Tullamore - Tulach Mhór - „Großer Hügel“.

Wer mit dem Zug von der irischen Metropole Dublin in Richtung Galway fährt,wird auf der Hälfte der Strecke, also auch in etwa der Landesmitte,zwangsläufig Halt an einem kleinen Städtchen mit dem Namen " Tullamore "machen müssen.Vorbei an einsamen Cottages und endlosen grünen Weiden,an Moorlandschaften mit kargen Bewuchs sowie kleinen Wasserläufen,die von Trauerweiden begleite,ihren Verlauf manchmal entlang der Bahnlinie nehmen,gelangt der Reisende eben zum Bahnhof jenes Städtchens,dass aktuell rund 13.000 Einwohner zählt.

Nach der Millionenstadt Dublin mit seinen beinahe nicht enden wollenden Vororten,der Modernität und des begonnenen Umbruchs, aber auch der sichtbaren Zeichen der Weltfinanzkrise, die vielen Investoren von Bauprojekten in den Würgegriff genommen alsbald in die Pleite trieb,zeigt Irland sein anderes Gesicht. Dieses besteht eben aus Landschaften und einigen Regionen,in denen - weil sehr dünn besiedelt - quasi die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Die Grafschaft Offaly zählt ohne Zweifel hierzu.
Deren Hauptstadt ist eben Tullamore.

Nun,der Begriff Hauptstadt könnte bereits als irreführend zu bezeichnen sein,denn das kleine Städtchen ist eher beschaulich. Auch die Historie muss als überschaubar bewertet werden ( bei WIKIPEDIA findet sich hierzu ):

" Tullamore wurde um 1570 als britische Ansiedlung in Irland von der Familie Moore, den späteren Earls of Charleville gegründet. 1785 kam es zu einer Brandkatastrophe, als ein Heißluftballon nach einer Notlandung Feuer fing. Viele alte Gebäude der Stadt stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus. Der Grand Canal  verbindet Tullamore seit 1798 mit Dublin. Im selben Jahr wurde auch Charlesville Castel fertiggestellt. 1835 wurde Tullamore Hauptstadt der Grafschaft Offaly. "

- Zitatende -

Neben einem bis 2008 von dem staatlichen Rundfunksender RTE betriebene, 290 Meter hohen Mittelwellensender, ist noch erwähnenswert,dass der Noch-Ministerpräsident Brian Cowen in Tullamore geboren wurde.
Tja, und wenn es nicht noch eine - schon weltberühmte - Whisky ( Whiskey )-Marke mit dem wohl klingenden Namen " Tullamore Dew " gäbe,würde jenes Städtchen nicht einmal außerhalb Irlands bekannt sein.



Als vor sehr vielen Jahren,nämlich zu Beginn der 70er mit einem einstigen Bekannten einen Besuch bei dessen Freund abstattete,staunte ich nicht schlecht: Auf einem Teakholzregal stand eine Batterie Whiskyflaschen,deren Namen ich zuvor nie gehört hatte. Zwar wusste ich,dass es einen geschmacklichen Unterschied zwischen "Scotch " und "Bourbon" gib, dass es deshalb schottische,irische und amerikanische Whiskymarken und - sorten gibt,aber an Namen, wie " Tullamore Dew ", "Glendfiddich" oder "Jameson", oder aber:

  • Crested Ten
  • Inishowen
  • Kilbeggan
  • Midleton Very Rare
  • Paddy 
  • John Power&Son
  • Bushmills Black Bush    konnte ich mich bis dato nicht erinnern. Auch die schottische Whiskysorten , wie:
"Vat69", " Haig/Dimple","Johnny Walker",Bellantines" oder aber "Black&White" waren mir vom Namen her schon eher geläufig.
Der Bekannte bot dann sofort - wohl auch mit stolz geschwellter Brust - ein winzigen Schluck eines der edlen Geistesgetränke an. In Erinnerung habe bis heute,dass der "Tullamore Dew" den feinsten Geschmack aus der kredenzten Auswahl jener sünthaft teuren Gebräue hatte.

Nun stand der Zug eben am Bahnhof jener Stadt,dessen exzellente Whiskysorte ich bereits vor mehr als 35 Jahre einmal getrunken hatte oder besser gesagt: davon genippt hatte.
Im Gedanken versunken sah ich aus dem Fenster des Zugabteils und entschloss mich,ein Foto von jenem Namen zu knipsen,der mich einst geschmacklich - obwohl ich auch danach nie der große Whiskytrinker war - ins schwärmen versetzte.

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