Das Imperium schlägt zurück.


Das Zweite Deutsche Fernsehen ist eine Institution mit Ewigkeitsbestandsgarantie. Dafür sorgen nicht nur die 42,5 Millionen Zwangsgebührenzahler, von denen das ZDF immerhin - über die GEZ eingezogenen 17,98 EUR - monatlich pro Haushalt rund 4,74 EUR in deren Töpfe gelangen. Der Etat liegt bei ca. 1,6 Mrd. EUR (Stand: Juni 2005) - Tendenz steigend.Dafür bekommt der Glotzer ein buntes Sammelsurium von Abendsendungen bis Zwölfuhr-Nachrichten geboten. Neben Dokumentarfilmen, politischen Kabarett und anspruchsvolleren Beiträgen ist die Schund-Quote allerdings mindestens bei 80 % - auch hier: Tendenz steigend.

Immerhin hat es das ZDF inzwischen erfolgreich vermieden, als Anhängsel der ARD dazustehen. Auch das zu biedere Gesamtbild ist im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte aufgepeppt worden. Das war's allerdings denn auch schon. Was geblieben ist, sind die CDU/CSU- eingefärbten Nachrichten, Kommentare und Politsendungen. Dieses war bereits zu Adenauer's Zeiten schon so. Immerhin hat der Alte aus Bonn es geschafft, zu der ARD einen gewichtigen Medienriesen zu erschaffen. Der zeigt sich dann und wann im Umgang mit seinen Gremien sehr plump, behäbig und einfallslos.

Die Personalie Nikolaus Brender spricht für sich. Der jetzige ZDF-Chefredakteuer dürfte nun wahrlich kein Protagonist der links-liberalen Fraktion sein. Brender, geboren 1949, hat schon aufgrund seines Ausbildungs - und Werdegang nie den Anschein erweckt, dass er dem obigen Spektrum hinzu zu zählen wäre. Er ist eher unverbindlich neutral. Ein engagierter Journalist und manchmal kritischer Fragesteller. Mehr nicht.

Bereits vor der Wahl haben CDU/CSU-Fans behauptet, er sei in die SPD-Sympathiesantenecke zu stecken. Diese Quatschköpfe werden wohl jetzt eines Besseren belehrt werden. Brender ist weder SPDler, noch hat er sich für die Sozis stark gemacht. Er ist allerdings auch kein Schoßhündchen von Merkel, kein Kettenhund von Koch aus Hessen und schon gar kein bayrischer Dobermann. Als einen treuen, hinter laufenden Hund möchten aber die CDU/CSUler im Verwaltungsrat ihren Chefredakteur sehen. Einen auf Linie getrimmten Pudel, der bei den Bonzen dieser Partei Männchen macht und winselt, wenn's eine Schelte gibt.

So Einer ist Brender aber nicht. Er hat bereits 2005 gegenüber dem Ex-Kanzler Gerhard Schröder und dessen - zum größten Teil berechtigter - Medienschelte öffentlich und für sämtliche Zuschauer hör - und sehbar, dem Kanzler Paroli geboten. Was daran sozialdemokratisch gewesen sein soll, ist bis heute schleierhaft geblieben. CDU-Popanze gibt es indes überall und nirgends. Sie werden notfalls aus dem Luft leeren Raum gezaubert, um einen eigenen Mann in Amt und Würden zu bringen. Dieses widerliche Possenspiel wird nun auch bei Brender zelebriert. Er soll gehen, weil Merkel und Konsorten einen der Ihrigen im ZDF haben wollen. Basta!

Während der GEZ-Zwangsgebührenzahler dem ZDF die Posten aus den Parteien kofinanziert, wird indes das Programm dieses Rentnersenders immer schlimmer. Bald dürften Merkel, Koch und Ramsauer rund um die Uhr zu sehen sein. Ihren liguistischen Schwachsinn bekommt der Zuschauer via Liveschaltung über Satellit in sein Pantoffelkino geliefert. Auch hier getreu dem Motto: Mit dem Zweiten sieht man besser!


Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Nimms nicht negativ bzw. persönlich, aber es freut mich, dass es auch ältere Bürger gibt, die das so sehen, haha... Im Ernst: Manchmal kann man nicht halb so viel essen, wie man brechen möchte. Das einzig gute am TV, ist jedoch immer wieder, dass man aus- oder gar nicht erst einschalten muss. Schade drum, wenn´s schon bezahlt ist. :o(
tony hat gesagt…
Hi Jürgen ! Greetings From Hebden Bridge!
Best Wishes
From
Tony Zimnoch.

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