Hacke, Spitze, Schaufel - eins, zwei,drei!


Der Winter 2009 / 2010 hat so allerhand Kapriolen geschlagen. Neben dem regelmäßigen Verkehrschaos, der Streusalznot, stöhnten und ächzten viele Städte und Gemeinden unter den Kosten, den nicht mehr zu erfüllenden Aufgaben des Winterdienstes und den den sich schon jetzt zeigenden Kratern in den Straßenbelägen. Die überschuldeten, ja in der Pleite sich befindenden Kommunen werden diese notwendigen Straßensanierungsmaßnahmen finanziell kaum wuppen können. Deshalb wird schon zu Zeiten von Schnee, Eis und Glätte gespart, wo es eben noch geht. Dieses Konzept geht natürlich auf Kosten der Verkehrssicherheit. So haben die vergangenen Monate, Wochen und Wintertage gezeigt, dass so mancher Bürgermeister, Samtgemeindedirektor oder Oberkreisfürst es mehr mit dem Jammern und Wehklagen hat, als mit der Lösung des nicht so schwierigen Problems, wie die Winterschäden zu beseitigen sind.

Eine besondere Spezies von Jammerlappen hat sich in der Freien und Hansestadt Hamburg breit gemacht. Hier wird gemeckert, was das Zeug hält, weil die vielen untergeordneten Straßen nicht geräumt waren. Hinzu kam, dass es so mancher Hauseigentümer oder Mieter mit seiner eigenen Gehsteigräumpflicht nicht so genau nahm. Es enstand eine kuriose Wechselwirkung, die im Fußball so formuliert wird: " Nimm Du ihn, ich hab'ihn schon! "
Diese Reporter-Plattitüde gilt dann wohl auh für jenen Herrn Bürgerschaftspräsident Röder, der - ob des unberäumten Zustandes der wohneigenen Straße seines Heimatortes Groß-Borstel - kurzer Hand auf die Pauke haute und den Gemeinderäumdienst antanzen ließ.
Dieses eigenwillige Verhalten des CDU - Mitglieds Röder ließ einen heftigen Sturm der Entrüstung los brechen. So überschlugen sich die Gazetten, vornehmlich die " BLÖD " - Zeitung, die sich gerade in HH als Sprachrohr der einsam und unterdrückten Hanseaten versteht, kritisierte den CUĺer unerbittlich. In den Medien wurde der Sachverhalt so geschildert:


" In der Frustbergstraße im Stadtteil Groß Borstel, wo Röder wohnt, war auf dessen Initiative hin vor einigen Wochen die Stadtreinigung ausgerückt, um das Kopfsteinpflaster in seiner Straße zu räumen - während andere Hamburger weiter über die vereisten Fahrbahnen ihrer Wohnstraßen schlittern mussten. "

Am Samstag dieser Woche war dann zu lesen:

" Der Präsident der Hamburger Bürgerschaft, Berndt Röder (CDU), hat am Samstag im Zusammenhang mit der „Glatteisaffäre“ seinen Rücktritt erklärt. Mit der Schnee- und Eisbeseitigung in der Frustbergstraße habe er einen Fehler begangen und sich dafür entschuldigt. Er wolle aber die jetzige Diskussion beenden, um möglichen Schaden vom Parlament abzuwenden, sagte Röder am Samstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Röder hatte seine Wohnstraße in Groß Borstel von der Stadtreinigung von Eis und Schnee befreien lassen, während im Rest der Stadt wenig geschehen war. "

Da fragt sich der Politikverdrossene, der einfache Michel und der Schnee schiebende Bewohner zwischen Bad Reichenhall bis Bad Oldesloe, was in dem Spatzenhirn dieses 62 - Jährigen abgelaufen sein muss, als er sich zum Rächer der Vereisten, zum Oberdruide der unfreiwilligen Eistänzer und Skifahrer sich aufmännelte. Anscheinend dachte er, er denkt, der Hamburger merkt nicht, dass Artikel 3 des Grundgesetzes dann außer Kraft tritt, wenn die hoch dotierten Funktionsträger des BRD-Parlamentarismus ein Mal richtig Klartext reden, läuft so ziemlich Alles wie geschmiert - selbst der überforderte Räumdienst!

So, so, so Röder, wenn Du denkst, dann denst Du nur Du denkst, der Gefrustete in der Frustbergstraße im idyllischen Stadtteil Groß Borstel wird Dir dafür die Füße küssen. Im Gegenteil: Bei so viel Egoismus geht auch der kühlste CDU-Arsch auf den Mast der Brigg und schreit: " Röder, Röder, Röder, Du wirst ja immer blöder !"

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