Die Drei von der Tankstelle.



Einst galten die Vereinigten Staaten von Amerika als Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Nicht, weil dort Jeder die Chance hatte, sich vom Tellerwäscher zum Millionär hoch zu arbeiten, auch nicht, weil dann dieser Millionär - mit ein wenig Geschick - immer reicher werden konnte, während um ihn herum die Menschen verarmten, nein, weil ein Millionär die Möglichkeit hatte, zum stärksten Mann der Welt, zum Präsidenten der Vereinigten Staaten aufzusteigen.
Hierzu brauchte er eben jene Millionen US Dollar, die er zuvor - auf welche Weise auch immer - zusammen scheffeln konnte.

Neben dem eigenen Vermögen aber, musste der Präsidentschaftskandidat auch einflussreiche - nur reiche - Freunde vorweisen können, die ihn als Partner und Vertreter der eigenen Interessen ( diese sind dahin gehend definiert, von den zusammen geklaubten Millionen/Milliarden möglichst wenig an die Allgemeinheit abzuführen ) kräftig unterstützen. Auch hierzu bedarf es in den USA des Einsatzes von sehr viel Geld.
Neben den monetären Bedingungen muss ein Präsidentschaftskandidat über Hollywood reife, schauspielerische Fähigkeiten verfügen. Diese lassen sich am Besten dadurch erwerben, dass er möglichst viele US-Western, Kriegsfilme und SciFi-Schinken sieht, denn dort sind jene drei Komponenten enthalten, auf denen cineastische Grundkenntnisse entstehen:
a) Heldentum
b) Gerechtigkeitsempfinden und
c) Aberglaube(Glaube).

Nun, der verstorbene John Wayne, der Prototyp des Amerikaners alter Prägung, besaß nur zwei dieser Eigenschaften ( a und b ). Er wurde bekanntlich nie Präsident.

Ronald " Ronny " Reagan vereinte indes alle drei Komponenten in seiner Person. Er war der 40. Präsident der USA und 33. Gouverneur von Kalifornien.

George W. Bush jun. hatte diese  Bedingungen zwar auch, jedoch musste er sie von seinem Vater, der ebenfalls US-Präsident war, mühsam erlernen, denn zuvor waren viele Millionen seiner grauen Zellen bereits durch seinen exzessiven Alkoholkonsum abgestorben. Bush jun. verließ sich deshalb mehr auf seinen Aber(Glauben).

Wer sich den jetzigen Wahlkampf der Republikanischen Partei zur Ernennung des Präsidentschaftskandidaten genauer ansieht, wird zweifelsohne erkennen, dass die drei noch verbliebenen Männer zwar allesamt vorgeben, streng gläubig zu sein, aber weder über das typisch amerikanische Heldentum verfügen, noch ein  ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden vorweisen können..

Newt Gingrich
Gingrich gehört dem Jahrgang 1943 an und ist derzeit als politischer Berater und Autor aktiv. Von 1979 bis 1999 war er als Abgeordneter aus Georgia Mitglied des US- Repräsentantenhauses.Der Politprofi ist in dritter Ehe verheiratet und hat zwei Kinder. Gingrich tritt seit vielen Jahren für eine Reform der Sozialprogramme des Landes ein, hat aber in der Vergangenheit auch demokratische Gesetzesvorlagen zur Gesundheitsversicherung unterstützt. Er setzt sich auch für Steuersenkungen ein, um hierüber das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Außenpolitisch verlangt Gingrich eine starke Positionierung der USA und deren Sicherheitsinteressen. Obama betrachtet er in dieser Hinsicht als “zu schwach”. Newt Gingrich gilt als Tier- und Naturfreund, der sich für den Erhalt der eigenen Ressourcen einsetzt. 


Mitt Romney
Romney ist Jahrgang 1947. Er wird als Mitbegründer des Finanzinvestors Bain Capital geführt und war bis 2007 Gouverneur von Massachusetts. Zuvor er hater  er unter anderem die Olympischen Winterspiele von Salt Lake City 2002 mit organisiert. Romney war bereits vor 4 Jahren ins Rennen um die Kandidatur gegangen, hatte aber parteiintern gegen John McCain den Kürzeren gezogen. Romneys politisches Profil zeigt sich in den vergangenen Jahren deutlich konservativer, so zieht er beispielsweise gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, Stammzellenforschung und Abtreibung zu Felde.. Er macht keinen Hehl daraus, dass sich seine Ansichten und Meinungen mitunter geändert haben; Kritiker werfen ihm Opportunismus vor. Romney gehört der Kirche der Mormonen an. Er sieht betriebswirtschaftliche Punkte als wichtigste Aspekte seiner Entscheidungen.
 
Rick Santorum
Santorum, Jahrgang 1958, arbeitete zuletzt als Anwalt. Bis 2007 saß er als Vertreter von Pennsylvania  im US-Senat. Santorum ist verheiratet und hat sieben Kinder. Sein Profil ist durch und durch das eines entschiedenen Konservativen, der sich gegen Abtreibungen und gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften wendet. Santorum setzte sich in der Vergangenheit dafür an, dass in den Schulen nicht nur die Evolution, sondern alternativ auch die biblische Entstehungsgeschichte gleichberechtigt gelehrt wird. Er spricht sich für den Bau einer Mauer an der mexikanischen Grenze aus und sieht den Kampf gegen den “islamischen Faschismus” als größte Aufgabe der US-Außenpolitik.

Das Trio Infernale ist von den ursprünglich angetretenen 8 Männern und einer Frau noch übrig geblieben. Während sich die drei Männern von der US-Tankstelle die Köpfe einschlagen und deren Wahlkampf überwiegend aus persönlichen Anwürfen statt aus Sachthemen besteht, kann sich der Amtsinhaber Barack Obama locker in den Präsidentensessel zurück lehnen und bei der Selbstzerfleischung der drei Herren zusehen.
Ernst zu nehmen sind weder deren Programme ( wenn sie überhaupt ein solches vorweisen können ), noch das Persönlichkeitsbild. Drei schwachbrüstige Maulhelden, die die Zeichen des Wandels und die Bedingungen der Neuzeit schlichtweg ignorieren. Wer christlichen Dünnpfiff zur Handlungsmaxime hoch stilisiert, wer den Klimawandel als Produkt " linker " Spinner abtut und die eigene Wirtschaftskrise nur mit Steuersenkungen für die wenigen Reichen bekämpfen will, der ist als US-Präsident ungeeignet.

Aber, es geht noch viel schlimmer:

Michele Bachman war als Kandidatin angetreten und toppt die grauen Herren in Bezug auf politischem Radikalismus noch um Lichtjahre, denn Bachman, Jahrgang 1956, von Beruf Rechtsanwältin, sitzt seit 2007 als Abgeordnete für den Bundesstaat Minnesota  im Repräsentantenhaus. Bachmann ist verheiratet und hat fünf Kinder. Bachmans politische Ausrichtung ist streng konservativ und von ihrem christlichen Glauben beeinflusst. Sie gilt als Vertreterin der Tea Party-Bewegung innerhalb der Republikanischen Partei. Sie ist deshalb strikt gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen Abtreibung, mehr als skeptisch bezüglich der Existenz des Klimawandels, sprach sich für die Ausschöpfung der Gas- und Ölvorkommen in Naturschutzgebieten in Alaska aus und  stellt sich gegen die Rettung von Banken und Unternehmen durch die Regierung. Sie gehört zu den schärfsten Kritikern von Barack Obama, dem sie “Sozialismus” vorwarf. Sie wendet sich strikt gegen die von Obama angelegte Erweiterung der staatlichen Krankenversicherung und gegen die Anhebung des Mindestlohns. In Bezug auf den Iran forderte sie, die Möglichkeit eines Atomschlags nicht auszuschließen."

Amen! God save America und bewahrt uns vor solchen Schwachköpfen.

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