Präsidentenjagd oder die unendlichen Leiden des zu jungen W.



Nu, iss´er wech! Der  "Krischan ", der Wulff, der Bundespräsident. Der " Pattex " - Kleber unter seinem Amtsstuhl hat nicht mehr gehalten. Zu groß wurde der Druck aus der medialen Öffentlichkeit. Der Leidende, der sich einer angeblichen Hetzjagd der BRD-Medien ausgesetzt fühlte, musste am Donnerstag, den 16. Februar 2012 dann auch noch erfahren, dass die Staatsanwaltschaft Hannover einen Anfangsverdacht wegen Vorteilsannahme im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen " Wohltaten " seines " Freundes " David Groenewold erkannt haben will. Das ist zwar längst keine strafrechtliche Verurteilung, das ist auch längst kein bis zur Anklagereife durch geführtes Strafverfahren, denn auch hier gilt für Wulff in jedem Stadium die Unschuldsvermutung aus Artikel 6 Absatz 2 der Menschenrechtskonvention ( MRK ). Aber das ist, weil die ermittelnde Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Aufhebung der Immunität gegen Wulff als Bundespräsident stellen wollte, starker Tobak, der Wulff ins Gesicht geblasen wird. Der amtierende Bundespräsident hätte sich damit abfinden müssen, dass er zum Zwecke der strafrechtlichen Ermittlungen keinen Schutz mehr erhält.

Was das bedeutet, kann sich jeder Strafrechtler und Jurist oder auch ein Jura-Student ausmalen: Hausdurchsuchungen per Durchsuchungsbeschluss und Sicherstellung sowie Beschlagnahme von möglichen Beweismaterial im Hause Wulff in Großburgwedel oder sogar im Amtssitz und seiner Dienstvilla in Berlin. Das Amt des Bundespräsidenten wäre durch Wulff erheblich beschädigt worden. Auch im Ausland hätten solche Maßnahmen nicht einfach hingenommen werden können. Wulff wäre bei seinen Dienstreisen als Redner nicht nur unglaubwürdig geworden, sondern er hätte sein Amt auch nicht mit der erforderlichen Konsequenz ausüben könne, weil er die Ermittlungen gegen ihn als ständige Bedrohung ansehen müsste.

Gegen den Ex-Bundespräsidenten ist auch keine Medienhatz, keine Amts - oder Menschenjagd durch geführt worden. Wulff hat sich durch sein Monate andauerndes Katz - und Mausspiel mit den Medien und der Öffentlichkeit selbst diskreditiert. Die Summe der recherchierten, nicht klar abgrenzbaren privaten Zuwendungen haben Wulff schließlich immer unglaubwürdiger gemacht. Dazu kam auch der seltsame Umgang mit den Medienvertretern, deren bohrende Fragen ließ Wulff durch seine mandatierten Rechtsanwälte beantworten. Das dieses nicht nur unüblich und inkonsequent ist, konnte sich selbst der naive "BLÖD"-Zeitungsleser ausmalen. Hinzu kam das Versteckspiel zu dem " Gerkens "-Kredit. Immer dann, wenn Details als wahr und bewiesen an die Öffentlichkeit gedrungen waren, räumten Wulff´s Rechtsvertreter diese Fakten ein.

So lancierte sich der einstige Bundespräsident von einem Vorwurf in den nächsten und sah dabei wie ein gehetztes Stück Wild aus, dass von der Hundemeute, den Treibern und auch den Jägern in die Enge getrieben wird. Dabei hatte es Wulff selbst in der Hand, dem unwürdigen Ping-Pong-Spiel zwischen ihm und den Medien ein Ende zu bereiten, indem er die Karten auf den Tisch gelegt hätte. Dazu war er jedoch zu feige. Oder war es seine Bettina , sein " Tinchen ", dass ihn vor lauter Publicity-Geilheit ständig Sand in seine Kulleraugen streute? Die Ex-Bundespräsidentengattin hat nämlich einen unstillbaren Drang nach Geltung in der Welt der Schleimer, Wichtigtuer und Lügner. Sie selbst, ungelernt mit Abitur, ließ sich nach Amtsantritt ihres Gatten in dessen Amtssitz hinter dem Schreibtisch des Bundespräsidenten ablichten. Sie war auf jeder Veranstaltung ihres Mannes dabei. Sie begleitete ihn bei jeder Dienstreise. So könnte sich der Politikunkundige tatsächlich fragen, ob die Wulff nicht auch ein Hohes Amt begleitet. Es fehlt dann nur noch die Anrede - wie es bei den Titel geilen Nachbarn aus Österreich üblich war - mit " Frau Bundespräsidentin ", so ähnlich klingt auch " Frau Kommerzienrat " oder " Frau Dorfschulze ".

Das " Tinchen " hält viel von dem Glimmer -, Glitzer - und Glamourleben als " First Lady ", sonst würde sie sich nicht so ins Zeug werfen, um die volle Aufmerksamkeit als geteiltes Glück- jedoch nicht als geteiltes Leid - zu verstehen. Die ungelernte Abiturientin hält es auch nicht so genau mit der Wahrheit. So stand in ihrer Vita, die auf der Seite des Bundespräsidialamtes im Netz einlesbar war, dass sie als Medienrmanagementstudentin zwar bis 2000 in Hannover eingeschrieben, dann als Pressereferentin bei der Firma Continental und der Drogeriemarktkette Rossmann tätig war,  jedoch blieb die Tatsache, dass sie keinen Abschluss erlangt hat nicht nur unerwähnt, sondern wurde so formuliert, als sei Wulff eine Akademikerin.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Bettina_Wulff
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Nun, sei´s drum. Es interessiert im Nachgang zu der Affäre ihres Mannes keinen Bundesbürger mehr, dass der einstige Bundespräsident Wulff eine Ungelernte geheiratet hat. Für " Tinchen " sind die High-Society-Tage endgültig vorbei. Die teuren Designer-Klamotten müssen zurück gegeben werden, die geplanten Flugreisen in exotische Länder sind aus ihren Terminkalender zu streichen und so kann sich die zweifache Mutter ganz der Aufzucht ihres Nachwuchses widmen, denn den hat sie über ein Jahr lang extrem vernachlässigt. Und weil diese Nachteile im Zusammenhang mit dem Rücktritt ihres Mannes noch nicht genug sind, muss sie auch auf erhebliche finanzielle Vorteile verzichten, denn ob Wulff den " Ehrensold " von 200.000 € jährlich erhält, dürfte fraglich sein. Denn § 1 des Gesetzes über die Ruhebezüge des Bundespräsidenten besagt, dass diese bei einem vorzeitiges Ausscheiden ( Rücktritt ) nur gewährt werden, wenn dieses aus gesundheitlichen oder politischen Gründen erfolgt.

Der Rücktritt wegen der angeblichen Medienjagd und der drohenden strafrechtlichen Ermittlungen ist dort nicht aufgeführt. Und in der Jurisprudenz gilt der Grundsatz, dass jene Tatbestände, die in einem Gesetz nicht benannt oder die von diesem nicht erfasst werden, auch nicht unter die Regelung fallen.
Da könnte es den Ex-BP durchaus gearscht haben. Das " Tinchen " wird´s aber schon richten und ihren treu sorgenden Gatten in die nächst Jagd abkommandieren. Vielleicht zurück an die Anwaltsfront in Osnabrück oder die auf die Beraterebene seiner Freunde Gerkens und Groenewold? Wulff indes fällt weich, dafür sorgen diese schon. Denn, wie sang der Franzl einst:

Gute Freunde kann niemand trennen
Gute Freunde sind nie allein
weil sie eines im Leben können
für einander da zu sein
Laß doch die andern reden
was kann denn schon geschehn
wir wollen heut und morgen
nicht auseinander geh`n
Gute Freunde kann niemand trennen
Gute Freunde sind nie allein
weil sie eines im Leben können
für einander da zu sein
Glück kannst du leicht vertragen
wenn dir die Sonne scheint
aber in schweren Tagen
da brauchst du einen Freund
Gute Freunde kann niemand trennen
Gute Freunde sind nie allein
weil sie eines im Leben können
für einander da zu sein.

Jo, mei, is denn scho die Wiesn oazapft wornen?

Kommentare

til_o. hat gesagt…
Es fragt sich nur, ob wie weit die Freundschaft reicht, wenn der Christian in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwindet. Außer Schulden hat er dann nichts mehr zu bieten, was eine Kumpanei mit seinen ehrenwerten Unternehmern am Leben erhalten könnte. So etwas bindet man sich nicht ans Bein. Er wird wohl sehen müssen, wie er als Rechtsanwalt um die Runden kommt. Mal sehen, ob da seine Frau auch jeden Tag neben seinem Schreibtisch steht, und den Kleindealer von nebenan, als Klienten, persönlich empfängt.

Befremdlich für mich bleibt, daß alle Welt nur das Amt des Bundespräsidenten für beschädigt hält. Nach den unzähligen moralisch verkommenen Affären, bis hin zu kriminellen Aktivitäten unserer Politiker, ist das soziale Ansehen eines Abgeordneten inzwischen dem eines Hühnerdiebes gleichzusetzen. Regiert werden wir ohnehin schon vom Bundesverfassungsgericht.

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