Klausjürgen Wussow: " Arzt aus Leidenschaft - Die Schwarzwaldklinik - Wolken am Horizont ". Vom steilen Aufstieg und tiefen Fall eines ehemaligen Fernsehstars.


Noch ist der 5. Monat im Jahr 2011 nicht ganz zu Ende gegangen, da kreisen meine Gedanken bereits um den Sommeranfang, der ja - kalendarisch betrachtet - am 21. Juni beginnt. Der längste Tag, die kürzeste Nacht, die Mittsommernacht - hoch im Hohen Norden werden dann die Feste gefeiert.
Die skandinavischen Nachbarn in Dänemark, vor allem aber in Norwegen, Schweden und Finnland begießen dieses Ereignis ausgiebig. Warum auch nicht? Schließlich verfliegt die Zeit des Sommers genauso schnell, wie der Frühling gekommen ist und der nächste Herbst schon vor der Tür steht.

In jenen Hochsommertagen von Juni bis Mitte September zieht es dann wieder hunderttausend von Touristen in die Länder der Mitternachtssonne. Aber nicht nur die. Mit schöner Regelmäßigkeit treffen sich auch dann viele Fernsehteams, um dort ihren - meistens nicht sehbaren - Liebe - Triebe - Hiebe - Nonsens abzudrehen. Ein jüngsten Beispiel für das unsinnige GEZ-Zwangsgebühren-Gegurke ist die TV-Serie " Liebe am Fjord ". Ein potenzierte Schwachsinn mit den bekannten Fratzen aus vielen anderen - überwiegend noch dümmlicheren - Sendungen der ÖR-Mafia aus Produzenten, Regisseuren und Schauspielern.
Bisher sind 4 Schmachtfetzen ausgestrahlt worden. Einer sinnfreier als der Andere:

1. Der Gesang des Windes
2. Sommersturm
3. Das Ende der Eiszeit
4. Das Meer der Frauen




Einzig die exklusive Landschaft im Land der Rentiere, der Wasserfälle und der Mitternachtssonne könnte eine Entschädigung für die dünne TV-Serien-Brühe darstellen.

TV-Serien gibt es bereits, seit dem die Bilder im Ersten und dann später im Zweiten laufen lernten. Das Gros hat allerdings das Niveau einer "BLÖD"-Zeitungsausgabe; nämlich gar keines!

Das galt auch uneingeschränkt für einen ZDF-Dauerbrenner aus den frühen 80er Jahren: "Die Schwarzwaldklinik". Ein Quoten-Ungetüm aus dem dann das ZDF genug Honig saugen konnte, um die dortigen Darsteller dauerhaft - fast bis zu deren Verrentung - in anderen Beklopptsendungen unterbringen zu können.

Was die "Glottertal"- Orgie für die Region in Baden-Württemberg an touristischen Völkerwanderungen dazu noch entfachte, kann schon als Invasion von der Wega betrachtet werden. Hunderttausende wurden innerhalb und auch danach mit den berühmt berüchtigten Mumienexpressen in den Schwarzwald bugsiert, um dort die Arbeitsstätte des Herrn Prof. Brinkmann zu beglotzen, sich die Wampen mit Spätzle, Kuchen, Schlagsahne und sonstigen Kalorienbomben voll zuschlagen und anschließend - viel touristischen und überteuerten Tinnef in der Tasche, aber dafür überglücklich - den Ort des Grauen zu verlassen.

Der " Schwarzwälder Schinken ", wie ihn der "SPIEGEL" in einer seiner 80er -Jahre-Ausgabe einmal süffisant bezeichnete, hielt jedoch nicht ewig.Was am 22. 10. 1985 erst ausgestrahlt wurde, sich dann über 70 + 2 Filme in 3 Staffel ergoss und dann sein Ende am 25. 03. 1989 fand ( spät, aber nicht zu spät ) war inhaltlich so viel Herz-Schmerz-Kommerz-Müll, wie ihn die Privaten danach kaum zusammen produzieren konnten. Dennoch, der Schinken holte Traumquoten bei Alt, Mittelalt und Jung.

Ein Hauptakteur in diesem Himmelfahrtskommando war der Schauspieler Klausjürgen Wussow, geboren am 30. April 1929 in Cammin / Pommern, wäre dieses Jahr 82 Jahre alt geworden. Ist er aber nicht, weil ihn die Altersdemenz dahin gerafft hat. Aber nicht nur die.
Es war wohl vor allem ein sehr bewegten berufliches und ein noch bewegteres Privatleben, das ihn nach seinem letzten Film im Jahre 2007 dem zusehends körperlichen Verfall anheim brachte.

Es steht zu lesen:

" Er war insgesamt viermal verheiratet. Die Tochter Konstanze stammt aus seiner ersten Ehe (1951 bis 1960) mit der Schauspielerin Jolande Franz. Aus der Ehe mit der Schauspielerin Ida Krottendorf  (1960 bis 1991) stammen zwei Kinder: Barbara und Alexander Wussow, beide ebenfalls Schauspieler.
Sein Schwiegersohn ist der Schauspieler Albert Fortelll.
Der dritten Ehe (1992 bis 2003) mit der 26 Jahre jüngeren Journalistin Yvonne Viehöfer entstammt ein 1993 geborener Sohn. Die Ehe wurde 2003 geschieden. 2004 heiratete Wussow Sabine Scholz, die Witwe des ehemaligen Boxers Gustav ( Bubi ) Scholz.


Wussow war zuletzt hoch verschuldet, nach Medienangaben mit bis zu drei Millionen Euro, und musste 2001 Privatinsolvenz anmelden.

Der an Demenz leidende Klausjürgen Wussow lebte ab Juli 2006 in einem Pflegeheim in Brandenburg. In den letzten Monaten seines Lebens war er nach einem Kreislaufkollaps war er so schwer erkrankt, dass er von Mitte März bis Anfang Mai 2007 auf der Intensivstation des Evangelischen Krankenhauses Rüdersdorf bei Berlin behandelt werden musste. Dort verstarb er am 19. Juni 2007. Trotz seiner testamentarischen Verfügung aus dem Jahr 2000, neben seiner zweiten Frau Ida Krottendorf in Wien-Grinzig  beigesetzt zu werden, wurde der Schauspieler am 30. Juni 2007 nach einer Trauerfeier in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtsniskriche in Berlin. " ( beerdigt ).

- Zitatende aus:  - ( https://de.wikipedia.org/wiki/Klausjürgen_Wussow  )

Über Wussow gab es nach seiner 3. Ehe viele Schlagzeile im Boulevard, der sich weidlich über das ausschweifende Leben der Eheleute Wussow ausließ.

Da wurde denn geschrieben, dass das Ehepaar Wussow monatlich 30.000,-- € ausgegeben hätte. Dieses für den Unterhalt von 3 Reitpferden, Restaurantbesuche, Kindermädchen, Bekleidung, Reisen.


Macht 360.000 Euro Ausgaben pro Jahr

in 11 Jahren knapp vier Millionen. Die er aber nie verdient hat!

Ja, ja, so kam es, wie es irgendwann - eigentlich schon viel zu lange - kommen musste: die Vollziehungbeamten des Finanzamtes, die Gerichtsvollzieher der Gläubiger, gaben sich die Klinke in die Hand.
Zum Schluss wurde er noch zum Gespött der Talker. Harald Schmidt kalauerte deshalb:
" Klausjürgen Wussow ist so pleite – er wurde heute Ehrenmitglied bei Borussia Dortmund."

Nun, dass ist 10 Jahre her, Prof. Dr. Brinkmann ist seit 4 Jahren unter der Erde und Borussia Dortmund erneut Deutscher Fußballmeister.

Wie heißt es denn so schön: " Mitnehmen können wir alle nichts!"

Wie wahr, wie wahr!

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Hab den Meister nie im TV gesehen, weil zum einen auf der Seite der Mauer aufgewachsen, wo ein gutes "Westbild" eher Seltenheitswert hatte bzw. gleich gar nicht möglich war und nachdem unsere Republik ad acta gelegt wurde auch nicht, weil vom Alter her nicht so passend...

Aber die medialen Ausschweifungen während seiner späten Phase mit Witwe Scholz und auch die Peinlichkeitsorgie seiner Ex-Frau Yvonne sehr wohl. Wie tief Menschen doch sinken können! Demenz hin, Schulden her, viel mehr kann man sich nicht zum Ei machen. Und wenn man dann eifrig, wenn auch aus Geldnöten mit der Bild jeden Furz teilt, ist man selber Schuld, wenn als Andenken nichts als Kopfschütteln bleibt.

Möge er trotzdem in Frieden ruhen, macht er wenigstens keinen anderen Blödsinn... ;o)

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