" Ho kosmos skēnē. " - wie wahr!




Nach dem Ehec den Rang als Meldungsspitzenreiter verloren hat, der "Kachelmann"-Prozess zunächst als Medien technisch ausgelutscht gilt und der mit viel Brimborium versehene USA-Besuch der Eheleute  Dr. Merkel / Sauer meldungsmäßig abgegrast war, stürzte sich die Medienmeute erneut auf den tot kranken Mann an der Ägäis. Das EU-Land mit der Rekord Verschuldung, der darnieder liegenden Binnenwirtschaft und der vermeintlich Reform resistenten Bevölkerung.
Griechenland, die EU und der super teure Rettungsschirm, der bereits jetzt erhebliche Risse zeigt, noch bevor der Wolkenbruch aus Gläubigerforderungen auf ihn hernieder prasselt.

Griechischer Wein in neuen Schläuchen also?

Wer die Historie rund um die Europäische Gemeinschaft, einst Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, heute Europäische Union - unbeeinflusst vom eigentlichen Lebensalter oder den generationsübergreifenden Verblödungsfaktoren der Mediengesellschaft - betrachtet, wird sofort erkennen, dass das postmoderne Prinzip des " Viel hilft viel " grandios gescheitert ist. Die massenhafte Aufnahme europäischer Staaten in den Schoß der EU war ein so gravierender Fehler, dass sich der Ur-Europäer, nämlich der aus dem Ursprung der heutigen Europäischen Union ab 1951 und 1957 entstammene Belgier,Bundesdeutsche,Franzose,Italiener, Luxemburger und Niederländer, fragen muss,ob hier das Geltungsstreben vieler Politiker nicht die Hirne mit Wunschdenken zur Funktionalität dieses Molochs verkleistert hat.

Die derzeitige Krise ist möglicherweise eine Dauerkrise, deren Entwicklung mit dem Beitritten der jetzigen Krisenländer ( PIIGS-Staaten) ihren Beginn hat. Hier sind eben die vorgängigen Bedingungen beim Beitritt zur europäischen Staatengemeinschaft nicht so positiv gewesen, wie sie dann in der Öffentlichkeit dargstellt wurden.

Griechenland wurde 1981 in die Gemeinschaft aufgenommen. Das Land hatte eine Dekade zuvor die Demokratie vorüber gehend abgeschafft und eine Mörderbande von Militärs an der Staatsführung zu ertragen. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Griechenland#Nachkriegszeit:_B.C3.BCrgerkrieg_und_Westintegration

Auch wenn der Spuk des Obristenregimes ab April 1967 nur 7 Jahre andauerte, so hinter ließ diese Zeit doch tiefe Wunden im Fleisch der griechischen Demokratie. Diese waren noch nicht ausgeheilt, als das Land der EU ( EWG ) beitrat.
Die folgenden 3 Dekaden verliefen innenpolitisch genau so chaotisch, wie die wirtschaftliche Entwicklung. Das Land hat sich zwar auf Platz 22 des HDI hoch gearbeitet und zählt tatsächlich zu der Kategorie der Länder mit dem höchsten Entwicklungsstand, dennoch trügt der Schein. Diese Attribute vermögen nicht darüber hinweg zu täuschen, dass die Korruption, die Vetternwirtschaft und zum Volkssport ausgeuferte Steuerhinterziehung eine Gemengelage erkennen lässt, innerhalb derer die Folgegenerationen kaum eine reelle Lebens - und Überlebenschance haben.

Alte Männer beherrschen die Politik, deren Köpfe sich aus nur zwei Parteien rekrutieren. Das wiederum führt zu einer Festigung von sozialen Verwerfungen. Die Spanne zwischen Arm und Reich ist auch in Griechenland sehr groß. Hinzu kommt eine exorbitant hohe Jugendarbeitslosigkeit. Genügend Zündstoff also, um das griechische Pulverfass zur Explosion zu führen.
Bereits vor der jetzigen Wirtschaftskrise waren Krawalle von Benachteiligten, Abgehängten und Perspektivlosen an der Tagesordnung.
Die griechischen Politiker haben dieses Warnsignal ignoriert.
Nur um sich selbst und ihre Pfründe bei der Machterhaltung kümmernd,gaben die Verantwortlichen vor, die erheblichen Wirtschafts - und Gesellschaftsprobleme in den Griff zu bekommen. das ist nun fast 3 Jahre her.

Seit dem hat sich nichts getan.
Im Gegenteil die Finanzkrise - de facto eine Bankenkrise - hat zur Zahlungsunfähigkeit des Staates geführt. Das Land ist vom endgültigen Bankrott bedroht, sofern die EU nicht mit weiteren Milliarden-Krediten einspringt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Griechenland#Wirtschafts-_und_Finanzkrise

Wer aber pleite ist, kann keine realistische Politik betreiben. Ohne eine ökonomisch fundierte Politik jedoch, wird dem Bürger jedwede Möglichkeit der eigenen Entwicklung genommen. Der Ruin des Systems ist vorprogrammiert.

Die öffentlich durch das Mediendorf getriebenen Lösungen sind vielfältig. Von der Abkoppelung Griechenlands aus der Euro-Zone über den so genannten Schuldenschnitt bis hin zum zeitweisen Austritt aus der EU reichen die schlauen Rat - und Vorschläge. Ob sie dem Krisenland weiter helfen, dürfte indes sehr fraglich sein. Die vorgenommene Kreditvergabe könnte als Alternative zu den obigen Lösungswegen durchaus Erfolg versprechend sein, wenn das Land selbst genügend Mut aufbringt, die unpopulären Sparmaßnahmen durch zu setzen. Der Zorn des gemeinen Helenen wird dem jetzigen Ministerpräsidenten ganz gewiss sein. Wer unterzieht sich in den Altersgruppen von ab Mitte 40 bis Ende 60 gerne freiwillig einer radikalen Fastenkur,um den voll gefressenen Wanst leer zu belassen und den erheblichen Leibesumfang zu reduzieren?

" Scheitert der Euro, dann scheitert Europa!", dozierte BK Merkel vor einigen Wochen.
Nein, Angie! Nicht Europa wird scheitern, sondern der europäische Gedanke wird zu Grabe getragen. Deshalb muss die Gemeinschaft für den Sterbenden an der Ägäis bis zum Anschlag finanziell eintreten. Eine andere Lösung ist nicht in Sicht. Schon gar keine von der Qualität der Garde intellektueller Tiefflieger aus dem Umfeld und der Fangemeinde des Latrinen-Blatts mit den vier Buchstaben, das erst kürzlich hetzte: " Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-Griechen!"
Schwachsinnige Demagogie aus den Hirnen von subalternden Pisspottschwenkern mit schwarz-rot-goldner Zipfelmütze und Filzpantoffeln vorm Bett.


Ho kosmos skēnē.
„Die Welt ist eine Bühne.“
Richtig und falsch zugleich, denn ohne Schauspieler wäre auch sie nutzlos. Die Hauptakteure hier sind wir Menschen, deren Lebenszeit begrenzt ist, womit sich die existenzielle Frage stellt: " Wie kann diese Zeit so genutzt werden, dass auch zum Lebensende oder danch noch etwas übrig bleibt?" 
Diese Kunst muss erlernt werden:


Ho men bios brachys hē de technē makrā.
„Das Leben ist kurz, die Kunst aber (währt) lang.“


Oder, wie es der Lateiner sagt:
 Vita brevis, ars longa.

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Wenn der, zumindest in wirtschaftlichen/neoliberalen Kreisen, Gedanke, alles auf Wachstum auszulegen, nicht bis in alle Ewigkeiten ausreizen läßt, läuft es doch ewig darauf hinaus, dass "weiter unten", also auch in vergleichsweise kleinen bzw. schwachen Volkswirtschaften eine unseelige Kreditmentalität breitmacht, damit "weiter oben" auf biegen und brechen mehr Profit erzielt werden kann. Dass solche Blasen, welche teilweise schon Blasen in Blasen in viel größeren Blasen sind, hier und da mal platzen braucht dann niemanden zu wundern. Wenn´s dann wieder mal so weit ist, stehen unsere gewählten Volksvertreter, den Banken näher, als ehrlichen Tränen, mit großen Augen da und versuchen der Bevölkerung zu verklickern, warum es Sinn macht, das alles mit Steuermitteln, also dem Geld der arbeitenden Klasse, abzufedern.

Da macht es keinen Unterschied, wer im einzelnen zur Kasse gebeten wird, wer was sagt, oder welcher Grieche wem auf die Fresse haut. Am Ende halten sich so oder so ein paar Bankiers ihre fetten Wampen vor lachen.

Deswegen wenden wir uns lieber der Kunst zu. ;o)
Lobster53 hat gesagt…
Octa, schon Goethe hat - weit vor unserer Zeit - festgestellt:

Ich wollt, ich wär ein Fisch,
so hurtig und frisch;
und kämst Du zu angeln,
ich würde nicht mangeln.
Ich wollt, ich wär ein Fisch,
so hurtig und frisch.

Ich wollt, ich wäre Gold,
Dir immer im Sold;
Und tätst Du was kaufen,
käme ich wieder gelaufen.
Ich wollte, ich wäre Gold,
Dir immer im Sold.

Doch bin ich, wie ich bin,
und nimm mich nur hin!
Willst Du Bessre besitzen,
so laß Dir sie schnitzen.
Ich bin nun, wie ich bin;
So nimm mich nur hin!

Die Jagd des Menschen nach dem schnöden Mammon ist nicht nur legendär, sie hat eben nur zu oft zu solchen - selbst verschuldeten - Krisen geführt. Profiteure sind - wie immer - in der Tat die Verursacher; die Halunken in der Wirtschaft und deren Steigbügelhalter, die Banken. Sehr richtig erkannt!

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