Ein saugendes Geräusch.



In den Vereinigten Staaten von Amerika ist vieles anders, als es das " alte " Europa kennt. Der " american way of life " verursacht bei so manchen USA-Kenner häufig heftige Abwehrreaktion, ob der seltsamen Gepflogenheiten in diesem riesigen Land. Es mag möglicherweise an der geographischen Größe liegen,dass hier derartige Diskrepanzen so eng aneinander liegen. Es kann aber eben auch an der dortigen Historie liegen, wenn dem gemeinen Europäer viele Dinge, wie ein Buch mit sieben Siegeln vorkommen.

Ein Bereich, in dem der Europäer, der Westeuropäer im allgemeinen und der Bundesmichel im besonderen, wohl nie zu einer richtigen Einstellung finden werden, ist das amerikanische Rechtssystem. Es hat derart viele Unterschiede aufzuweisen, dass selbst ein hier Kundiger kaum einen Zugang finden kann, sofern er nicht selbst dort studiert und auf dem Gebiet der amerikanischen Jurisprudenz tätig war.

Alle Unterschiede zu benennen und zu beschreiben würde denn mindestens ein Buch mit einem nicht unerheblichen Umfang erbringen. Allein die Rechtsprechung ist mit dem so genannten " case law " derart kompliziert, dass selbst gewiefte Juristen sie nicht beherrschen dürften. So macht es denn doch einen gewissen Sinn, wenn die Berufsrichter bereits ergraut und über viele Jahrzehnte in der Materie bewandert sind.
Die amerikanische Richterschaft ist deshalb nach der bekannten Plattitüde, die sich in Bezug auf die Qualitätsmerkmale von Wein zutrifft, ausgewählt worden : " Je älter, desto reifer ". Oft wird jedoch das Adjektiv reif mit dumm ( dümmer ) eingetauscht. Es mag von daher nicht sehr verwundern, dass die Protagonisten aus dem Berufsstand der Jurisprudenz sich mit vielen Witz selbst auf die Schippe nehmen.

Hierzu einige Beispiele:

"Wie grüßt man einen Juristen mit einem Intelligenzquotienten von 50? Guten Tag, Euer Ehren."

"Wie erkennt man, dass ein Anwalt lügt? Seine Lippen bewegen sich."

"Wie nennt man einen Anwalt, begraben in 30 Meter Tiefe? Eine gute Lösung."


Neben diesen Witzen gibt es aber auch reale Begebenheiten, die zum Lachen führen:

Weil ein Jury-Mitglied zu sehr stank, musste ein Richter in den USA einen Prozess abbrechen. Neben dem Müffelnden sitzende Geschworene sagten, sie würden dies keine drei Tage aushalten.

Wie „Ananova“ unter Berufung auf die britische „Sun“ berichtete, ging es in dem Prozess um Erpressung – und es schien anfangs ein normaler Prozess zu werden. Doch dann beschwerten sich zwei Geschworene über einen dritten Juror und baten um Aufschub, da dieser zu stark riechen würde.

Den verdutzten Anwälten teilte die Richterin mit: „Zwei Juroren haben sich über die persönliche Hygiene eines Geschworenen beschwert, der neben ihnen sitzt. Es scheint unzumutbar, von einem Bürger zu erwarten, dies zwei oder drei Tage zu ertragen.“

Selbstbefriedigung unter der Richterrobe

Oklahoma/USA (AP) Wenn Richter Donald Thompson die Verhandlung leitete, vernahmen die Geschworenen bisweilen saugende Geräusche, die an eine Luftpumpe oder ein Blutdruckmessgerät denken liessen. Bei einem Prozess wirkte der 58-Jährige so abgelenkt, dass einige Geschworene vermuteten, er beschäftige sich mit einem tragbaren Videospiel. Eine Untersuchung brachte eine noch sonderbarere Erklärung an den Tag: Richter Thompson pflegte unter seiner Robe mit einer Penispumpe zu onanieren.

Nun muss sich Thompson einer Anklage wegen ungebührlichen Verhaltens stellen. Er ging bereits im August letzten Jahres in den Ruhestand, nachdem ihm die Entlassung angedroht worden war.

Der dreifache Familienvater hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Pumpe sei das Scherzgeschenk eines Freundes zu seinem 50. Geburtstag gewesen. Die Enthüllungen schockten seine Kollegen und könnten es Verurteilten ermöglichen, ihr Urteil anzufechten, weil der Richter nicht recht bei der Sache war. In den Verhandlungen ging es unter anderem um Mord und Beleidigung.

Ein Polizist, der 2003 als Zeuge aussagte, brachte die Ermittlungen ins Rollen. Er beobachtete, wie ein Plastikrohr unter Thompsons Robe verschwand. In einer Essenspause fotografierten Beamte die Pumpe unter seinem Tisch. Wie aus den Ermittlungsakten weiter hervorgeht, wurden auch der Teppich, die Roben und der Richterstuhl untersucht und Sperma gefunden. Eine Gerichtsreporterin berichtete, sie habe den Richter mindestens zehn Mal mit der Pumpe hantieren sehen.

Auf ihrem Tonbandmitschnitt eines Prozesses gegen einen Angeklagten, der sein Baby zu Tode geschüttelt haben soll, ist ein saugendes Geräusch zu hören. Als Geschworene den Richter darauf ansprachen, tat er, als habe er nichts gehört. Staatsanwalt Don Nelson vertrat die Anklage in 40 Prozessen von Thompson, darunter in einem Mordverfahren, bei dem der Richter den Ermittlungen zufolge onaniert hat. Er zeigte sich erschüttert: «Ich dachte immer, er sei ein hervorragender Richter. Ich war völlig schockiert und konnte es nicht glauben.»

Im Oktober 2003 war ein ähnlicher Fall in Frankreich bekannt geworden. Damals leitete die Justiz in Angoulême ein Ermittlungsverfahren gegen einen Beisitzenden Richter ein, der sich während einer öffentlichen Verhandlung selbst befriedigte.

Nun sind die Damen und Herren aus der rechtsprechenden Zunft eben auch nur Menschen. Ihre sexuellen Gelüste gehören genauso zum Lebensumfeld, zum Persönlichkeitsbild und zum Berufsalltag, wie es in anderen Berufsgruppen auch der Fall ist.
Allerdings sollten, ja müssen sie nach der getanen Arbeit ausgelebt werden. Schließlich geht es - so, wie im Fall des US-Richters in Oklahoma - oft um Existenzen, um Leben und Tod.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?