Von Phrasen, Plattitüden und Prosa - Wie die Medien aus nichtssagenden Aussagen eine Meldung basteln.

Cogito, ergo sum, so heißt es zutreffend im Lateinischen.

Wer sich die Mühe macht und aus dem nicht endenden Strom der täglichen Nachrichten, nur diejenigen Meldungen heraus filtert, die auf einen aussagekräftigen Inhalt haben, kommt sehr schnell zu einem mehr als ernüchternden Ergebnis:
Von 100 Berichten sind allenfalls 10 von Relevanz. Eine erhebliche Diskrepanz besteht dabei zwischen den privaten Medienanstalten und den öffentlich-rechtlichen Häusern.
Seriosität wird bei der überwiegenden Zahl der Privatanbieter eher klein geschrieben. Somit plärren jene Kanäle vorallem Nonsensmeldung in die Öffentlichkeit.

Was interessiert einen eher kritischen Zeitgenossen, ob irgendein Schauspieler ein Kind adoptiert hat, ob eine Film-Protagonistin im betrunkenen Zustand beim Autofahren erwischt wurde oder warum sich ein Glamour-Paar erneut gezankt hat?
Niemanden!

Wenn dann noch ständig wieder kehrende Gesichter immer die gleichend Aussagen tätigen, kommt dem Rezipienten alsbald das große Gähnen. Aber nicht nur, dass diese Damen und Herren zu sendergleichen Themen die identischen Stateemnts abliefern, nein, auch beim x-ten Mal entlocken die neugierigen Journalisten ihnen kaum ein anderes Vokabular. So palavern denn die Befragten von " einem Stück weit Sicherheit ", " einem Stück weit Kontinuität " oder " einem Stück weit weniger Belastung für den Bürger ".

Was wollen jene Künstler uns denn eigentlich mit dieser Phrase " ein Stück weit sagen "? Nichts!

Wer beim googlen jene sinnentleerte Formulierung " ein Stück weit " eingibt, kann u,a, auf jenen link geraten. Herrlich!

http://www.europa-host.de/wordpress/verfall-sprache/

Neben dem weiteren neueren, medialen Verdummungsjargon " Ich sach jetzt mal ", hatte einst auch die " Ja, gut " im BRD-Medienzirkus Hochkonjunktur.
Wurde einst ein Flachdenker aus den Reihen der Fußball-Millionarios zum Spiel befragt, eröffnete jener Rasentreter garantiert seine unsinnstiftende Aussage mit
" Ja, gut .
Blablabla auf allen Känalen, zu jeder Tages - und Nachtzeit.

Vorallem die auswendig gelernten Kurzantworten unserer politischen "Elite" sind sehr oft mehr als nur eine Zumutung, wenn diese dann noch mit Phrasen und Plattitüden durchsettzt in den Meldung auf ca. 30 Sekunden kastriert, dem ansich wissbegierenden Zuschauer kredenzt werden, bleibt der Restgehalt jener Wortklauberei auf dem Niveau eines Schulaufsatzes eines 3-Klässlers reduziert. Oft ist weniger mehr, manchmal muss Schweigen als Gold angesehen werden und stumpfsinnige Fragen hätten dann besser nicht gestellt werden sollen.

Auffällig sind aber auch jene hoch dotierten Designer-Anzugträger aus der Garde des Managements, die anlässlich diverser Aktionärsversammlung, der Veröffentlichung von Horror-Unternehmensmeldung oder gar bei deren Verabschiedung aus ihrer Funktion, jedes Wort, jeden Satz und jede Rede vom Blatt ablesen. Ihre Ghostwriter können doch nicht chinesisch geschrieben haben? Es mag wohl eher so sein, dass deren dreiste Lügen sich nicht im freien Vortrag verkaufen lassen ohne das jener Redner dabei puderrot anläuft; weshalb er - zwecks Ablenkung - dann lieber vom Blatt abliest.

Hilft auch allen angeblich wichtigen Personen unserer Gesellschaft kein vorgekautes Redefutter eines bestens honorierten Redenschreibers, stürzt sich ein so mit einem Manko behafteter Elitträger auf einen Kommunikations-Crash-Kurs. Für viel geld werden im ICE-Tempo Verhaltensweisen sowie Allgemeinplätze eingebimst, die später eine Blamage vor der Medienmeute verhindern sollen. Wird aber ein wohl dosiert Palavander überraschend von der Journalie gestellt, bleibt ihm nur die Flucht in:
" Ja, gut, äh, ich sach mal einfach,äh, ich bin dann,äh, ein Stück,äh,weit, am Klippschulabschluss,äh,vorbei geschrammt,äh!"

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?