Guxhagen - Schlingensief - Griechenland, Opel - Atomausstieg - Energie, MRSA - EHEC - MDBR. Alles Gaga?



The_Monster_Ball_-_Poker_Face_revamped2.jpg: John Robert Charlton


Das täglich Nachrichtengewitter setzt bei mir - als überzeugter Frühaufsteher - bereits zwischen 5.00 Uhr und 6.00 Uhr ein, ebbt dann wieder ab und endet nach der " Tagesschau " ( den ZDF-Pendant " Heute " boykottiere ich bereits mehr als 40 Jahren ).
Während ich bei einer Tasse Kaffee aus dem Automaten, den "SPIEGEL" vor mir liegend, zunächst das Katzenquartett abgefüttert hatte, konnte ich mich getrost den Nachrichten von MDR Info zuwenden. Jenem Sender also, der demnächst sein 20jähriges Bestehen bejubeln darf und der bis 06.00 Uhr in der neu konzipierten "ARD Info- Nacht " für die aktuellen Meldungen
verantwortlich zeichnet.

So prasselten denn am heutigen Donnerstag, den 10. Juni 2011 im Viertelstundentag die Nachrichten, dazwischen Berichte und Verkehrsmedlungen auf mich ein.

Da war die Meldung von einem LKW-Unfall auf der A 7 von Hamburg in Richtung Kassel bei dem Ort Melsungen/Guxhagen.
Guxhagen? Das kennst Du doch! Aber, na klar, vor längerer Zeit hatte ich hier einen Post über das vormalige Kindererziehungsheim in Guxhagen eingestellt. Eines jener Einrichtungen, dass in der post-faschistischen Adenauer-Nachkriegsära mit Steinzeitpädagogik die Mädchen und Jungen aus Problemverhältnissen zur Räson bringen sollte, damit diese später ein guter deutscher Staatsbürger werden, fleißig am Wiederaufbau als ArbeiterIn teilhaben dürfen und den Wohlstand eines kleinen Teils des "Deutschen Volkes " mehren helfen.
Guxhagen, im Hessischen, hinter Kassel. Eine der vielen, mir einst nichts sagenden Autobahnabfahrten,an denen ich auf meinen Fahrten mit verscheiden farbenen Renault R 4. in den frühen 70ern mit einem breit krempigen Lederhut, den ich von einem afrikanischen Studenten auf dem Flohmarkt in Hannover gekauft hatte,  vorbei steuerte; dabei selbst gedrehte Zigaretten qualmend und das billige Autoradio mit Kassettenteil voll aufgedrehend, viele Rocksongs mit singend. Ich absolvierte so manche Langstrecke zu Musikfestivals und Besuchen über jene A 7, an dem Kaff Guxhagen vorbei zuckelnd. Erst vor einigen Jahren las ich, was sich einst in dem Nest hinter den Mauern der Knast artigen Jugendanstalt abspielte.
Die Betroffenen kämpfen immer noch um eine Entschuldigung und Entschädigung von den Kirchen. Ein düsteres Kapitel aus den Jahren des Nachkriegsdeutschlands.

Beim weiteren Nachrichtenbrei las ich unterdessen einen "SPIEGEL"-Artikel über den Regisseur Christoph Schlingensief, der vor 10 Monaten in Berlin verstarb. Ein Provokateur, ein Künstler und Entertainer, der manchmal sogar in die großen Fußstapfen des Josef Beuys trat und diesen damit wieder in Erinnerung brachte. Legendär seine Aktion und sein Auftritt unter dem Slogan " Tötet Kohl! ". Schlingensief - Beuys - Documenta in Kassel. Hmmh, das passt gedanklich zusammen; zumal ich vormals diese Veranstaltung selbst in den Endsiebziger besuchen konnte.

Der "Schlingensief" - Artikel im " SPIEGEL " war kaum durch gelesen, da horchte ich den Nachrichten über die EU-Hilfen für das Pleite gegangene Griechenland zu. Schäuble sprach, jammerte um Verständnis für weitere Milliarden-Zahlungen an das gebeutelte Land. Wir hätten ja schließlich alle etwas von der EU, dem EURO und der Reisefreiheit nach Schengen. Ganz zu schweigen von den großartigen, unkomplizierten Warenaustausch. Stimmt!
Leider war Griechenland bereits vor dem Eintritt in den edlen Zirkel der 27 europäischen Staaten ein Wackelkandidat. Die strukturellen Probleme des Ägäis-Anrainers sind bereits in den Jahrzehnten vor dessen Aufnahmeantrag und Beitritt hinlänglich bekannt gewesen. Na, da ging es wieder einmal mehr um Macht und viel Geld für die Banken, die diesem Staat die Gelder für die Schulden wohl ausgekehrt haben. Sollen diese Halunken sich an den Hilfszahlungen und einem Gläubigerverzicht beteiligen. Verdient haben sie daran klotzig.

Wenig später folgt der zuvor temporär zu Grabe getragene Nachrichtenkomplex zum Automobilhersteller "Opel". Nun will GM seine Tochter doch verkaufen. Oder doch nicht? Weil es viel zu ruhig um die Standorte des Konzerns geworden ist, der Autoabsatz wieder nach oben zeigt und GM Profite eintreiben kann, sollte ein Verkauf kein Thema sein. Oder doch? Kurz vor dem medialen Sommerloch, der Sauren Gurkenzeit und der Nachrichtenflaute, will der Medienmob den Dauerbrenner " Opel " noch mal so richtig anheizen, eher er wie von Geisterhand aus den aktuellen Nachrichten verbannt wird. Uninteressant, so wie die Tageszeitung von gestern!
Die " Opel "-Belegschaft soll vielleicht nur wieder aufgescheucht werden, damit die unbezahlten Überstunden, die Lohnverzichtsrunden und der Abbau des Sozialen Besitzstandes eben doch einen Sinn macht, weil die Profiteure hiervon, nämlich die hoch dotierten manager und die nach Rendite geifernden Aktionäre es eben wollen.

Dann noch eine Meldung zum Thema " Atomausstieg ". Die Kehrtwende der Bundeskanzlerin in der seit Jahrzehnten heiß diskutierten Frage: " Wozu Atomkraftwerke? Mein Strom kommt doch aus der Steckdose. ", so, wie damals die Kettenhunde der Atom-Lobby ihre Gegner diffamieren wollten, nämlich als dumm. So sind deren Argumente nach Tschernobyl und Fukushima zugkräftiger denn je. Längst hat sich die CDU-Wirtschaftslobby mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass nach über 4 Jahrzehnten der Ausbauphase der Kernenergienutzung, die besorgt gemachten Bürger mehrheitlich den Ausstieg vom Wiedereinstieg in den Ausstieg des Einstiegs zu jener prblembeladenen Energiegewinnung möchten.Nach dem die rot-grüne Koalition vor mehr als 10 Jahren vorgeprescht war, dann die Merkel'sche Widerrufspolitik jene Beschlüsse rückgängig machten, kommt nun die von ihr hoch gepriesene " kleine Revolution des Energiemix " zu dem Punkt, an dem eine Rückkehr jener " Brückentechnologie Atomkraft " als erforderlich angesehen wird; denn die nächsten Wahlen kommen bestimmt.

 Tschernobyl sei dank, Fukushima sei überall, Merkel sei 's gelobt!

Zum Schluss folgen dann Kurzmeldungen zu den Rubrken " MRSA ", "EHEC " und " MDR " ( eigentlich MDBR ).
Da war von einem neuen Weg der Medizinforschung die Rede, der die vielen zehntausend Toten, die aufgrund einer Infektion mit den multiresistenten (Kranken)Keimen jährlich versterben, auf ein Normalmaß reduzieren könnte. "MRSA" ist überall, nämlich dort, wo der Krankenhausträger mit der Ware Mensch handelt, um gleichzeitig Kosten zu sparen. Patienten aber kosten nun einmal Geld. Wenn sie noch kränker werden als vor der Einlieferung in ein Krankenhaus, kosten sie noch mehr Geld. "MRSA" ist seit vielen Jahren ein ungelöstes Problem in der BRD, weil das so genannte " Patienten-Screening " hier wegen zu hoher Kosten ( angeblich sollen sie zu hoch sein ) nicht statt findet und die Gefahr der Infizierung ( die von den zuständigen Ärzten mit der Besiedlungslüge abgetan wird ). Nun soll also ein neuartiger Impfstoff uns gegen diese tödlichen Keime schützen, der in den USA entwickelt wurde. Bislang sind allerdings nur Labor-Mäuse getestet worden. Na. dann lieber noch abwarten, keinem Arzt zu sehr vertrauen und einen großen Bogen um jedes Krankenhaus machen.

So, wie es ihn die Verbraucher bis vor kurzem noch um spanische Salatgurken, einheimischen Salat und EU-Tomaten taten, als der Medien-Kracher " EHEC " ausgegraben wurde. Na, jetzt hat die liebe bundesdeutsche Seele, die völlig durcheinander geriet, weil jeder Hanswurst etwas in jedem Verdummungsmedium zu sagen hatte und dabei immer auf der Hut sein musste, dass ein falsches Wort zur falschen Zeit eine Hysterie in den Supermärkten ausbrechen lassen könnte. Viel hilft oft wenig, wenn die Qualität der Berichterstattung nicht gewährleistet ist. Und, nachdem die Nachrichtenmaschinerie den " EHEC "-Komplex so lange durch gemangelt hatte, bis auch der letzte Hinterwäldler glaubte, dass der Verzehr von eben jenen Gemüsearten mit Risiken verbunden sei, stellte sich - quasi als finaler Rettungsschuss - heraus, dass es eben weder " Killer-Tomaten ", noch " Horror - Gurken " und schon gar nicht " Gift-Salat " ist, die die aufgetretenen Erkrankungen und Todesfälle verursacht hatten, sondern es waren Sprossen aus der niedersächsischen Wallachei, künstlich und turboisiert hoch gezogen, in Anlagen, die mit tropischen Bedingungen arbeitend, dem Verbraucher einen Hauch von Luxus zu "Aldi "-Preisen vorgaukeln sollen. Die Sprosse als Sushi des kleinen Fast-Food-Fans, als Beigabe zum - de facto überteuerten - appetitlich ausstaffierten Pappbrötchen in der Autobahnraststätte oder im Kühlregal lagernden exotischen Mischsalat.
Bei der Invasion von Kochshows in allen Kanälen fiel nicht mehr auf, dass die selbst ernannten Star-Kochkünstler seit einigen Wochen keinen frischen Salat, keine Tomaten und schon gar keine Salatgurken verwendeten. "EHEC" sei's gelobt, denn sonst wäre dass ja sogar Anstiftung bis Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung ( strafschärfend mit Todesfolge ) gewesen.
Ergo: " Sprossen-Tod, tot den Sprossen, es lebe das Butterbrot!", wird wohl morgen die " BLÖD"-Zeitung titeln.

So, wie es  die"taz" in ihrem Aufmacher zum begonnen Betrugsprozess gegen einen ehemaligen MDR - für mich eigentlich MDBR ) - Mitarbeiter, der für den Kika verantwortlich war, kürzlich tat. Der Angeklagte hat über 4, 5 Millionen Euro an GEZ-Gebühren einfach verspielt. Spielsucht? Na, wer's glaubt? Da werden die Verteidiger ihm wohl die richtigen Argumente für eine Tränen reiche Opfer-Täter-Einlassung vorgezeigt haben. Wer spielsüchtig ist fährt keine großen "Schinken", der macht keinen "Großkotz-Urlaub" im Ausland und besucht mit schönen Frauen teure Restaurants und Events; der spielt und spielt und spielt an Spieltischen, oft Nächte lang. Selbst Schuld, Onkel Reiter, dass hier keine Kontrolle der eigenen Mitarbeiter als erforderlich angesehen wurde. Warum auch? Der mit bajuwarischen Knallfröschen durch seuchte MDR lebt auch dann weiter, wenn der kleine Geschäftsführer des kleine Kinderkanals statt Sedungen für die Kleinen zu produzieren, kleine Geldsumme zerkleinert, um auf großen statt auf kleinem Fuß leben zu können.
Tatsächlich sollen über 8 Millionen Euro verbarten worden sein. Gezahl an Stroh - Mittels - und Hintermänner, die sich ebenso bereichert haben. Ein Sumpf im Sumpf des längst versumpften MDR mit BR-Anstrich. Wen wundert's noch? 

Tja, nur der Begriff " gaga " fehlt noch. Weil diese Meldungen, Artikel und Berichte es nicht alle sind, ziehe ich einfach die Lady herself aus dem Hut und beziehe mich dabei auf einen "SPIEGEL"-Bericht zu ihrem letzten Album. " Bums-Musik " habe ich dieses gewalkte, durch gestyltes Disco-Gedröhne einst genannt. " Bumm, Bumm, Bumm!", so wummern die Bässe in ihren Stücken, der neuen CD. Halleluja? , denke ich so bei mir, als ich lese, dass der " Amazon "-Server unmittelbar nach dem eine Down-load-Seite hierzu frei geschaltet war, in sich zusammen brach. "Gag", gackert aber nicht nur im Netz herum, nein, sie gibt auch auf den Bühnen dieser Welt ( immer nur für sehr viel Geld ) ihren GNTM-Ambitionen freien Lauf, weil sie sich mindestens drei dutzend Mal in pott-hässliche Phantasiekleidung hinein zwängt. Singen kann sie trotzdem nicht besser. Wen aber stört das? Frei nach dem Prinzip: " Und wird die Welt auch unter gehn, wir wollen immer noch Gaga sehn!"
Aber alles Gaga, oder nicht?

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