Sanddorn, eine herbstliche Frucht am Meer.


Während einer Radtour auf dem Darß hatte ich ihn wieder erkannt, jenes Gewächs, dass in kleinen Kolonien entlang der Dünen, der Deiche und vor Waldstücken wächst: der Sanddorn. Jetzt, nämlich im Spätsommer und im gesamten Herbst, trägt der ursprünglich aus China stammende Busch seine ockergelb leuchtenden Früchte. Wer diese ernten und verarbeiten möchte, benötigt viel Zeit, Geduld und Geschick beim Pflücken, denn die Beeren sind fest an den Zweigen angewachsen, die wiederum mit einigen Zentimeter langen Dornen bewehrt, für so manche Schramme auf der Haut sorgen können, wenn sich ein Hobbypflücker all zu ungeschickt anstellt.

Ich hatte die ersten Beeren während einer Klassenfahrt in den Mittsechzigern kennen gelernt und konnte der Frucht zunächst nichts abgewöhnen. Der etwas herbe bis leicht bittere Geschmack war für mich als Schokoladenfan eher gewöhnungsbedürftig. Dennoch fand ich den Sanddorn als Gewächs durchaus interessant, weil dieser in meinen heimatlichen Gefilden eben nicht oder ganz selten vorkam.

So stand ich nun vor den Sanddornbüschen und betrachtete die vielen Früchte mit einer gewissen Faszination. Wenn sie allesamt nun abgefallen wären; ich hätte sie ohne großes Federlesen aufgesammelt und in unsere Unterkunft verbracht. So aber bedurfte es des eigenhändigen Abpflückens, um das Ziel, aus den Beeren einen leckeren Sanddorngelee herzustellen, erreichen zu können.

Ich begab mich schon am folgenden Tag mit einem Plastikbeutel und einer Leinentüte bewaffnet auf Erntetour, stellte das Fahrrad in der Nähe der Büsche ab und begann mit dem Pflücken.
Nach dem die Ernte in einen Topf gekocht und durch ein Sieb gepresst worden war, kam 1 Kilogramm Gelierzucker dazu nach 3 Minuten wurde der Mus in Gläser  eingefüllt. So entstand eben hausgemachter Sanddorngelee.

Der Interesse halber suchte ich in einem im Ort gelegenen EDEKA-Markt nach Sanddornprodukten und fiel bei den Preisen fast vornüber. Der Sanddornwein kostete dort knapp 3,00 € und hatte 0,2 l Flascheninhalt. Der Sanddornlikör mit knapp 50ml kam knapp 2,00 € und der Sanddorngelee brachte es bei 225 g- Gläschen auf fast 8,00 €.

Da hatte sich das stundenlange Pflücken doch gelohnt, denn für 2 Kilogramm Einmachzucker haben wir 2,80 € bezahlt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sanddorn

Neben Gelee, Marmelade, wir auch Sanddornschokolade, Sanddorneis, Sanddorntorte, Sanddornwein, Sanddornlikör und Sanddorntee angeboten.
Wer diese Spezialitäten und Köstlichkeiten selbst probieren möchte sollte einen entsprechenden Geldbeutel mitbringen.

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