Autoquartett













In den 60er Jahren waren Kartenspiele sehr gefragt. Es gab deshalb so allehand Spiele, deren Sinn oder Unsinn von uns Jugendlichen natürlich nie hinterfragt wurde. Wichtiger war es, dass Jeder das Spiel verstand, mit den Karten umgehen konnte und gewinnen wollte.

Neben einem Flugzeug-Quartett, gab es auch das Auto-Quartett

Die Karten werden gemischt und gleichmäßig unter die Spieler verteilt. Jeder Spieler hält seine Karten zu einem Päckchen gestapelt so in der Hand, dass nur das oberste Blatt – und zwar nur für ihn – zu sehen ist. Der Spieler links vom Geber nennt nun ein technisches Datum seiner Karte, bei einem Autoquartett zum Beispiel die Anzahl der Zylinder, Motor-Leistung in kW, Höchstgeschwindigkeit, maximale Drehzahl oder Beschleunigung.

Die Mitspieler nennen nun die entsprechenden Daten auf ihren obersten Karten, und der Spieler, der den höchsten Wert besitzt, gewinnt den Stich. (Wird nach der Beschleunigung gefragt, so gewinnt natürlich die niedrigste Anzahl an Sekunden, welche benötigt wird, um von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen). Der Gewinner erhält die obersten Karten seiner Mitspieler und legt diese zuunterst zu seinem Päckchen.

Besitzen zwei oder mehr Spieler Karten mit demselben höchsten Wert, so legen alle Spieler ihre obersten Karten in die Mitte, und die Spieler mit dem höchsten Wert spielen eine Entscheidungsrunde. Der Spieler, der zuvor angesagt hat, nennt wiederum ein technisches Datum und der Sieger dieser Runde gewinnt zusätzlich zu den Karten aus der Stichrunde die Karten aus der unentschiedenen Runde.

Hat ein Spieler alle Karten verloren, so scheidet er aus, und das Spiel wird von den verbleibenden Teilnehmern fortgesetzt. Der Spieler, der zuletzt alle Karten gewonnen hat, ist Sieger.

Da das Spiel so unter Umständen sehr lange dauert, empfiehlt es sich, eine Zeitbegrenzung festzusetzen. Sieger ist dann, wer am Ende der vereinbarten Spieldauer die meisten Karten besitzt. Supertrumpf ist in den USA unter den Namen Top Trumps bekannt; ein anderer Name ist Everlasting.

Neben einigen anderen, sportlich akzetuierten Modellen, gab es dort auch den VW Karmann Ghia. Ein Zweisitzer, der - zwar eher bescheiden - eine Autophilosophie verkörperte, die sich mehr nach dem Äußeren, denn der Praktikabilität orientierte.

So heisst es denn auch zutreffend bei Wikipedia:


" Die Serienproduktion des VW Karmann Ghia Typ 14 begann 1955. Bis zum Ende der Produktion verließen mehr als 443.000 PKW des Typ 14 das Karmann-Werk in Osnabrück, darunter waren knapp 81.000 Cabriolets. Der Wagen wurde zum Verkaufsschlager – auch wenn er als „Hausfrauen-Porsche“ und „Sekretärinnen-Ferrari“ tituliert wird: Das Auto sieht zwar aus wie ein Sportwagen, war aber mit anfänglich 30 PS und 118 km/h Spitzengeschwindigkeit weit entfernt von sportlichen Rekorden. "

Weitere Details sind unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/VW_Karmann-Ghia_Typ_14


zu finden.

Tja, wenn dann die 32 Karten des Auto-Quartetts ordentlich gemischt und verteilt waren. Wurde jener VW Karmann Ghia regelmäßig von PS - Hubraum - Zylinderanzahl - und Geschwindigkeitsstärkeren einkassiert.
Der Karmann Ghia blieb mir dennoch irgendwie in Erinnerung. Vielleicht deshalb, weil er jene Zeit, die durch Askese und Einschränkungen in allen Bereichen unseres Kinder - und Jugendlebens gepägt war, wohl am Ehesten verkörperte. Ein " Möchte-gern-Sportwagen " - dennoch so teuer, dass er von unseren Eltern hätte nie gekauft werden können.

Vor einigen Tagen vermeldeten die Nachrichtensendungen, dass das Karmann-Werk in Osnabrück in die Insolvenz gegangen ist.
Wieder eine Traditionsmarke mehr, die dem globalen Konkurrendruck nicht stand hielt. Schade! Sie war immer noch eine schöne Jugenderinnerung, auch wenn der VW Karmann-Ghia seit Jahrzehnten nicht mehr gebaut wurde.

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