Die Drover Heide, schreibt sie eigene Geschichten?




Die Bilderbuch-Serie in der ARD und den III. Programmen ist mir seit vielen Jahren nicht nur ein Begriff, sondern ich nehme die dreiviertelstündigen Berichte zu und über bestimmte deutsche Landschaften, Städte oder historische Entwicklungen, regelmäßig zum Anlass, um meine eigenen Kenntnisse aufzufrischen.

Vor einigen Monaten habe ich mir bei N III eine weitere Folge jener " Bilderbuch " - Serie angeschaut. Sie behandelte dieses Mal die " Drover Heide ". Zunächst war mir der Name völlig unbekannt. Was eine Heide oder eine Heidelandschaft ist, kenne ich allerdings seit dem sogenannten Heimatkundeunterricht in den 60er Jahren aus der einstigen Volksschule in Heeßen. Die Lüneburger Heide war für mich ein Synonym für die Heidelandschaft schlechthin. Später habe ich die Garlstedter Heide bei Bremen und die Steller Heide bei Delmenhorst näher kennen lernen dürfen.

Die Heidelandschaften haben etwas besonders aufzubieten: Nicht die jährlich wiederkehrende Heideblüte, auch die den Heidehonig und schon gar nicht die Ernennung der Heidekönigin. Nein, die Heidegebiete sind voller Leben. Hier kann sich die Natur oft noch gegen den technischen Fortschritt zur Wehr setzen. Der karge Sandboden ist für den menschlichen Ausbeuter nicht attraktiv genug. Es gibt auch keine Industrieansiedlungen, deren Immissionen und Emissionen das Urwüchsige jener Landschaften beeinträchtigen könnten.

Ein derartiges Kleinod ist die Drover Heide. Sie liegt zwischen Jülich und Düren, exakter beschrieben: in den Gemeinden Kreuzau und Vettweiß. Die Region ist geprägt von den niederländisch - belgischen Grenzgemeinden und Kreisen.
Ein eher ländlich ausgerichteter Kreis Düren, der sich der Stadt Aachen nicht nur historisch angeglichen hat, bietet dem Touristen einige Sehenswürdigkeiten. Neben Museen, kommen Baudenkmäler aus den vergangenen Jahrhunderten für einen Besuch in Betracht. Die Hauptattraktion dürfte jedoch die einzig artige Landschaft sein. Die sogenannte Voreifel.
In diesem Umfeld befindet sich die Drover Heide. Ein überschaubares Areal, dass sich eben nicht durch spektakuläre Topographie oder historisch gewachsene Besonderheiten auszeichnet. Es sind hier die kleinen, von der Natur, der Fauna und Flora, vorgegebenen Dinge, die als herausragend zu qualifizieren sind.
Auf den ca. 670 ha Fläche leben ungezählte Kleintiere, wie Vögel, Spinnen und Käfer. Die Gesamtfläche besteht aus etwa 120 ha reinem Heidegebiet, 290 ha Wald, von ihr sind ca. 150 ha eingezäunt. Erst im Jahr 2004 wurden diese Flächen für die Allgemeinheit frei gegeben; zuvor sind sie 100 Jahre lang militärisch genutzt worden.

Nähere und etwas ausführlichere Informationen habe ich unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Drover_Heide

gefunden.

Der Beitrag zeigt einmal mehr, dass sich Natur mit jenen vermeintlich fortschrittlichen, nur vom Menschen erzeugten Veränderungen sehr wohl in Einklang bringen lässt. Allerdings nur deshalb, weil der Mensch sich selbst zurück genommen hat. Was einst dem kriegerischen Zweck diente, was deshalb aus dem Allgemeingebrauch heraus genommen wurde, entwickelte sich zu einem wahren Fundus für Nischenleben. Die Drover Heide gibt es überall!

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