Artikel 5 Absatz 1 Satz 3 des Grundgesetzes lautet: " Eine Zensur findet nicht statt. "

                                                                                   (c) Martin Nolte-WIKIPEDIA

Das Neue Jahr ist kaum ein paar Stunden alt, da werden auch schon wieder die " ollen " Kamellen aus dem Alten von den Medien wieder auf die Rezipienten geworfen. So auch das unappetitliche Thema " Wulff und der Kredit des Busenfreundes Geerkens. "
Eigentlich müsste die Nachrichtenmafia diesen Skandal längst wie eine saure Zitrone ausgequetscht und jeden Tropfen in das Glas mit heißem Zuckerwasser hinein gebracht haben, damit der leicht verschnupfte Bundesbürger zumindest in 2012 sich den eigentlichen wichtigen Problemen, in diesem, unserem Landes, widmen könnte, statt wieder durch den von der  Hannover´schen Mischpoke  verursachten Schneeregen in seiner Gesundheit beeinträchtigt zu werden.
Aber weit gefehlt! Da gibt es noch eine weitere Zugabe. Auch darin spielt " Wölfchen " eine gewichtige Rolle.

Der Herr Bundespräsident soll bei der höchsten Stelle des Organs für bildende Meinung, Krawall-Berichterstattung und Gossen-Journalismus interveniert haben, um dort jene geplanten Artikel zu seiner dubiosen Hausfinanzierung zu verhindern. Bei seinem verbalem Amoklauf soll er zunächst dem dortigen Chefredakteur Kai Diekmann mit strafrechtlichen Konsequenzen gedroht haben. Auch bei dem Vorstandsvoritzenden des Axel Springer Verlag Döpfner soll sich der Meister der Schuldenumfinanzierung ähnlich geäußert haben. Da er beide Herren nicht über deren Mobilfunktelephon erreichen konnte, soll er mit einer Mailbox vorlieb genommen haben, auf der er jeweils eine Nachricht hinterlassen haben soll. Einmal in Rage geredet soll Wulff es dann auch noch bei der grand dame des Hauses selbst versucht haben. Friede Springer war jedoch auch nicht erreichbar. Pech gehabt, Herr Präsident!

Warum das Triumphirat des Instituts für gemeine Volksbildung nicht erreichbar war, lässt sich anhand der aktuellen Berichterstattung nicht ermitteln. So kann nur spekuliert werden. Und dabei wird augenscheinlich, dass Wulff zunächst ein sehr inniges Verhältnis zum Hause Springer pflegte. Ähnlich wie der einstige Bundeskanzler Gerhard Schröder, agierte auf Wulff nach dem Gusto: " Zum Regieren benötige ich nur eine Flasche Bier,meinen gesunden Menschenverstand und die "BILD"-Zeitung. " Hielt er bei dem Boulevardblatt während seiner Amtszeit als niedersächsischer Ministerpräsident noch regelmäßig Maulaffenfeil, so dass es ihm ein Bedürfnis war, die Umstände zu seiner Ehescheidung mit der einstigen Ehefrau Christiane der Postille brühwarm und exklusiv zu übermitteln, kühlte sich das Verhältnis in der Folgezeit merklich ab. Dieses lag wohl daran, dass die dortige Berichterstattung zu seiner Person nicht mehr einseitig und wohl wollend war, sondern zunehmend auf eine kritisch-distanzierende Art erfolgte.

Was hat Wulff anderes erwartet? Er, vom Friede-Freude-Eierkuchen geprägte Katholik mit konservativem Grundgedanken bestückt, wird wohl in dieser von verlogener Doppelmoral geprägten Lebenseinstellung darauf gebaut haben, dass "gute Freunde " niemals getrennt werden können. Weit gefehlt, Wulff! Dem Schmierenblatt geht es nur um sich, das eigene Profitstreben und das damit verbundene Vermarkten von Meldungen. Hier bleibt die moralische Komponente auf der Strecke. Glauben ansich oder  an das Gute in dem Menschen, so wie der Katholizismus ihn propagiert, ist dabei nicht gefragt. Der weltfremde Wulff ist in seiner grenzenlosen Naivität von den funktionierenden gesellschaftlichen Machtverhältnissen ausgegangen.
Er, als gewählten Staatsoberhaupt, ist ein Tabu für die krawalligen Hetz - Lügen - und Rechtspropagandaorgane auf dem Medienmarkt? Nein, Wulff, so läuft das dort nicht.

Der einzelne Mensch ist bei denen nur so viel wert, wie der Umsatz, der sich mit seiner Person erzielen lässt. Wulff hat Details zu seiner Scheidung geliefert, also ist er unter dem permanent in dem Vordergrund stehenden voyeuristischen Aspekt in der Berichterstattung hierüber als Beteiligter interessant. Der Informant ist sekundär. Primär geht es dem Boulevard um die marktgerechte Umsetzung der Nachrichten in der Scheidungssache Wulff. Selbst sachliche Details werden dann als Sensation uminterpretiert, nämlich in Form einer entsprechenden Wortwahl, wie: " Wulff lebt in Scheidung!", " Die Neue zieht bei Wulff ein!" oder " Wulff: Wann kommt das erste Kind?".
Da der Herr Kollege Wulff es nie gelernt hat, jenseits der juristischen Ausbildungsinhalte die reale Welt zu betrachten, wird er von dem " Keulenschlag " der Nachrichtenverarbeitung zu seinem Privatkredit gleich zu Boden gegangen sein.

Dann aber wieder aufzustehen, zum Handy zu greifen und beim schmierigen Diekmann die Mailbox voll zu quatschen, ist selbst aller unterste Schublade der möglichen Reaktionen darauf. Meinte der Herr Bundespräsident, wer sich mit ihm anlegt, bekommt die Härte des Amtes zu spüren? War der Naivling Wulff tatsächlich der irrigen Annahme erlegen, er könne dem Springer Verlag und seinem Organ für Volksverblödung durch Drohungen mit strafrechtlichen Konsequenzen Paroli bieten?
Wulff sah in seiner Funktion als Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutscheland eben jene exponierte Stellung, durch die er qua Handy-Telefonate jene kritische Berichterstattung über ihn im Zusammenhang mit dem Geerken´schen Privatdarlehn versuchte zu verhindern.

Das ist ihm nicht gelungen. Das hätte ihm nur gelingen können, wenn die "BILD"-Artikel wahrheitswidrige Behauptungen, ehrenrührige Formulierungen oder sogar Schmähkritik enthalten hätten. Haben sie aber nicht. Weshalb dann die Meinungsfreiheit als höherwertiges Verfassungsgut alle Male vor dem Schutz des einsamen Wulff´s einzustufen ist. Wulff und seine Anwaltskohorten wussten das auch. Deshalb hat er es über jene "hinterfotzigen" Drohungen bei den Großkopferten des Axel Springer-Verlags probiert und ist aufgelaufen.
Sein untauglicher Versuch wurde dort dankbar aufgenommen und sofort verwurstet. Wer in die Mühlen der Krawallos aus Hamburg und Berlin gerät, wird von dort aus brutal nieder gemacht.
Davon konnten Willy Brandt als Bundeskanzler, Heinrich Böll als Literatur-Friedensnobelpreisträger oder auch Günther Wallraff, der selbst under cover dort einst das Innenleben der Meinungsmaschinerie kennen gelernt hatte, ein  Trauerlied von singen.
Wulff hätte gut daran getan, den Heinrich Böll Roman " Die verlorene Ehre der Katharina Blum " zu lesen, bevor er sich mit dem Medien-Mafiosis amlegt.

Andererseits muss das hohe Gut der Meinungs - und Pressefreiheit auch für die Gossen-Journalisten aus dem Hause Springer uneingeschränkt gelten. Wäre Wulff mit seinem Anliegen durch gedrungen, hätte es viele Nachahmer gegeben, deren angeblich weiße Weste längst von schwarzen Flecken beschmutzt ist.

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Bild hin, Springer her - wenn der Bundespräsident, also quasi Mr. "Einigkeit, und Recht und Freiheit" höchstpersönlich auf Rede- und Pressefreiheit scheißt, dann wiegt das sehr viel schwerer, als sein popeliger Discountkredit. Wäre doch der Witz des jungen Jahres, wenn er demnächst nicht mindestens wegen gesundheitlicher Probleme (zur Not auch seiner Frau) zurücktritt.

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