Die Gelehrtensprache zu jener Zeit war Latein. Damit separierten sich die Studierten von den Nicht-Akademikern und dem Plebs. Da Studenten zu jenen Zeiten eher als arm, als mittellos galten, lautete ein aus den Jahrhunderten zuvor übernommener Spruch: Pauper studiosus sum, peto te viaticum. Ich bin ein armer Student und bitte um eine Wegzehrung! Diese Zeiten sind längst vorbei. Dank staatlicher finanzieller Unterstützung in Form von BaFöG-Leistun

Die kriminellen Machenschaften der Doris J. Heinze oder: Da kann dem Zwangsgebührenzahler schlecht werden.

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Es gibt unter uns Erdenbürger eine ungenannte Zahl von Halunken, Betrügern und Nassauer, deren einziges Lebenselixier es ist, ohne große Mühe möglichst schnell, lange und unwiderruflich am Wohlstand teilzunehmen, ohne dafür große Mühen und Anstregungen einbringen zu müssen. Ob nun das Medium Internet, was nahezu unbeschränkt zum Beschiss einlädt, die vielfältigen Abarten der Vermögenverschiebungen durch Wirtschaftsdeliquenten oder das alltägliche Prozedere beim Waren - und Geldaustausch. Diese Felder dienen Menschen, denen einzige Triebfeder es ist, andere hinter das Licht zu führen, um ihnen Moneten aus der Tasche zu ziehen, als wahre Tummelplätze auf denen sie ihre erhöhte kriminelle Energie in Taten umsetzen können. Eine beosnders perfide Methode, sich Vermögensvorteile zu verschaffen, stellt der Umgang mit zu verwaltenen Fremdgeldern dar. Ob nun Schurken in Form Nadelstreifen - und Markenanzug tragender Bankmanager und sonstiger überbezahlte Protagonisten aus dem Genre, Verwal

Der Deichgraf zu Wilhelmshaven.

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Für den durchschnittlich belesenen und informierten Norddeutschen ist die Stadt Wilhelmshaven ein Begriff. Für einem in Mitteldeutschland lebenden Bundesbürger dürfte die korrekte Beantwortung der Frage, wo diese Stadt liegt, erhebliche Probleme verursachen. Ein Süddeutscher oder Ur- Bayer wird eine solche geographische Nuss wohl kaum knacken können und wenn, dann treten spätestens bei der Orthographie Fehler auf, denn das " Wilhelmshaven " wird mit " Vogel - V " geschrieben und nicht wie es bei den Pendaten im Binnenland üblich ist mit " f ". So besteht denn nicht nur in der sehr unterschiedlichen geographischen Lage der Stadt Wilhelmshaven zu dem südlich belegenen Örtchen Bodman - Ludwigshafen ( nicht zu verwechseln mit der Stadt Ludwigshafen am Main ) am Bodensee der sichtbare Unterschied, sondern eben auch in der Schreibweise des " haven / hafen ). Wilhelmshaven also, benannt nach dem Kriegstreiber und Menschenschinder Kaiser Wilhelm I.

"Sumpfklinik.de", eine Notiz aus der Provinz.

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Auf die Frage: " Wer war Reiseweltmeister?", "Wer trank vor vielen Jahren weltweit pro Kopf das meiste Bier?" und " Wer war Weltmeister im Meckern?", lautete die Antwort: Deutschland! Gut, dass es noch Tschechen und Iren gibt,denn die haben die Teutonen von ihrem Platz als Biertrinkernation Nummer Eins inzwischen abgelöst; allerdings nur landesweit, denn auf ein Bundesland bezogen, sind wir Sachsen einsame Spitze im Bierkonsum je Frau/Mann ( 206 l jährlich!). Was die anderen beiden Kategorien angeht, dürfte das Reisen als Maßstab des individuellen Wohlstands einer Nation, tatsächlich die Bundesdeutschen an der Spitze sehen,denn in der BRD werden jährlich einige Milliarden für Urlaubsreisen ausgegeben. Und das Meckern, dass auch im Urlaub nicht fehlen darf, gehört selbst verständlich dazu; wenngleich dieser Begriff eher unbestimmt sein dürfte, denn Kritik könnte bereits als Meckern ausgegeben werden und Meckern ansich könnte sich auch auf das Kritisie

50 Jahre Rolling Stones und noch kein Ende in Sicht.

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Wenn ein Jubiläum begangen wird, könnte dieser Anlass zumeist feucht-fröhlich enden. Wenn dabei eine  magische Zahl, wie es die 50 nun einmal ist, davor steht, dürfte jenes Jubiläum eine gewisse Aufmerksamkeit erfahren. Wenn aber eine der  kommerziell erfolgreichsten Musikgruppen der Welt ein solches Jubiläum aufweisen kann, rauscht es in den Gazetten, werden "olle Kamellen" aus den Archiven der TV-Sender geholt und erinnern die Radiostationen durch das Abspielen einiger der ungezählten Tonträger an die vergangenen Schaffensperioden. Dass über die Rolling Stones so ziemtlich alles gesagt, geschrieben und gesendet wurde, dürfte einem Interessierten längst klar sein, denn schon viel zu lange sind die Männer um Mick Jagger, wenn auch in wechselnder Besetzung, im Geschäft.  Der Ursprung der Formation findet sich irgednwann Ende des Jahres 1961 in Datford, das zur Grafschaft Kennt gehört, als sich Mick Jagger und Keith Richards zufällig dort an einem Bahnsteig begegnete

Lärmhölle Rheintal und warum Verkehrsminister Ramsauer nichts dagegen unternimmt.

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Schon Heinrich Heine wusste 1822 zu sagen: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so traurig bin. Ein Märchen aus uralten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein. Der Gipfel des Berges funkelt, im Abendsonnenschein. Seitdem sind 190 Jahre vergangen,es ist sehr viel Wasser an dem längst Fluss Deutschlands geflossen und der selbst hat sein Gesicht erheblich verändert. Zeitlich betrachtete ist er älter geworden, de facto zeigt er jedoch ein sehr modernes Gesicht. Der Vater Rhein, der Fluss aller Flüsse in der BRD und der Lastenträger des heutigen, des modernen Verkehrs. Eine hoch gezüchtete Industriegesellschaft benötigt eben Transportwege, die es den Herstellern, Anbietern und Konsumenten von Waren ermöglichen, ökonomisch zu arbeiten. Wenn Güter von Rotterdam nach Basel bewegt werden sollen, dann geschieht dieses unter Zuhilfenahme von kostengünstigen Transportmitteln. Der globalisierte Erdenbü

Wenn einer eine Reise tut,.... III. Episode: Mir san mir am Starnberger See.

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Da waren sie wieder, die eigentlich unbekannten BAB-Abfahrten auf der A93 in Richtung der Landeshauptstadt des Freistaats Bayern: Regnitzlosau, Marktdrewitz oder Pfreimd bishin zum berühmten Autobahndreieck Holledau; 276 lange Kilometer, an einer sicherlich landschaftlich reizvolleren Strecken innerhalb des südlichsten Bundeslandes. Die Hallertau, als größten Hopfenanbaugebiet in Zentralbayern bildet danach den Anschluss an die stark frequentierte A9 von Berlin nach München. Ich habe - symbolisch von dem Kollegen Octapolis ausgerichtet - auch dieses Mal einen freudigen Gruss des Bierkenners aus der Nachbarschaft hinterlassen. Als dann die auch gefühlten 276 Kilometer beendet waren, begann es wie aus Eimer zu schütten. Die übliche Sommerbaustelle, die sich bereits wenige Kilometer nach der Autobahnraststätte Holledau vor dem A9-Nutzer auftat, ließ die Stimmung sinken und den Glauben an ein sonniges Wochenende mit den Enkeln ins Wanken bringen. So quälten wir uns in Richtung Münch

Wenn einer eine Reise tut,... II. Episode: Viktor Klemperer,Auguste Lazar und der sehr belesene Herr Leuven.

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     (c)Beckstet - WIKIPEDIA Der  Mensch ist ein Gewohnheitstier. Tier, deshalb, weil er sich oft so zeigt; mit niederen Instinkten agierend. Jetzt, wo der Sommer, die Ferien begonnen haben, die lustige Reisezeit in endlosen Blechkarawanen das Bild der Betonpisten prägt, die sonst der freien Fahrt für freie Bürger vorbehalten bleiben, kann es sehr oft erholsamer sein, mit dem Äquatorialbereich des eigenen Körpers zu Hause zu bleiben. Im eigenen Garten, an den Elbwiesen oder in der Sächsischen Schweiz ist es alle Male schön. Warum also sich auf " Malle " den obigen Körperteil verbrennen, das Geld aus der Tasche ziehen lassen ( die Spanier sind nämlich von einer Beinahe-Pleite bedroht, obwohl sie Europameister wurden ) und den Stress der An - und Abreise ( bei den Flügen ist es ähnlich ) über sich ergehen lassen? Da der Mensch - wie oben ausgeführt - aber seinen Gewohnheiten ( die dann lieb und teuer sind ) nicht abhold werden darf, zieht es Millionen von Teutonen aller