Der Geist des Weines?


Einst, in den Hochzeiten der 50er und 60er WiWu-Jahre, als Vollbeschäftigung kein Wort mit sieben Siegeln war, der Michel die große weite Welt zum Bereisen entdeckte und die Kirchen mehr Macht hatten, als ihnen gut tat, da war es undenkbar, dass eine Frau Pastorin, Bischöfin oder sogar Landesbischöfin ist.
Nun, die Welt hat sich seit jenen Spießerjahren radikal verändert. Zwar nicht immer zum Guten, aber sehr oft zum Besseren.

Inzwischen können auch Frauen annähernd jeden Beruf, jedes Amt und jede Position bekleiden. Das ist gut so, denn immerhin gibt es in diesem, unserem Lande, - statistisch betrachtet - mehr Frauen als Männer. Auch die Bildungslücke, die sich vormals durch das propagierte Setzen auf die drei berühmt - berüchtigten Kś, zwischen Männlein und Weiblein auftat ist längst geschlossen. Es legen heute sogar mehr Frauen das Abitur ab, als Männer und bei den Universitätabschlüssen sind viel Fachbereiche durch einen frappierenden Frauenüberschuss gekennzeichnet.

Dieser Entwicklung mussten auch die Amtskirchen Tribut zollen. Längst hat sich die evangelische Kirche dem Zeitgeist gehorchend, zu einer liberale Vertreterin der Glaubensauslegung gewandelt. Bei den Katholiken ist dieses jedoch nicht der Fall. Deren verschrobenes Weltbild läuft abseits der Realität und gerät immer mehr zur reinen Lachnummer. Frauen sind nur als Beiwerk in der katholischen Kirche geduldet. Ihre Funktionen reduzieren sich auch die Bereiche der Sünderin, der Mutter und Spenderin. Mehr nicht!

Gleichwohl konnte auch die evangelische Kirche den Aderlass an Mitgliedern, der sie seit mehr als 3 Jahrzehnten befällt, durch eine liberalere Glaubensumsetzung nicht stoppen. Selbst das sich aktive Einmischen in aktuelle Fragen der Tagespolitik hat nicht dazu beigetragen, dass der Mitgliederschwund aufgehalten werden konnte. Auch die permanente Präsenz der Kirchen in den Medien ist bisher kein probates Mittel, um jenem Trend entgegen zu wirken.

Daran ändern auch keine noch zu omnipotent auftretende niedersächsische Landesbischöfin mit Namen Margot Käßmann etwas. Vor allem schon deshalb nicht, weil sie innerhalb und auch außerhalb der evangelischen Kirche nicht gerade unumstritten sein dürfte. Käßmann selbst hat mit oft radikalen Auffassungen zu gesellschaftlichen Entwicklungen die reaktionären bis konservativen Scheinheiligen in den Amtskirchen vor den Kopf gestoßen. Sie mischt sich in die Tagespolitik ein und kritisiert Fehlentwicklungen in der BRD-Gesellschaft, so auch jenes Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich.

Daran konnte sie bisher kein Kirchenfürst hindern. Auch nicht daran, dass ihre Ehe geschieden wurde. Zumal das letztere Ereignis ihre ureigenste Privatangelegenheit sein dürfte. Trotzdem griffen die Gazetten sie als sozial engagierte und den Kirchenmuff ablegende Vertreterin häufiger an, als ihr lieb war.

Käßmann wurde alsbald zur Reizfigur der verlogenen Doppelmoralisten in den Kirchen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Margot_K%C3%A4%C3%9Fmann


Was gestern Abend ihr widerfuhr, dürfte weiteres Öl in das Feuer der Personenverbrennung gießen lassen, denn die gute Margot wurde stark betrunken am Steuer ihres Dienstwagens von einer Polizeistreife angehalten.
Hierzu heißt es in den Medien - so u.a. bei " SPIEGEL - Online ":


" Polizei stoppte Bischöfin Käßmann betrunken am Steuer "

Schwere Vorwürfe gegen Margot Käßmann: Die Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland fuhr mit 1,54 Promille Blutalkohol über eine rote Ampel - und wurde von der Polizei angehalten. Jetzt läuft ein Ermittlungsverfahren gegen die Bischöfin.

Hannover - Margot Käßmann gerät massiv unter Druck: Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll die Bischöfin am vergangenen Samstag betrunken mit ihrem Dienstwagen gefahren sein und dabei in Hannover eine rote Ampel überquert haben.

Wie das Blatt berichtet, stoppten Streifenpolizisten die höchste Würdenträgerin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegen 23 Uhr in der Innenstadt von Hannover. Bei der Kontrolle hätten die Beamten Alkohol gerochen und Käßmann daraufhin einem Atemalkoholtest unterzogen.

Staatsanwalt Jürgen Lendeckel aus Hannover erklärte am Dienstag, dass die Laboruntersuchung einer Blutprobe der Bischöfin einen Wert von 1,54 Promille ergeben habe. SPIEGEL ONLINE sagte Lendeckel: "Der Promillewert von 1,1 ist ein Schwellenwert. Alles, was darüber liegt, bedeutet eine absolute Fahruntüchtigkeit und wird strafrechtlich verfolgt." Käßmann müsse nun wegen Trunkenheit am Steuer mit einer Geldstrafe in Höhe eines Monatsgehalts rechnen. Außerdem drohe ihr der Entzug ihres Führerscheins für ein Jahr. "


Jezt muss sie sich einer Hetzkampagne der " BLÖD " - Zeitung und anderer Organe der Aufrechterhaltung von abendländischen Kultur - Wertvorstellungen stellen.

Käßmann, geboren 1958, kennt wohl nur noch am Rande die Zeit, in der alles wohl gesittet, geordnet und überschaubar ablaufen sollte. Als das Weihnachtsfest noch einen wahren, einen christlichen Charakter zeigte und nicht zu einer reinen Konsum - Verblödungsorgie herunter gestuft wurde, als zu Ostern nicht die Schokoladen - und Nippeskreationen bereits im Februar in den Regalen der Geschäfte lagen und als Alkoholwerbung dem Fernsehzuschauer Niveau vermitteln sollte. Da wurde die Flasche Sekt der Marken " Rüttgerś Club ", " Deinhard Kabinett ", " Söhnlein Brilliant " oder " Henkell Trocken " erst wenige Tage vor Weihnachten und bis zu Silvester dem schmachtenden Konsumenten via Werbefilm kredenzt. Da wurde Cognac der Marke " Henessy ", Rum vom Hersteller " Pott " oder Weinbrand als Markenartikel " Asbach Uralt " mit sinnfreien Werbeslogan öffentlich feil geboten.


" Im Asbach Uralt liegt der Geist des Weines! ", trötete ein Werbesprecher mit sonoriger Stimme in das Wohnzimmer der darbenden Nation. Gesoffen wurde dort nicht, das taten die Anderen, die Bauarbeiter, Zugschaffner und Berufssoldaten, die Beamte, die Handwerker und Unternehmer " - die gesamte Nation soff. Heimlich, klamm heimlich, diskret - warum soll auch die Landesbischöfin hier eine Ausnahme machen?

Während der Alkohol bei sämtlichen BRD-Bürgern im Alter von 10 bis 90 Jahre immer noch in Strömen fließt, müssen dem Abstinezler, dem Wenigtrinker und trockenen Alkoholiker, doch erhebliche Zweifel kommen, ob der Geist zu Pfingsten, wie ihn die Christen gern verbreitet sehen wollen, nicht das Hirn so manches Würdenträgers vernebelt hat, wenn schon nicht mit, dann wenigstens ohne " Asbach ".

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