Verona, die 2. Runde - auch dieses Mal kein Aprilscherz!


Da saß sie nun wieder, mit Tränen unterlaufenen Augen und plärrte in die Mikrophone sowie vor laufenden Kameras, wie ungerecht diese Welt, jene Gesellschaft, dieses, unser so heiß geliebtes Deutschland, sein kann. Es sind die kleinen und großen Tücken, die Fallstricke und Fanggruben, in denen sich so mancher vermeintliche Prominente im Verlaufe der 60 Jahre BRD und 20 Jahre wiedervereinigten Deutschland hinein manövriert hatte. Hier ein wenig die Halbwahrheit verbreitet, dort gelogen, beim nächsten Mal eine Statistik aus dem Ärmel gezaubert. Ob nun Politiker, Manager, Künstler, wennś darum geht, die Kreativität bei der eigenen Steuererklärung voll umfänglich auszuschöpfen, das Gestrüpp von steuerrechtlichen Vorschriften legal, illegal,scheiß-egal, für sich in Anspruch zu nehmen, um ja keinen Pfennig - seit 2001 nunmehr Cent - an den bösen Überonkel Fiskus abgeben zu müssen, sind sie vor dem Allerwertesten alle gleich.

Verona P., geborene F., ihres Zeichens freischaffene Lügnerin und nicht geduldete, angebliche Steuerhinterzieherin, gehört - so wie ihr Göttergatte Franz Josef P. - zu jener Spezies von Hochgespülten second hand-Protagonisten, deren einzig Lebensaufgabe es ist, auf Kosten der übrigen Menschheit ein sorgenfreies Leben ohne Schweiß treibenden Tätigkeit führen zu können. Hierfür wird der Balken der Wahrheit so lange gebogen, bis er bricht. Franz Josef P. hat seine Lektion mit der Dritten Gewalt schon hinter sich gebracht. Er durfte, wie vor ihm edle Herren des Kalibers B.B., D. Z. oder aus dem Unterhaltunggenre J. W. dan doch die Zellenwände von außen betrachten. Gnade ging bei Justitia noch so gerade vor Unrecht.Ein Prominentenbonus, ein ansich nicht vorgesehener Strafmilderungsgrund, spielte dabei eine gewichtige Rolle. Jene ertappten Herren hatten allerdings zuvor ihre hinterzogenen Steuern artig und ohne Murren auf einem Schlag nachgezahlt, dazu noch eine saftige Geldbuße oder Geldstrafe aufgebrummt bekommen und sich vor dem Herrn Vorsitzenden des Hohen Gerichts als reumütiger Steuersünder geoutet.

So weit, so üblich!

Nun geisterte seit einigen Tagen eine Hiobsbotschaft durch den Mediendschungel: Verona P., die Lebensretterin des eigenen Mannes Franz Josef, sie hat selbst Dreck am Stiefel. Die Berichte lauteten in etwa so:


Vor drei Wochen noch hatte Franjo Pooth nach seiner Verurteilung zu einem Jahr Haft auf Bewährung geseufzt, er sei froh, dass es nun vorbei sei. Es blieb ein frommer Wunsch: Als am Dienstagmorgen Ermittler vor der Villa des Glamour-Paars in Meerbusch bei Düsseldorf auftauchten, war klar: Es geht wieder los.

Womöglich geht es jetzt erst richtig los, denn im Fokus der Ermittler steht nun nicht mehr der frisch verurteilte Gatte, sondern der Star selbst, Werbe-Ikone Verona Pooth (40), vormals Feldbusch, deren Vermögen auf 15 bis 20 Millionen Euro geschätzt wird. Wie die Süddeutsche Zeitung am Mittwoch behauptete, soll es um hohe Summen auf Konten in Übersee gehen. Deren Existenz sei dem Finanzamt möglicherweise vorenthalten worden, so laute die Arbeitshypothese der Ermittler.

Verona Pooth bestreitet vehement: "Seit 20 Jahren zahle ich brav meine Steuern. Ich habe mir nichts vorzuwerfen und habe mir nie etwas zuschulden kommen lassen", sagte sie der Bild-Zeitung. Jedenfalls haben die Vorwürfe diesmal wohl nichts mit den verlustreichen Geschäften ihres Mannes zu tun.

Wie die Ermittler auf den Verdacht kommen, darüber gehen die Spekulationen auseinander: Eine Zeitung schreibt von einem Insider-Tipp, die andere von Hinweisen, die man bei der ersten Razzia im Hause Pooth vor 13 Monaten entdeckt habe. Danach ergaben sich auch Widersprüche aus dem Steuerverfahren gegen Franjo Pooth nach dessen Selbstanzeige. Verona Pooth und ihr Manager Alain Midzic werden der Steuerhinterziehung verdächtigt, bestätigen Justizkreise.

Mit Hinweis auf das Steuergeheimnis, das großzügig Schutz vor der Öffentlichkeit gewährt, halten sich die Behörden bedeckt. Lediglich die Durchsuchungen bestätigt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Aber seit dem Fall Zumwinkel ist deutlich geworden, der Wind für Steuersünder ist rauer. Vier Millionen Euro waren dem deutschen Staat die Liechtenstein-Dateien wert. Wer prominent ist, muss damit rechnen, dass seine Steuersache zur Abschreckung Tausender anderer bekannt wird.

Nun also Verona Pooth, auch wenn der Wind diesmal nicht aus Liechtenstein wehen soll. Ihr Anwalt Benedikt Pauka, der auch Franjo vertrat, will erst nach Akteneinsicht Stellung nehmen und verrät nur soviel: Die im Durchsuchungsbeschluss genannten Vorwürfe "erschließen sich mir nicht".

Die 40-jährige Pooth kündigt unterdessen an, die Vorwürfe "zu 100 Prozent zu entkräften". Ähnlich optimistisch hatte sie sich auch im Fall ihres Mannes Franjo geäußert. (dpa)

Tja, nun ist sie wieder am Dampfen, die die braune Masse am Korsett der Dame P., die aus einfachen Verhältnissen kommend, sich nach oben gespreizt hat. Promi zu Promi, Geld zu noch mehr Geld, Vergehen zu Verbrechen. Das Land braucht solche Glamour-Heuschrecken, sonst hätten jen Paparazzi und blaublütigen Hofberichterstatter nichts mehr zum Schreiben, Lästern, Lügen. Wenn das, was gegen Frau P. auch nur ansatzweise richtig ist, wenn der berichtete Verdacht auf Steuerhinterziehung auch nur teilweise zutreffend sein sollte, muss sich Verona P. bereits ab Sommer 2009 warm anziehen. Es wird ein kalter, ein rauher, ein scharfer Wind um ihre Ohren, Nase und ins Gesicht wehen. Steuerdelikte sind in den Zeiten der Wirtschaftskrise nicht hoch im Kurs. Da kann es sehr schnell passieren, dass die Stimmung kippt und aus dem Schicki-Micki-Paar ein Duo Infernale wird, dass sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichert hat. Wehe dem, der jetzt noch eine Steuererklärungsleiche im Aktenkeller liegen hat.

Während die Düsseldorfer Ermittlungsbehörde sich noh sehr bedeckt hält und die Informationen zu diesem neuerlichen Ermittlungsfall P. nur tröpfenweise fließen, darf inzwischen reichlich spekuliert werden, was mit Vernona P. in Zukunft geschehen könnte. Der Luxus-Lebensstil könnte so schnell beendet sein, wie er einst gekommen ist. Das Abstellgleis für eine angeschlagene Werbeikone hat noch ausreichend Kapazität, obwohl dort bereits einige andere illustre Damen und Herren ruhen.

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